SOS-Kinderdorf Kfarhay

SOS-Kinderdorf unterstützt Kinder, Jugendliche und Familien, damit sie sich entfalten können (Foto: SOS-Kinderdorf im Libanon).

Kfarhay ist ein Dorf etwa 40 km südwestlich von Tripoli. Es liegt im Gouvernement Nord, einer der ärmsten und am stärksten benachteiligten Regionen des Libanon. Das Leben der Familien hier ist angesichts steigender Lebenshaltungskosten, Gewaltausbrüchen, eines Rückgangs des Tourismus und einer Wirtschaftskrise äußerst schwierig. In einigen Gegenden von Tripolis sind bis zu 60 % der Einwohner*innen arm. Die Region weist auch eine der höchsten Flüchtlingsraten auf: Jede*r dritte Einwohner*in ist vor einem Konflikt geflohen. Die Flüchtlinge leben in überfüllten Lagern, wo das Leben unglaublich hart ist.

Seit 1995 unterstützt SOS-Kinderdorf in Kfarhay Kinder, Jugendliche und Familien und setzt sich für ihre Rechte ein.

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Flüchtlingen leben in Armut

Ein Leben in Ungewissheit

Der jüngste Zustrom von Flüchtlingen hat den Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt verschärft, was zu einem Rückgang der Löhne und einem Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt hat. Die Flüchtlinge sind mit zusätzlichen Problemen bezüglich ihres rechtlichen Status im Land konfrontiert, da viele von ihnen keine Arbeitserlaubnis erhalten können. Infolgedessen arbeiten sie in informellen Jobs, unterbezahlt und ohne Vertrag. Bis zu 90 % leben unterhalb der Armutsgrenze. Flüchtlingskinder sind einem erhöhten Risiko von sexueller und körperlicher Gewalt, Ausbeutung, Krankheit und Unterernährung sowie der Trennung von Familienmitgliedern ausgesetzt.

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Mädchen auf der Flucht wird früh verheiratet

Verletzung der Rechte von Mädchen

Während etwa 6 % der Mädchen im Libanon vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet werden, sind es etwa 30 % der vertriebenen Mädchen im Alter von 15-19 Jahren. Heiraten werden oft von Familien arrangiert, um ihre Töchter vor sexuellem Missbrauch in den Lagern zu schützen, ihnen Sicherheit zu geben und die wirtschaftliche Belastung der Familie zu verringern. Eine frühe Heirat verstößt gegen das Recht der Mädchen auf Gesundheit, Bildung und Chancen. Wenn sie jung heiraten, verpassen sie es, die Fähigkeiten, das Wissen und das Selbstvertrauen zu entwickeln, die sie brauchen. Infolgedessen ist es wahrscheinlicher, dass sie in Armut leben und den Kreislauf für eine weitere Generation wiederholen.

Ihre Unterstützung macht einen Unterschied für die Kinder in Kfarhay

SOS-Kinderdorf arbeitet mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um ein breites Spektrum an Unterstützung anzubieten, das den örtlichen Gegebenheiten angepasst ist. Wir arbeiten immer im besten Interesse der Kinder, Jugendlichen und Familien.
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Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
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Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
Gemeinsam spielen. Geschwister wachsen zusammen auf und knüpfen oft Bindungen, die ein Leben lang halten (Foto: SOS-Kinderdorf im Libanon).

Was Ihre Unterstützung in Kfarhay bewirkt

Kinder, die nicht bei ihren Familien leben können, werden betreut
Manche Kinder können auch mit zusätzlicher Unterstützung nicht bei ihrer Familie bleiben. Wenn dies der Fall ist, finden sie bei SOS-Kinderdorf ein neues Zuhause. Hier können sie sichere und dauerhafte Beziehungen aufbauen. Alle Kinder, die wir betreuen, haben Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Wo immer möglich arbeiten wir eng mit der Herkunftsfamilie zusammen. Wenn Kinder zu ihren Familien zurückkehren können, helfen wir ihnen, sich an diese Veränderung anzupassen.
Jugendliche werden auf ihrem Weg in die Selbst-ständigkeit begleitet
Unser lokales Team arbeitet eng mit den Jugendlichen zusammen, um einen Plan für ihre Zukunft zu entwickeln. Dabei lernen sie selbstbewusst und unabhängig zu werden. Wir unterstützen die Jugendlichen, wenn sie sich auf den Arbeitsmarkt vorbereiten und erhöhen so ihre Berufschancen. Sie können beispielsweise an Workshops und Schulungen teilnehmen, die von SOS-Kinderdorf angeboten werden. Zusätzlich können sie ihre Fähigkeiten durch die Teilnahme an verschiedenen Projekten mit lokalen Mentor*innen und Unternehmen ausbauen.