Länderinformation über Laos
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Politik/Geschichte
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Laos verfügt über keinen Zugang zum Meer. 90% der Landesfläche sind von bewaldeten Bergketten bedeckt. Höchste Erhebung des Landes ist der Phou Bia mit fast 2.820 Metern. Aufgrund des gebirgigen Charakters der Landschaft sind nur 10% der Fläche landwirtschaftlich nutzbar. Hauptfluss ist der Mekong, der das Land von Nord nach Süd entlang der Grenze zu Thailand durchfließt. Er dient nicht nur als wichtiger Verkehrsweg, sondern versorgt zudem das angrenzende Schwemmland mit Nährstoffen.
Klima
Der jährliche Monsunkreislauf Asiens bedingt zwei ausgeprägte Jahreszeiten: die Regenzeit von Mai bis Oktober und die Trockenzeit von November bis April. Die Temperaturen sind je nach Höhenlagen unterschiedlich, im Mekongtal können zwischen März und April Höchstwerte um 38°C und zwischen Dezember und Januar Tiefstwerte um 15°C auftreten. Während der Regenzeit liegen die Tagestemperaturen im Tiefland um 29°C, in den Bergregionen um 25°C.
Fauna/Flora
Laos verfügt über eines der unberührtesten ökologischen Systeme in ganz Südostasien. Die Pflanzenwelt umfasst vor allem Arten, die in Monsunwäldern gedeihen, wie beispielsweise Teak, Palisander und Bambus. Rund die Hälfte des Landes ist von Urwäldern bedeckt, weitere 30% von Sekundärvegetation.
Zu den weit verbreiteten Tierarten gehören Schopfgibbons, Kleideraffen, der Kleine Panda und der Marderhund. Beispiele für seltenere Tiere sind der Javanische Mungo, der Siamesische Wildhase, der Tiger, der Irawadi-Delphin und das Javanische Nashorn.
Politik/Geschichte
Die ersten Menschen ließen sich vor mehr als 10.000 Jahren in Laos nieder. Um das 4. Jahrhundert vor Christus entwickelten sich Handelsbeziehungen zwischen der Halbinsel Indochina und Indien. In den darauf folgenden Jahrhunderten wurden im zentralen Mekongtal mehrere Königreiche gegründet, die ihr Territorium und ihren politischen Einfluss später auf die gesamte Halbinsel ausdehnten.
Zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert nach Christus wanderten die ursprünglich aus Thailand stammenden Lao aus Südchina ein und gründeten Siedlungen und Königreiche in den Ebenen sowie im Mekongtal. Im 14. Jahrhundert entstand mit dem Königreich Lang Xang der erste laotische Staat, der bis ins 18. Jahrhunderte bestehen sollte, als Lang Xang nach internen Machtkämpfen über die Thronfolge in drei Königreiche geteilt wurde.
Die folgenden Jahrzehnte waren geprägt von bewaffneten Konflikten mit Siam, das nach seinem Sieg über das vietnamesische Königreich im Jahr 1827 die Region beherrschte. Ab dem 19. Jahrhundert baute Frankreich seine Vormachtstellung in der Region immer mehr aus, und 1893 wurde Siam nach Einnahme der wichtigsten Städte zum französischen Protektorat. Der restliche Teil der Region einschließlich Laos gehörte ab nun zur französischen Kolonie Indochina. Im Zweiten Weltkrieg wurde Indochina von japanischen Truppen besetzt. Nach der Niederlage Japans bildete sich eine Unabhängigkeitsbewegung in Laos, und im September 1945 erklärte eine provisorisch eingesetzte Regierung das Land für unabhängig.
1946 besetzten französische Truppen erneut das Land, die Mitglieder der Übergangsregierung flüchteten nach Thailand, von wo aus sie den Widerstand gegen die Armee der Kolonialmacht steuerten. Angesichts dieses Widerstandes stimmte Frankreich 1947 dem Erlass einer Verfassung zu, auf deren Grundlage Laos 1949 zum unabhängigen Staat innerhalb der Französischen Union wurde.
Der politischen Opposition ging diese Unabhängigkeit jedoch nicht weit genug. Sie kämpfte, unterstützt von vietnamesischen Kommunisten, gegen die Franzosen, erlangte die Kontrolle über das Land und erzwang 1953 die Unterzeichnung eines neuen Unabhängigkeitsvertrages. Die folgenden Jahre waren vom Konflikt zwischen Monarchisten und Kommunisten geprägt, letztere konnten die Wahlen von 1958 für sich entscheiden.
Die amerikanische Drohung der Einstellung wirtschaftlicher Hilfe führte zum Sturz der Regierung und zur Einsetzung einer proamerikanischen Staatsführung. Kurz darauf brachen bewaffnete Konflikte zwischen beiden Lagern aus, die durch den Vietnamkrieg und die Bombardierung von Laos Mitte der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts zur Abschneidung der Versorgungswege der vietnamesischen Kommunisten verschärft wurden.
1973 kam es zum Waffenstillstand und zur Bildung einer kommunistisch dominierten Koalitionsregierung, welche 1975 schließlich die Ausrufung der Demokratischen Volksrepublik Laos durchsetzte. 1991 wurde eine neue Verfassung unter Abkehr von kommunistischen Prinzipien erlassen, das Einparteiensystem wurde jedoch beibehalten. Von 1998 bis 2006 bekleidete General Khamtai Siphandon das Amt des Regierungschefs. Ein Jahr nach seiner Wahl verstärkte er den Kampf gegen Drogenhandel, und 2003 unterzeichneten Laos, Thailand, Myanmar, China und Indien eine Erklärung zur Zusammenarbeit gegen den Drogenhandel. Seit 2006 wird das Amt des Staatspräsidenten von Choummaly Sayasone bekleidet.
Wirtschaft
Obwohl die Bombardierungen und die Guerilla-Aktivitäten während des Vietnamkrieges sowie die damit verbundene Entlaubung der Wälder zu einer Verringerung der Produktivität und des landwirtschaftlichen Potenzials führten, sind nach wie vor etwa 85% der Bevölkerung ausschließlich auf landwirtschaftliche Aktivitäten zur Deckung des Eigenbedarfes angewiesen.
Der Industriesektor ist schwach ausgeprägt und beschränkt sich auf die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte und die Erzeugung von Textilien. 1986 wurden Maßnahmen zur Förderung der Privatwirtschaft ergriffen, die eine rasche Privatisierung der staatlichen Betriebe zur Folge hatten. Die Arbeitslosigkeit lag im Jahr 2003 bei 5,7% und die Inflationsrate bei 15,6%.
Kultur
Laotische Feste stehen normalerweise in Verbindung mit Erntedank oder historischen buddhistischen Feiertagen. Entsprechend dem Mondkalender wird im ganzen Land Neujahr im April gefeiert. Bun Bang Fai, das Raketenfest, wird im Mai begangen und ist ein vorbuddhistisches Fest mit viel Musik, Tanz und Prozessionen. Dabei werden Bambusraketen abgefeuert, um den Himmel gnädig zu stimmen und Regen zu erwirken.