Länderinformation über Kasachstan
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Politik/Geschichte
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Kasachstans Landschaft ist sehr abwechslungsreich: Tiefländer im Westen (Kaspische Senke und Tiefland von Turan) und im Norden des Landes (Westsibirisches Tiefland), eine Reihe von Gebirgsketten im Süden und Südosten sowie Hügellandschaften im Landesinneren.
Die höchste Erhebung des Landes ist der Khan Tengri mit 6.995 Metern an der kasachisch-kirgisischen Grenze. Die Mehrheit der Flüsse mündet in Binnenseen, einige wenige, darunter der Syrdarja und der Ili, münden in den Aralsee und das Kaspische Meer.
Klima
Das Klima in Kasachstan ist kontinental mit je nach Jahreszeit extremen Temperaturwerten. Kasachische Winter sind lang und kalt mit Temperaturen zwischen -19° C und -4°C. Im Sommer erreichen die Temperaturen tagsüber bis zu 40°C.
Fauna/Flora
Ende des 20. Jahrhunderts kam es aufgrund intensiver landwirtschaftlicher Nutzung des Bodens und der Durchführung von Atomtests durch die sowjetische Regierung zu ersten Umweltproblemen in Kasachstan. Chemische Rückstände aus der Landwirtschaft gelangten in die Flüsse und ins Trinkwasser.
In der Kasachischen Steppe führte die intensive Bewirtschaftung zu Erosion und einem Absinken des Grundwasserspiegels. In den Bergen Kasachstans leben Antilopen, Braunbären, Wildschweine, Luchse und Adler, der Schneeleopard ist mittlerweile selten geworden.
Politik/Geschichte
Das Gebiet des heutigen Kasachstan wurde in der Bronzezeit erstmals besiedelt. In den Jahrhunderten danach bildeten sich verschiedene Königreiche, bis das Gebiet im 6. Jahrhundert vor Christus an Kyros, den Begründer des Persischen Großreiches, fiel.
Im Laufe späterer Jahrhunderte wurde das Gebiet von Alexander dem Großen, den Hunnen und schließlich von nomadischen Turkvölkern erobert. Diese Turkvölker schlossen Bündnisse, und im 6. Jahrhundert nach Christus entstand schließlich ein Königreich, das Türkische Kaganat.
Nach jahrhundertelangem arabischen Einfluss und der Aufteilung des Kaganats in einen westlichen und einen östlichen Teil traten die Bewohner im Jahr 999 zum Islam über. Als im 13. Jahrhundert der arabische Einfluss zurückging, eroberten die Mongolen das Türkische Kaganat und beherrschten es bis zum 15. Jahrhundert. Dann zerfiel die Region in kleinere Teilstaaten, so genannte Khanate.
Ende des 15. Jahrhunderts begann der Aufstieg des Khanats von Kasachstan, dem sich später weitere kasachische Volksstämme anschlossen.
Im 18. Jahrhundert begann Russland mit der Eroberung des kasachischen Gebietes, das es schließlich 1840 völlig unter seine Kontrolle brachte. Bereits kurz darauf formierte sich erstmals kasachischer Widerstand gegen Russland, und 1916 widersetzte sich die Bevölkerung dem Befehl des Zaren zur militärischen Mobilmachung und griff russische Siedler an. Der Aufstand wurde blutig niedergeschlagen.
Nach der Oktoberrevolution forderte Kasachstan seine Autonomie, die es allerdings erst 1936 erlangte, nachdem das Land als Sozialistische Sowjetrepublik anerkannt worden war. Während des Zweiten Weltkrieges und in den folgenden Jahrzehnten kam auf Betreiben der sowjetischen Regierung eine große Zahl von Siedlern aus anderen Teilen der UdSSR nach Kasachstan, die Kasachen wurden zur Minderheit.
Im Dezember 1991, im Zuge des Zusammenbruchs der Sowjetunion, erklärte der kasachische Präsident Nursultan Nasarbajew die Unabhängigkeit Kasachstans, das Mitglied der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) wurde. Zur Unterstützung der Entwicklung des Landes führte Nasarbajew schrittweise wirtschaftliche und politische Reformen durch. Nasarbajew wurde 1999 für weitere 7 Jahre in seinem Amt bestätigt. Kasachstan, Weißrussland, Kirgisistan, Russland und Tadschikistan bildeten 2000 die Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft, deren Ziele jenen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft gleichen. Nasarbajews Partei gewann die Parlamentswahlen im Oktober 2004.
Wirtschaft
In Sowjet-Zeiten basierte die kasachische Wirtschaft auf dem Export von Rohstoffen, Energie und landwirtschaftlichen Erzeugnissen.
Der Zusammenbruch der UdSSR und die nachfolgende Unabhängigkeit Kasachstans, damit einhergehende Veränderungen im Wirtschaftssystem, die Einführung von internationalen Marktpreisen, die Schaffung von Handelsbarrieren und die Entstehung wirtschaftlichen Wettbewerbs stürzten die Volkswirtschaft in ein Chaos. Diese Entwicklung gefährdete die Stabilität des Landes, zumal Kasachstan in den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts auch noch von Hyperinflation und den Auswirkungen der Krise in Asien und Russland geplagt wurde.
Trotz des Anstiegs der Rohölpreise ab 1999, der dem Land wieder eine gewisse wirtschaftliche Stabilität verlieh, empfahl der Internationale Währungsfonds (IWF), diese Entwicklung durch die Fortführung einer strengen Währungspolitik zu unterstützen. Im Jahr 2003 lag die Arbeitslosigkeit bei 8,6%, während die Inflationsrate 6,1% betrug.
Kultur
Als bedeutendster Dichter des Landes gilt Abai Kunanbajew, der das Kasachische im 19. Jahrhundert zur Literatursprache erhob. Zuvor wurde kasachische Dichtung nur mündlich in Form von Liedern, Sprichwörtern, Erzählungen und Epen überliefert. Diese tief verwurzelte Tradition findet noch heute in den so genannten "Aitys" (Wettstreit der Barden) ihren Niederschlag.
Der Nordosten des Landes, das Grenzgebiet mit Russland, China und der Mongolei, ist für seine farbenprächtigen Stoffe und Teppiche mit geometrischen Mustern, die vor allem durch die Mischung unterschiedlicher künstlerischer Einflüsse bestechen, bekannt.