SOS-Kinderdorf Battambang

SOS-Kinderdorf nahm 1999 erste Verhandlungen mit der Regierung von Kambodscha auf, und im Jahr 2000 wurde der kambodschanische SOS-Kinderdorf-Verein gegründet. In Battambang wurde 2006 das dritte Kinderdorf des Landes errichtet. Die Region hat in der Vergangenheit schwer unter dem jahrzehntelangen Bürgerkrieg und den politischen Unruhen gelitten. Zahlreiche Kinder sind vom Verlust der elterlichen Fürsorge bedroht oder haben sie bereits verloren.

Frauen und Kinder führen im Nordwesten Kambodschas ein hartes Leben

Zwei Kinder aus Battambang machen ihre Hausubungen zusammen (Foto: SOS-Archiv) Die Stadt Battambang liegt im Nordwesten von Kambodscha nahe der Grenze zu Thailand und hat etwa 250 000 Einwohner. Der Distrikt Battambang wird manchmal die „Reiskammer von Kambodscha“ genannt, aber es werden auch andere Kulturpflanzen wie Süßkartoffeln, Sojabohnen und Erdnüsse angebaut. Immer mehr Menschen arbeiten in der Industrie und im Dienstleistungssektor, und die Regierung hat in den Ausbau der Infrastruktur investiert, um mehr Unternehmen in die Region zu locken.

Der Distrikt Battambang gehört zu den ärmsten in ganz Kambodscha - geschätzte 40 Prozent der Bevölkerung leben von weniger als einem US-Dollar pro Tag. Die Armut ist auf dem Land besonders groß. Zahlreiche Familien haben kein eigenes Land, sondern arbeiten in der Erntesaison als Tagelöhner. Sie leben meist in baufälligen Hütten, die aus Holzresten oder Plastiksäcken zusammengeschustert sind. Viele Eltern träumen davon, in Thailand ein besseres Leben zu finden. Daher treiben in der Region zahlreiche Menschenhändler ihr Unwesen, die notleidenden Menschen im Ausland eine gutbezahlte Arbeit versprechen. Familien und ihre Kinder, die diesen falschen Versprechungen erliegen, müssen häufig unter sklavenähnlichen Bedingungen Zwangsarbeit verrichten.

Mehr als 43 Prozent der Bewohner der Region sind Kinder unter 18 Jahren. Sie sind die größten Opfer der sozialen und wirtschaftlichen Not: die Kindersterblichkeit unter fünf Jahren liegt weit über dem Landesdurchschnitt, und erschreckend viele Kinder leiden an Mangelernährung. Viele müssen auf den Feldern arbeiten und zum Haushaltseinkommen beitragen und können daher keine Schule besuchen. Ohne Bildung haben sie kaum Chancen auf eine bessere Zukunft. Zahlreiche Familien zerbrechen an der Not, ihre Kinder bleiben ohne elterliche Fürsorge zurück.

Zusammenarbeit mit lokalen Behörden für die Unterstützung gefährdeter Familien

Die HIV/AIDS-Infektionsrate ist in Kambodscha extrem hoch. Kinder leiden am meisten unter den Folgen der Krankheit. Die kambodschanische Regierung hat SOS-Kinderdorf daher gebeten, ein drittes Kinderdorf im Land zu errichten.

Unsere Arbeit in Battambang

Ein Stipendium von SOS-Kinderdorf ermöglicht den Schulbesuch (Foto: SOS-Archiv)Im Jahr 2008 startete SOS-Kinderdorf sein erstes Familienstärkungsprogramm in Battambang. In Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden versuchen wir Familien vor der Zerrüttung zu bewahren, damit Kinder die elterliche Fürsorge nicht verlieren. Wir sichern Kindern den Zugang zu Nahrung, Bildung und medizinischer Versorgung. Familien erhalten berufliche Bildung und Unterstützung bei der Einkommensförderung.

Kinder aus der Region, die nicht länger bei ihren Eltern leben können, finden in 15 SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von SOS-Müttern fürsorglich betreut. Zahlreiche Kinder, die zu uns kommen, leiden an Vitaminmangel und Hautkrankheiten. Sie erhalten nicht nur Nahrung und Impfungen, sondern auch eine liebevolle Betreuung, damit sie wieder Lebensfreunde empfinden können. Kinder, die nie oder nur kurze Zeit eine Schule besucht haben, werden auf ihre Eingliederung in das öffentliche Bildungssystem vorbereitet.

Die Kinder aus den SOS-Familien besuchen den SOS-Kindergarten zusammen mit den Kindern aus der Nachbarschaft. Das Angebot der Tagesbetreuung wird besonders von erwerbstätigen Eltern geschätzt - sie müssen ihre Kinder nicht unbeaufsichtigt zurücklassen, während sie ihren Lebensunterhalt verdienen. In der SOS-Hermann-Gmeiner-Schule werden ältere Kinder in der Primär- und Sekundarstufe unterrichtet. Die Schule hält den nationalen Lehrplan ein, bietet aber darüber hinaus auch zusätzliche Fächer an. Kinder aus armen Familien erhalten Schulstipendien, damit ihr Zugang zu Bildung gesichert ist.

Junge Menschen, die ihren SOS-Familien entwachsen, können in das SOS-Jugendprogramm wechseln und werden von qualifizierten Fachkräften durch diese neue Lebensphase begleitet, in der sie eine Berufsausbildung beginnen oder ein Studium aufnehmen. Mit der Unterstützung qualifizierter Fachkräfte entwickeln sie Zukunftsperspektiven, lernen Verantwortung zu tragen und zunehmend eigene Entscheidungen zu treffen.

 



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