Länderinformation über Jordanien
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Politik/Geschichte
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Jordanien ist durch drei sehr unterschiedliche geographische Zonen geprägt: Das ostjordanische Bergland nimmt fast drei Viertel des Staatsgebietes ein und erreicht Höhen von 600 bis 900 Metern. Im Westen des Landes durchschneiden tiefe Gräben das Hochland, hier nimmt das ostafrikanische Grabensystem seinen Ausgang.
Das fruchtbare Jordantal mit einer Tiefe von bis zu 395 Metern unter dem Meeresspiegel liegt ebenfalls in dieser Region. Die dritte Landschaftszone ist schließlich die Syrische Wüste im Osten. Die höchste Erhebung des Landes ist der Jabal Ramm mit 1754 Höhenmetern.
Klima
Das Klima Jordaniens ist durch starke Unterschiede zwischen den einzelnen Landesteilen gekennzeichnet. Im Jordantal erreichen die Sommertemperaturen fast 50°C. In Amman und Petra fällt im Winter mitunter auch Schnee. Das ostjordanische Bergland ist normalerweise durch warmes und trockenes Klima gekennzeichnet, wobei die Temperaturen zwischen 20° und 40°C schwanken.
Fauna/Flora
Die Kiefernwälder der nördlichen Landesteile werden von den landwirtschaftlich genutzten Hängen des Jordantales mit seiner dichten Vegetation aus Zedern, Oliven und Eukalyptusbäumen abgelöst. Richtung Totes Meer gegen Süden hin ist die Landschaft von schlammigen Ebenen und Salztongebieten geprägt.
In den Wüstengebieten kommen Kamele, Wüstenfüchse, Sandratten, Hasen und Wüstenspringmäuse vor. In den Hügeln nordöstlich des Toten Meeres leben hingegen Wildschweine, Dachse und Ziegen. Jordanien ist besonders für seine Unterwasserwelt bekannt, der Golf von Akaba weist eine enorme Vielfalt an tropischen Fisch- und Korallenarten auf. Im größten Wildreservat des Landes, dem östlich gelegenen Shaumari Reservat, findet man auch noch vereinzelt Gazellen und Oryxantilopen, die früher im ganzen Land heimisch waren.
Politik/Geschichte
Das Gebiet des heutigen Jordanien wurde ab dem 4. Jahrhundert vor Christus nacheinander von Ägyptern, Assyrern, Babyloniern, Persern und Römern erobert. Nach dem Niedergang des Römischen Reiches war das Gebiet Bestandteil des Byzantinischen Reiches, bis es im Jahr 637 von muslimischen Arabern eingenommen wurde.
1517 eroberten die Osmanen die Region, unter deren Herrschaft sie bis zum Ende des Ersten Weltkrieges verblieb. Nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches wurde Jordanien von Faisal I. von Damaskus beherrscht, der 1920 von Briten und Franzosen gestürzt wurde, welche die ehemals türkischen Gebiete untereinander aufteilten.
Die Briten teilten die Region in das für die Schaffung eines jüdischen Staates vorgesehene Palästina und Transjordanien, zu dessen Staatsoberhaupt 1921 Abd Allah ibn al-Husain aus dem Geschlecht der Haschemiten ernannt wurde.
1992 wurden beide Teile als Mandatsgebiet des Völkerbundes Großbritannien unterstellt. 1928 wurde Transjordanien nach der Unterzeichnung eines Abkommens mit Großbritannien zur Konstitutionellen Monarchie mit einem König an der Spitze des Staates, der von den Briten ernannt wurde. Im Zweiten Weltkrieg unterstützte Transjordanien die Alliierten und nach Kriegsende wurde 1946 ein Vertrag über die Unabhängigkeit des Landes unter dem Namen "Haschemitisches Königreich Transjordanien" geschlossen.
1945 wurde das Land Mitglied der Arabischen Liga und 1948, nach Ende des Arabisch-Israelischen Krieges, annektierte der jordanische König die palästinensischen Gebiete an westlichen Ufer des Jordans und änderte den Namen des Landes in Jordanien. 1953 bestieg König Hussein den Thron und regierte das Land bis zu seinem Tod im Jahr 1999.
1967 eroberte Israel im Zuge des Sechstagekrieges das Westjordanland. In den folgenden Jahren blieben die Beziehungen zwischen Israel und den arabische Ländern der Region sehr gespannt, 1988 verzichtete König Hussein jedoch zu Gunsten der Palästinensischen Befreiungsorganisation auf die Gebietsansprüche am Westufer des Jordans.
Nach dem Ableben König Husseins im Februar 1999 bestieg König Abdullah II. den Thron. Im Jahr darauf stattete er Israel einen Staatsbesuch von historischer Bedeutung ab. 2004 kamen die beiden Länder überein, in der Grenzwüste ein gemeinsames Wissenschaftszentrum zu errichten.
Wirtschaft
Jordanien verfügt über wenige Naturreichtümer, die Region ist von Trockenheit geprägt und die landwirtschaftliche Produktion unzureichend. Daher ist Jordanien von ausländischer Hilfe abhängig. Lange Zeit diente Jordanien als Transitroute für Lieferungen an den Irak, von dem es im Gegenzug subventioniertes Erdöl erhielt.
Der Golfkrieg 1990/91 hatte schwerwiegende Auswirkungen auf die Wirtschaft Jordaniens, da die Regierung gezwungen war, teureres Erdöl aus dem Jemen und Syrien zu beziehen. In den vergangenen Jahren wurden verschiedene Reformen zur Verbesserung der Bedingungen für Investoren umgesetzt, das Ziel einer stärkeren Anziehungskraft für ausländische Investoren konnte aber nicht erreicht werden. Die Arbeitslosigkeit lag 2003 bei 15%, die Inflationsrate erreichte 2,5%.
Kultur
Die vorherrschende Form bildnerischer Kunst in der arabischen Welt ist die Architektur. So ist auch Jordanien reich an außergewöhnlichen Moscheen, antiken Ruinen aus der römischen und vorrömischen Zeit sowie prächtigen Mosaiken.
Eines der Paradebeispiele für klassische arabische Literatur ist der Al-Mu'allaqaat, eine Sammlung arabischer Poesie. Unter den Kunstwerken der Beduinen findet man Silberschmuck, farbenfrohe Textilien und eine Vielzahl kunstvoller Messer.