Länderinformation über Israel
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Politik/Geschichte
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Israel lässt sich in vier geographische Großräume gliedern: das Küstentiefland im Westen; die Hügel- und Bergketten des Landesinneren mit dem höchsten Berg des Landes, dem etwas mehr als 1200 m hohen Meron; das im Osten von Nord nach Süd verlaufende Jordantal, das bis zu 200 m unterhalb des Meeresspiegels liegt, sowie die Negevwüste im Süden des Landes, die etwa 50% der Gesamtfläche einnimmt. Wichtigster ganzjährig wasserführender Fluss ist der Jordan.
Klima
Israel weist typisches Mittelmeerklima mit langen, heißen und trockenen Sommern und kurzen, milden Wintern auf. Rund 17% der durchschnittlichen Jahresniederschlagsmenge fallen zwischen November und Februar bei heftigen Stürmen. Im Landesinneren liegt die Niederschlagsmenge über dem Jahresdurchschnitt, manchmal fällt sogar Schnee.
Fauna/Flora
Die feuchten und gebirgigen Bedingungen im Norden Israels begünstigen das Wachstum von Lorbeerwäldern sowie die Entstehung von Bachläufen, in denen Otter leben. Im Süden des Landes herrschen wüstenähnliche Bedingungen, hier gedeihen wilde Tulpen, Iris und Dattelpalmen.
Israel ist der weltweit zweitwichtigste Sammelplatz für Zugvögel, die hier auf dem Weg von einem Kontinent zum anderen Zwischenstation machen. In Israel gibt es rund 300 Nationalparks, die ein Fünftel der Landesfläche einnehmen.
Politik/Geschichte
Die ersten Bewohner der Region Palästina, in der sich heute der Staat Israel befindet, waren die Kanaaniter, die sich hier um das 3. Jahrtausend vor Christus ansiedelten. Kurz darauf fiel das Land an Ägypten und wurde in den folgenden Jahrhunderten von verschiedenen Völkern beherrscht.
Im 15. Jahrhundert vor Christus kam das aus Mesopotamien stammende semitische Volk der Hebräer in die Region und löste so Konflikte mit den Philistern aus. Die Niederlagen gegen die Philister veranlassten die zersplitterten hebräischen Stämme, sich zu einem Königreich zu vereinen.
König David besiegte schließlich 1000 vor Christus die Philister. Unter seinem Nachfolger Salomon erlebte das Königreich eine Hochblüte. Nach dessen Tod wurde Israel geteilt und schließlich zuerst von Assyrern und Babyloniern, im 6. Jahrhundert vor Christus von den Persern, im 4. Jahrhundert vor Christus von Alexander dem Großen und im 2. Jahrhundert vor Christus von den Römern erobert.
In den folgenden Jahrhunderten kam es mehrmals zu Aufständen der Israeliten gegen Rom, die aber niedergeschlagen wurden. Der letzte Aufstand im Jahr 135 nach Christus führte zur jüdischen Diaspora und Judäa wurde fortan Palästina genannt. Nach dem Fall Roms gehörte das Gebiet bis 637 zu Byzanz, als es von den Arabern erobert wurde.
1517 wurde es vom Osmanischen Reich erobert, unter dessen Herrschaft es dann bis zum Ende des 1. Weltkriegs verblieb. Danach teilten Großbritannien und Frankreich die ehemals osmanischen Besitzungen unter sich auf, Palästina wurde 1922 vom Völkerbund britischem Mandat unterstellt. In den folgenden Jahren kam es zur verstärkten Einwanderung von Juden in das Gebiet und damit zum Ausbruch von Konflikten zwischen ihnen und Arabern.
1947 eskalierten die Spannungen zum militärischen Konflikt, den die Israelis für sich entscheiden konnten. Im selben Jahr stimmte die UNO der Teilung Palästinas zu, was von der arabischen Bevölkerung abgelehnt wurde. Im Mai 1948 erfolgte schließlich die offizielle Gründung des Staates Israel, David Ben-Gurion wurde zum Premierminister ernannt.
Die Konflikte mit Palästinensern und arabischen Nachbarstaaten verschärften sich in den folgenden Jahrzehnten und Israel besetzte die Golanhöhen, das Westjordanland, die Halbinsel Sinai und den Gaza-Streifen.
Nach langwierigen Verhandlungen zwischen dem Palästinenserführer Yassir Arafat und dem israelischen Premierminister Yitzhak Rabin wurde 1993 ein Friedensvertrag unterzeichnet, für den die beiden Politiker 1994 den Friedensnobelpreis erhielten. Rabin wurde im Jahr darauf von einem jüdischen Extremisten ermordet. 2001 wurde Ariel Sharon zum Ministerpräsidenten gewählt und nahm trotz der Schwierigkeiten den Friedensprozess wieder auf.
Die von den USA vorgeschlagene Friedenslösung der so genannten "Road Map" wurde von der israelischen und der palästinischen Regierung akzeptiert, so dass Sharon und Mahmud Abbas - der Nachfolger Yassir Arafats - im Jänner 2005 einen Waffenstillstand vereinbaren konnten und damit vier Jahren gewalttätiger Kämpfe zwischen beiden Ländern ein Ende machten.
Wirtschaft
In den vergangenen Jahren entwickelte sich Israel zu einem wichtigen Erzeuger von Hochtechnologie-Produkten für die Weltmärkte, vor allem im Bereich Computer-Software. Der Industriesektor trägt 17% zum Bruttoinlandsprodukt bei.
Die Landwirtschaft verfügt über einen Anteil von kaum 2%, während sich der Dienstleistungssektor mit 81% zu Buche schlägt. Die Arbeitslosenrate lag 2003 bei 11,3%, die Inflation erreichte 1,6%.
Kultur
Da Israels Gesellschaft stark religiös geprägt ist, haben auch die meisten Feste und Feierlichkeiten einen religiösen Hintergrund. Zu den wichtigsten Feiern für orthodoxe und nicht-orthodoxe Juden zählen das Lichterfest Hanukah, der Versöhnungstag Jom-Kippur und Rosh Hashanah, das jüdische Neujahrsfest. Zu den berühmtesten Künstlern des Landes Israel zählen der Geiger Yitzhak Perlman in der klassischen Musik, sowie Amos Oz und David Grossman im Bereich Literatur.