Länderinformation über Indonesien
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Politik/Geschichte
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Die Inselwelt Indonesiens lässt sich in zwei Gruppen, eine nördliche (Borneo, Celébes, Molukken und Neuguinea) und in eine südliche (Sumatra, Java, Timor) teilen. Die südlichen Inseln werden von West nach Ost von einer aus aktiven und erloschenen Vulkanen bestehenden Gebirgskette durchzogen.
Die nördlichen Inseln werden wiederum von Küstenebenen sowie Bergland im Landesinneren geprägt. Höchster Gipfel des Landes ist der Puncak Jaya auf Neuguinea mit etwas mehr als 5000 Metern. Nur 10% der Landesfläche sind urbar, zwei Drittel werden von Urwald und Mangroven bedeckt, vor allem auf Sumatra, Kalimantan, Sulawesi und Irian Jaya.
Klima
Durch seine Lage entlang des Äquators weist Indonesien nahezu einheitliche klimatische Bedingungen auf, die vor allem von Hitze geprägt sind. Während der Regenzeit zwischen Oktober und April ist es heiß und feucht, in der Trockenzeit zwischen Mai und September heiß und trocken. Die Temperaturhöchstwerte können in den Küstenregionen rund 31°C erreichen, weiter landeinwärts liegen sie normalerweise darunter.
Fauna/Flora
Die üppige Natur Indonesiens begünstigt eine Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. Die Inselgruppe bietet Lebensraum für Elefanten, Tiger, Leoparden und Orang-Utans. In den Gewässern um Bali gibt es Meeresschildkröten, auf Sumatra wachsen Rafflesias, die größten Blumen der Welt.
Auf den Inseln Irian Jaya, Java, Kalimantan, Sulawesi und Sumatra wurden Nationalparks geschaffen. Weitere Parks wurden zum Schutz bestimmter Gebiete gegründet, wie z. B. Komodo, die Heimat der Komodowarane. Diese größte lebende Echsenart ist mehr als 2 Millionen Jahren alt sind.
Politik/Geschichte
Archäologische Funde belegen, dass Indonesien zu den ersten Siedlungsgebieten des Homo sapiens gehörte, größere Ansiedlungen bildeten sich allerdings erst mit den ersten Wanderungsbewegungen in Südostasien zwischen dem 25. und 5. Jh. v. Chr. In den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung übte Indien großen kulturellen Einfluss auf die Region und auf die Bildung von Inselkönigreichen aus. Ende des 13. Jahrhunderts wandten sich die Königreiche dem Islam zu, der ein Jahrhundert später durch die Entstehung des Sultanats Malakka gestärkt wurde.
Ab dem Ende des 15. Jahrhunderts kamen europäische Kaufleute, zunächst Portugiesen, später Holländer, zur Kontrolle des Gewürzhandels in das Gebiet. Im 17. Jahrhundert erlangte die holländische Ostindische Kompanie die Kontrolle über die Region. Als Ende des 18. Jahrhunderts finanzielle Misswirtschaft zu ihrem Bankrott führte, übernahm die holländische Regierung die Kontrolle über die Besitzungen.
Die harte Wirtschaftpolitik der Niederlande im 19. und 20. Jahrhundert führte 1912 zur Entstehung einer Nationalbewegung. Diese wurde von den Niederlanden zunächst geduldet, nach dem 1. Weltkrieg und einigen kommunistischen Aufständen auf den Inseln wurde die Politik aber repressiver. Am Ende des 2. Weltkrieges erklärte Indonesien seine Unabhängigkeit und erlangte 1954 seine volle Souveränität.
In den folgenden Jahrzehnten war die Innenpolitik von Spannungen zwischen den verschiedenen Inseln, einer anhaltenden Wirtschaftskrise, der Verstaatlichung aller ausländischen Unternehmen, einem Machtzuwachs der Kommunisten und Spannungen zwischen Militär und kommunistischen Bewegungen gekennzeichnet.
1965 kam General Suharto an die Macht, der 1966 nicht nur die Kommunistische Partei verbot, sondern auch deren Anhänger verfolgte, was laut Schätzungen rund eine Million Menschen das Leben kostete. 1975 annektierte Indonesien die ehemals portugiesische Kolonie Osttimor, 150.000 Menschen starben. Suharto wurde dennoch 1983, 1988, 1993 und 1998 in seinem Amt bestätigt.
1998 zwangen ihn die wachsende Wirtschaftkrise und Straßenproteste wenige Monate nach seiner Wiederwahl zum Rücktritt, Jusuf Habibie folgte ihm nach, der zwar den Rückzug Indonesiens aus Timor verhandelte, den Ausbruch heftiger ethnischer und religiöser Konflikte 1999 aber nicht verhindern konnte.
1999 sprach sich die Bevölkerung bei einem Referendum für die Unabhängigkeit Osttimors aus, blutige Auseinandersetzungen zwischen Anhängern eines Verbleibs bei Indonesien und Befürwortern der Unabhängigkeit brachen aus. Habibie zog daraufhin seine Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen zurück. Abdurrahman Wahid wurde zum Präsidenten gewählt, jedoch 2001 wegen Amtsunfähigkeit enthoben und durch die bisherige Vizepräsidentin Megawati Sukarnoputri ersetzt. Im September 2004 wurde der General a. D. Susilo Bambang Yudhoyono zum Präsidenten gewählt. Vier Monate später wurde das Land von einem Tsunami heimgesucht, der nicht nur enorme Sachschäden, sondern auch die traurige Bilanz von rund 220.000 Toten und 130.000 Vermissten verursachte.
Wirtschaft
Bis 1960 war die Wirtschaft des Landes von kolonialen Strukturen geprägt, danach verstaatlichte die Regierung ausländische Betriebe. Dennoch ging die Wirtschaft 1966 fast bankrott, Reformen und ausländische Wirtschaftshilfe wurden nötig. Durch den Export von Rohstoffen wie Öl und Gas konnte die Wirtschaft stabilisiert und gestärkt werden.
Der Preisverfall bei Treibstoffen in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts bewirkte eine Verlagerung der Exporte auf verarbeitete und landwirtschaftliche Erzeugnisse. Die Wirtschaftkrise in Asien 1998 hatte starke Auswirkungen auf das Land, die Regierung musste eine neue Wirtschafts- und Steuerpolitik einführen und der Internationale Währungsfonds zwang das Land zu weit reichenden Reformen. Die Wirtschaft hat sich seither erholt, die Arbeitslosigkeit lag 2003 aber bei 10,5%, die Inflationsrate bei 6,6%.
Kultur
Durch die Vielfalt an Bevölkerungsgruppen steht in Indonesien das ganze Jahr über eine Fülle kultureller Veranstaltungen auf dem Programm. Im Februar und März kann man auf Sumba Nachstellungen von Schlachten aus der Zeit der Stammeskriege beobachten.
Am Tag vor dem balinesischen Caka-Neujahr (März bis April) werden Tempelikonen im Meer gebadet, Trommler vertreiben die bösen Geister. Auf der Insel Larantuka wird eine außergewöhnliche Osterparade abgehalten, auf Ruteng und Flores werden im August Peitschenduelle veranstaltet.