SOS-Kinderdorf Begusarai

SOS-Kinderdorf ist seit 1963 in Indien tätig. Unsere Angebote wurden bald auf das ganze Land ausgedehnt und die Arbeit 2008 auch in Begu Sarai aufgenommen. Trotz der jüngsten Fortschritte gehört Bihar nach wie vor zu den ärmsten Provinzen des Landes.

Ungleichheit der Geschlechter ist ein großes gesellschaftliches Problem


Unter Freunden (Foto: SOS-Archiv)

Begu Sarai liegt im Bundesstaat Bihar und ist ein wichtiges Handelszentrum der Region. Bihar gehört zu den am wenigsten entwickelten Gegenden Indiens. Die Armutsrate ist höher als in anderen Landesteilen. Die meisten Menschen, die durch unser Familienstärkungsprogramm begünstigt werden, haben nicht ausreichend zu essen, keine sanitären Einrichtungen und können weder lesen noch schreiben. Obwohl der Bundesstaat Bihar ein industrielles Wachstum zu verzeichnen hat, leben die meisten Menschen von der Landwirtschaft. In einer Region, die im Sommermonsun von Überschwemmungen und in anderen Monaten von schweren Dürren heimgesucht wird, ist das Leben der Bauern extrem hart.

Auch die Stadt Begu Sarai kämpft mit zahlreichen Problemen. Die Infrastruktur ist durch das Bevölkerungswachstum überlastet. Es herrscht Mangel an sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen. Darüber hinaus leidet Begu Sarai an einer steigenden Umweltverschmutzung durch die belasteten Gewässer. In den Slums ist die Infrastruktur besonders schlecht.

Viele Kinder, die in solch prekären Verhältnissen aufwachsen, sind vom Verlust der elterlichen Fürsorge bedroht, da ihre Eltern selbst ums Überleben kämpfen und die Bedürfnisse ihrer Kinder nicht ausreichend befriedigen können. Frauen und Mädchen leiden unter den Folgen der Geschlechterungleichheit. Die durchschnittliche Alphabetisierungsrate der Stadt liegt bei 66 Prozent. Allerdings können 74 Prozent der Männer, aber nur 57 Prozent der Frauen lesen und schreiben. Obwohl in den ärmsten Familien häufig alle Kinder aus der Schule genommen werden, damit sie zum Haushaltseinkommen beitragen, müssen Mädchen meist noch früher die Schule abbrechen. Zahlreiche Aktivitäten des SOS-Familienstärkungsprogramms zielen darauf ab, die Situation der Mädchen und Frauen zu verbessern.

Enge Zusammenarbeit mit lokalen Dienstleistern

Das SOS-Kinderdorf Begu Sarai wurde im Stadtzentrum auf einem Grundstück errichtet, das uns eine private Wohltätigkeitsstiftung in Bihar kostenlos zur Verfügung gestellt hatte. Wir arbeiten eng mit den lokalen Behörden und gemeindebasierten Organisationen zusammen, um notleidende Familien ausfindig zu machen und ihnen bedarfsgerechte Unterstützung zu bieten.

Als im Jahr 2008 über 2,3 Millionen Menschen Opfer von verheerenden Überflutungen wurden, leisteten wir Soforthilfe im nahegelegenen Jorgama. Nachdem die Grundversorgung der Betroffenen gesichert war, begannen wir mit der langfristigen Unterstützung für Menschen in Not. Heute leitet das SOS-Sozialzentrum ein Familienstärkungsprogramm für die lokale Bevölkerung.

Unsere Arbeit in Begu Sarai


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Ein zentraler Bestandteil der Arbeit von SOS-Kinderdorf in Begu Sarai ist die Unterstützung von Kindern und Familien aus der Region. Unsere Sozialzentren bieten im Rahmen des Familienstärkungsprogramms ein umfassendes Angebot an Hilfsmaßnahmen, damit Familien vor der Zerrüttung bewahrt werden und gut für ihre Kinder sorgen können. Darüber hinaus leisten wir Aufklärung über Hygiene und Kinderrechte und fördern den Ausbau der elterlichen Kompetenzen. Familien erhalten Nahrung, Bildungshilfen und ärztliche Behandlungen. In Begu Sarai arbeiten wir mit einer lokalen Vereinigung von Ärzten zusammen, die Kindern eine kostenlose medizinische Versorgung bietet. Kinder, die nicht zur Schule gehen, werden in unserem SOS-Sozialzentrum unterrichtet und auf ihre Eingliederung in das öffentliche Bildungssystem vorbereitet. Zur Einkommensförderung der Eltern bieten wir Berufsberatung, Berufsbildungskurse und Hilfe bei der Suche nach Arbeit, darunter Lehrgänge in modernen Anbaumethoden und Schneiderkurse für Mädchen. Einige Familien erhalten finanzielle Unterstützung, damit sie beispielsweise ein kleines Lebensmittelgeschäft oder eine Fahrradwerkstatt eröffnen können.

Kinder aus der Region, die nicht länger bei ihren Eltern leben können, finden in einer der 14 SOS-Familien ein Zuhause, in dem sie gemeinsam mit ihren Geschwistern aufwachsen. Kleine Kinder besuchen den SOS-Kindergarten, ältere die nahegelegenen Schulen. Hier können sie Freundschaften schließen und zu einem Teil ihrer Gemeinde werden. Die Kinder in unserer Obhut erhalten bei Bedarf Nachhilfeunterricht, damit sie dem Unterricht folgen können. Junge Menschen, die ihren SOS-Familien entwachsen, können in das SOS-Jugendprogramm wechseln und werden von qualifizierten Fachkräften durch diese neue Lebensphase begleitet.
 



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