SOS-Kinderdorf Tianjin

SOS-Kinderdorf ist seit Mitte der 1980er Jahre in China tätig. Unsere Angebote wurden rasch auf das ganze Land ausgedehnt. Das Kinderdorf Tianjin wurde 1987 eröffnet. China hat seit Beginn unserer Tätigkeit zahlreiche Veränderungen durchlaufen. Der Bedarf an Unterstützung für bedürftige Kinder und Familien ist jedoch heute noch genauso groß wie vor dreißig Jahren.

Wachsende Kluft zwischen arm und reich


Eine Kalligraphie-Stunde (Foto: L. Wolf Nielsen)
 

Tianjin liegt etwa 100 km südöstlich der Hauptstadt Peking und hat laut Volkszählung des Jahres 2010 über 12,9 Millionen Einwohner. Die Stadt hat ein enormes Wachstum zu verzeichnen; die Nähe zur Hauptstadt und zum Meer sowie die Schaffung von Freihandelszonen haben zur Ansiedlung zahlreicher Unternehmen in der Region geführt. In den Stadtgebieten blühen die Industrie und das produzierende Gewerbe. Im Umland leben die Menschen bis heute von der Landwirtschaft und dem Fischfang. Die rapide Industrialisierung und Verstädterung haben zu Umweltproblemen geführt - das Wasser ist stark mit unbehandelten Abfällen verschmutzt, die Schwermetalle und andere Schadstoffe enthalten. Dieser Giftmüll ist nicht nur für die Landwirtschaft und den Fischfang schädlich, sondern führt auch zu gesundheitlichen Belastungen für die Menschen, die in der Nähe der Schadstoffquellen leben oder arbeiten.

Trotz der wirtschaftlichen Entwicklung gibt es eine wachsende Kluft zwischen arm und reich. Zahlreiche Menschen leben in der Stadt und den umliegenden Gebieten in großer Not. Viele Kinder, besonders aus Migrantenfamilien, fristen ein Leben in Armut. Manche brechen die Schule ab, weil sie zum Haushaltseinkommen beitragen müssen. Sie betteln auf der Straße oder begehen kleine Gelegenheitsdiebstähle. In ihrer Not werden sie häufig Opfer von Gewalt und Missbrauch sowie von kommerzieller und sexueller Ausbeutung. Viele von ihnen haben die elterliche Fürsorge bereits verloren; andere laufen große Gefahr, sie zu verlieren.

Schutz der Kinderrechte

China hat 1991 die UN-Kinderrechtskonvention unterzeichnet und diverse Programme ins Leben gerufen, um die Situation der Kinder im Land zu verbessern. Durch die Öffnung der chinesischen Wirtschaft zum Westen und der wachsenden Zahl der Zuwanderer in der Region Tianjin ist der Bedarf an Unterstützung für notleidende Familien in der Region deutlich gestiegen. Das SOS-Kinderdorf Tianjin liegt am östlichen Stadtrand im Hedong-Bezirk.

Unsere Arbeit in Tianjin


Vergnügte Geschwister (Foto: SOS-Archiv)

SOS-Kinderdorf unterstützt die lokale Bevölkerung im Rahmen verschiedener Hilfsangebote. Dazu zählen die Unterstützung für Familien und Kinder in Krisensituationen, die Tagesbetreuung für Kinder im Vorschulalter und ein liebevolles Zuhause für Kinder und junge Menschen ohne elterliche Fürsorge. Unsere Organisation arbeitet eng mit den Familien der Gemeinde zusammen, um sie vor der Zerrüttung zu bewahren. In Abstimmung mit den örtlichen Behörden sorgen wir dafür, dass Kinder ausreichend Nahrung, medizinische Versorgung und Bildung erhalten. Die Familien aus der Gemeinde werden ärztlich behandelt, erhalten Beratungen und bedarfsgerechte Unterstützung.

Unser SOS-Sozialzentrum verfügt über eine Turnhalle, eine Bibliothek, einen Computerraum und Seminarräume, in denen Schulungen für die lokale Bevölkerung durchgeführt werden können.
Kinder, die nicht länger bei ihren Familien leben können, finden in 16 SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier wachsen sie gemeinsam mit ihren Geschwistern in einem fürsorglichen, respektvollen und sicheren Umfeld auf. Die Kinder aus den SOS-Familien besuchen die nahegelegenen Schulen und sind dadurch gut in ihr Umfeld integriert. Nach der Schule können sie Sport treiben und an Musikstunden teilnehmen. Andere erhalten Nachhilfeunterricht bei den Hausaufgaben. Im SOS-Kindergarten werden sowohl Kinder aus den SOS-Familien als auch aus der umliegenden Gemeinde betreut. Die professionelle Kinderbetreuung stellt für berufstätige Eltern eine große Entlastung dar.

Wenn junge Menschen ihren SOS-Familien entwachsen, können sie in das SOS-Jugendprogramm übersiedeln. Mit der Unterstützung qualifizierter Fachkräfte lernen sie Verantwortung zu übernehmen, können Zukunftsperspektiven erarbeiten und zunehmend eigene Entscheidungen treffen. Sie werden ermutigt, Teamgeist zu entwickeln, Kontakte zu Freunden und Verwandten aufzubauen und mit den zuständigen Behörden und potenziellen Arbeitgebern umzugehen.


 



 



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