SOS-Kinderdorf Qiqihar

SOS-Kinderdorf ist seit Mitte der 1980er Jahre in China tätig. Unsere Angebote wurden rasch auf das ganze Land ausgedehnt. Das Kinderdorf Qiqihar wurde 1992 eröffnet. China hat seit Beginn unserer Tätigkeit zahlreiche Veränderungen durchlaufen. Der Bedarf an Unterstützung für bedürftige Kinder und Familien ist jedoch heute noch genauso groß wie vor dreißig Jahren.

Wachsende Bevölkerung von Qiqihar


Kinder aus dem SOS-Kinderdorf Qiqihar (Foto: SOS-Archiv)

Die Industriestadt Qiqihar liegt im Nordosten Chinas in der Provinz Heilongjiang, Manchuria, hat über 1,5 Millionen Einwohner und ist ein bedeutendes wirtschaftliches und kulturelles Zentrum. Zahlreiche Menschen sind in der Industrie beschäftigt. Auch die Landwirtschaft und die Holzproduktion bieten viele Arbeitsplätze. Aufgrund ihrer Lage an der russischen Grenze ist die Stadt darüber hinaus ein wichtiges Handelszentrum.


Qiqihar hat in jüngster Zeit ein starkes Bevölkerungswachstum zu verzeichnen: dank der florierenden Wirtschaft sind zahlreiche Menschen auf der Suche nach einem besseren Leben in die Stadt gezogen. Die meisten Zuwanderer leben in den Elendsvierteln in unsicheren Verhältnissen und leiden an mangelnder Grundversorgung. Seit etwa 2001 hat die Regierung Programme zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den Armenvierteln gestartet, damit die Betroffenen eine dauerhafte Bleibe und einen besseren Zugang zur Infrastruktur erhalten. Trotz dieser Bemühungen fristen viele Slumbewohner weiterhin ein Leben in Armut.

Vor allem Kinder leiden an den Folgen der jüngsten wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen in Qiqihar. Ohne regelmäßige Einkünfte können viele Familien ihre Kinder nicht ausreichend versorgen. Kindern fehlt es nicht nur an ausgewogener Ernährung, sondern auch an Bildung, mit der sie als Erwachsene den Armutszyklus durchbrechen könnten. Zahlreiche Kinder haben aufgrund familiärer Zerrüttung oder Unfällen im Bergbau die elterliche Fürsorge verloren. Sie leben dann meist bei den Großeltern oder anderen Angehörigen der Großfamilie.

 

Schutz der Kinderrechte

China hat 1991 die UN-Kinderrechtskonvention unterzeichnet und diverse Programme ins Leben gerufen, um die Situation der Kinder im Land zu verbessern. Durch die Öffnung der chinesischen Wirtschaft zum Westen und der wachsenden Zahl der Zuwanderer in der Region Qiqihar ist der Bedarf an Unterstützung für notleidende Familien in der Region deutlich gestiegen. Das SOS-Kinderdorf liegt im Westen der Stadt am Nen-Fluss. Schulen, zwei große Krankenhäuser und ein Einkaufszentrum befinden sich in unmittelbarer Nähe.

Unsere Arbeit in Qiqihar


Das SOS-Kinderdorf feiert den Weltkindertag. (Foto: SOS-Archiv)

Parallel zur Arbeit für den Schutz der Kinderrechte auf nationaler Ebene setzt sich SOS-Kinderdorf auch für den Schutz der Kinder in Qiqihar ein. Kinder, die nicht länger bei ihren Familien leben können, finden in 15 SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier wachsen sie gemeinsam mit ihren Geschwistern in einem fürsorglichen, respektvollen und sicheren Umfeld auf. Die Kinder aus den SOS-Familien besuchen die nahegelegenen Schulen und sich dadurch gut in ihre Umgebung integriert.


Im SOS-Kindergarten werden sowohl Kinder aus den SOS-Familien als auch aus der umliegenden Gemeinde betreut. Die professionelle Kinderbetreuung stellt für berufstätige Eltern eine große Entlastung dar.

Wenn junge Menschen ihren SOS-Familien entwachsen, können sie in das SOS-Jugendprogramm übersiedeln. Mit der Unterstützung qualifizierter Fachkräfte lernen sie Verantwortung zu übernehmen, können Zukunftsperspektiven erarbeiten und zunehmend eigene Entscheidungen treffen. Sie werden ermutigt, Teamgeist zu entwickeln, Kontakte zu Freunden und Verwandten aufzubauen und mit den zuständigen Behörden und potenziellen Arbeitgebern umzugehen.

In Qiqihar gibt es auch ein SOS-Berufsbildungszentrum, das auch als „SOS-Hermann-Gmeiner-Mittelschule“ bekannt ist. Hier können über Tausend junge Menschen eine Aus- oder Weiterbildung absolvieren. Viele Auszubildende erhalten ein Stipendium, und durch die enge Zusammenarbeit mit Unternehmen vor Ort können sie praktische Erfahrungen im Berufsleben sammeln.

 



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