SOS-Kinderdorf Dhaka

SOS-Kinderdorf ist seit 1973 in Bangladesch tätig und begann damals mit der Unterstützung für notleidende Kinder in der Hauptstadt Dhaka. Die Armut ist in diesem dichtbevölkerten südasiatischen Land weit verbreitet, und die Lage der Menschen wird durch politische Instabilität und Naturkatastrophen zusätzlich erschwert.

Die Hauptstadt ist mit dem drastischen Bevölkerungswachstum strukturell überfordert


Ein Schulkind aus Dhaka(Foto: SOS- Archiv

Dhaka hat über 16 Millionen Einwohner. Damit ist sie nicht nur eine der größten und am dichtesten bevölkerten Städte, sondern zählt einigen Berichten zufolge auch zu den am schnellsten wachsenden Städten der Welt. Mehr als
400 000 Menschen ziehen jedes Jahr nach Dhaka. Sie kommen meist aus den ländlichen Gebieten auf der Suche nach Arbeit und einem besseren Leben für ihre Familien. Dieses Bevölkerungswachstum stellt die Stadt jedoch vor große infrastrukturelle Probleme.

Die meisten Zuwanderer landen in den Slums am Rande der Stadt. Sie haben keinen Zugang zur Stromversorgung, zu sauberem Trinkwasser oder sanitären Einrichtungen, geschweige denn zu einer Gesundheitsversorgung oder Bildungsangeboten für ihre Kinder. Der Großteil von ihnen arbeitet unter prekären Bedingungen auf dem informellen Sektor, verkauft Kleinwaren auf der Straße, fährt Rikschas, trennt Müll oder bettelt, um zu überleben. Andere verdingen sich als Hausangestellte oder finden in der Textilindustrie eine Beschäftigung.

Aufgrund der wirtschaftlichen und sozialen Notlage ihrer Familien sind viele Kinder zum Arbeiten gezwungen, um zum Haushaltseinkommen beizutragen. So wie ihre Eltern versuchen sie, auf der Straße etwas Geld zum Überleben aufzutreiben. Darüber hinaus arbeiten Tausende Kinder als Hausangestellte für die aufsteigende Mittelklasse in der Hauptstadt. Bildung ist reiner Luxus; viele können sich keinen Schulbesuch leisten. Zahlreiche Kinder haben aufgrund der schweren Lebensumstände den Schutz der Familie verloren, und noch viele mehr sind vom Verlust der elterlichen Fürsorge bedroht.

Kinder brauchen ein liebevolles Zuhause und Hoffnung für die Zukunft

Nach dem Ende des Befreiungskrieges im Jahr 1971 blieben viele Kinder ohne elterliche Fürsorge zurück. Das Angebot von SOS-Kinderdorf zur Unterstützung notleidender Familien und die Idee eines liebevollen Zuhauses für Kinder ohne elterliche Fürsorge wurden vom zuständigen Ministerium sehr begrüßt. Dhaka war der erste Standort in Bangladesch, an dem wir unsere Tätigkeit aufnahmen. Aufgrund der hohen Analphabetenrate der Stadt - einigen Schätzungen zufolge liegt sie bei über 30 Prozent - zählt die Bildung der Kinder in der Region zu unseren wichtigsten Aufgaben.

Unsere Arbeit in Dhaka


Mit einer Ausbildung kann er seine Familie ernähren (Foto: SOS-Archiv)
 

Das SOS-Kinderdorf Dhaka liegt an einer Hauptstraße, die nach Norden aus der Stadt hinausführt. Wir arbeiten eng mit der lokalen Bevölkerung zusammen und leisten bedarfsgerechte Hilfe. Um die Familien in der Gemeinde zu unterstützen, bieten wir eine Tagesbetreuung für Kinder erwerbstätiger Mütter, Unterricht in der Primär- und Sekundarstufe, berufliche Bildungsmaßnahmen und ein liebevolles Zuhause für Kinder und Jugendliche ohne elterliche Fürsorge. Nach den verheerenden Unwettern und Überflutungen des Jahres 1991 wurde eine Notunterkunft für die Opfer des Zyklons in der Stadt errichtet, die heute als Gemeindezentrum genutzt wird.

Bis zu 150 Kinder ohne elterliche Fürsorge finden in 15 SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Die SOS-Mütter sind speziell geschult, damit sie den Kindern in ihrer Obhut ein fürsorgliches und stabiles Umfeld bieten können. In der SOS-Hermann-Gmeiner-Schule werden bis zu 1120 Kinder aus dem SOS-Kinderdorf und der umliegenden Gemeinde in der Primär- und Sekundarstufe unterrichtet. Diese Schule wurde dringend benötigt, da in Bangladesch ein großer Mangel an Bildungsstätten herrscht. Die Schule genießt einen ausgezeichneten Ruf und zählt zu den besten Bildungseinrichtungen des ganzen Landes.

Wenn junge Menschen dem Kinderdorf entwachsen und ein Studium oder eine Berufsausbildung beginnen möchten, bietet unser SOS-Jugendprogramm die Möglichkeit des betreuten Wohnens. Mit der Unterstützung qualifizierter Fachkräfte entwickeln sie Perspektiven für ihre Zukunft, lernen Verantwortung zu tragen und zunehmend eigene Entscheidungen zu treffen. Einige besuchen das SOS-Berufsbildungszentrum und werden zu Elektrotechnikern, Maschinenbauingenieuren, Automechanikern oder Schreinern ausgebildet.
 


 



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