Länderinformation über Peru
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Politik/Geschichte
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Peru gliedert sich in drei naturräumliche Großeinheiten: Küste (11% der Staatsfläche), Gebirge (26%) und Waldgebiete (63%). Die Küstenebene besteht aus einem lang gezogenen Landstreifen, der sich längs der gesamten Küste von Norden nach Süden erstreckt. In diesem Tiefland befinden sich einige der wichtigsten Städte des Landes.
Parallel zur Küstenebene liegt die sich östlich anschließende Sierra, ein Abschnitt der Anden, der sich aus drei Hauptgebirgszügen zusammensetzt. Der Huascarán ist mit 6768 m höchster Berg des Landes. Im Südosten Perus ist ein ausgedehntes Hochland ausgebildet, in dem sich der Titicacasee, der höchste schiffbare See der Welt, befindet. Der Titicacasee entwässert ausschließlich über den Desaguadero in den Poopósee in Bolivien.
Klima
Geographisch liegt Peru in den inneren Tropen, der kalte Humboldtstrom beeinflusst jedoch die Küstenzonen. Das Klima weist, abgesehen von den mittleren Küstenstrichen, eine trockene und eine regenreiche Jahreszeit auf, ist allgemein nach Region und Höhenlage sehr unterschiedlich ausgeprägt und reicht von tropischem Klima in den Urwäldern bis zu arktischem Klima in den Gebirgsregionen der Anden.
Fauna/Flora
Die Pflanzenwelt ist in Peru äußerst vielfältig. Während in den sandigen Küstenebenen Wüstenvegetation vorherrscht (Sträucher, Gräser und Knollenpflanzen), gedeiht in den Regenwäldern eine ungeheure Fülle von Bäumen, Kletterpflanzen und Kräutern wie etwa Mahagonibäume, Zedern, Kautschukbäume, Chinarindenbäume, Sarsapilla- und Vanillepflanzen sowie eine große Vielfalt anderer tropischer Gewächse.
Auch die Tierwelt Perus ist vielfältig. In der Küstenebene und auf den der Küste vorgelagerten Inseln leben Möwen, Pelikane und Seeschwalben, Seelöwen, Eidechsen, Insekten, Taranteln und Skorpione. Die peruanischen Küstengewässer sind Lebensraum u.a. von Anchovis, Sardinen, Schellfischen, Seezungen, Makrelen, Adlerfischen, Hummern und Garnelen. In der Sierra sind Lamas, Alpakas, Chinchillas und Guanakos verbreitet. Zu den Tieren der Urwälder gehören Jaguare, Pumas, Gürteltiere, Pekaris, Ameisenbären, mehrere Dutzend Affenarten, Alligatoren, Schildkröten, Papageien und eine Vielfalt von Schlangen sowie Insekten.
Politik/Geschichte
Um das 12. Jahrhundert siedelten sich die Inka in Cuzco an und gründeten das Reich Tawantinsuyu, in dem auch ältere Hochkulturen aufgingen. 1531 kam Francisco Pizarro mit einer kleinen Streitmacht ins Land und unter Ausnützung von Erbfolgestreitigkeiten zwischen den Huascar und den Atahualpa eroberte er das Inkareich.
Obwohl es gegen Ende der Kolonialzeit zu einer Reihe von Aufständen kam, gehörte Peru zu einem der letzten Länder des Kontinents, die ihre Unabhängigkeit erlangten. Der argentinische Held José de San Martín erklärte 1821 die Unabhängigkeit, deren Bestand 1824 von Simón Bolívar militärisch abgesichert wurde.
Interne Kämpfe kennzeichneten die ersten Jahre der Republik, 1879 brach der so genannte Salpeterkrieg zwischen Peru und Chile aus, der 1883 mit der Niederlage Perus, dem Verlust großer Gebiete und der völligen wirtschaftlichen Schwächung des Landes endete. Ab 1895 folgte eine Zeit ziviler Regierungen, die 1919 durch die Machtübernahme von Augusto Leguía unterbrochen wurde. Seine auf Darlehen gestützte Wirtschaftspolitik sowie die Weltwirtschaftskrise von 1929 führten zu seiner Absetzung im Jahre 1930, sein Nachfolger war Luis Sánchez Cerro.
1933 wurde eine neue Verfassung erlassen, der Präsident kurze Zeit später Opfer eines Attentats. 1941 brach ein Grenzkonflikt mit Ecuador aus, der erst nach 1990 endgültig beendet werden konnte. 1945 kam José Luis Bustamante y Rivero, Kandidat der Allianz für die Amerikanische Revolution, an die Macht, wurde aber drei Jahre später durch einen Militärputsch gestürzt. In den folgenden Jahrzehnten wechselten Militärdiktaturen mit zivilen Regierungen.
1980, nach 12jähriger Diktatur, wurde eine demokratische Regierung gewählt. 1990 gewann Ing. Alberto Fujimori die Präsidentschaftswahlen. Im April 1992 setzte er Teile der Verfassung außer Kraft und übernahm die volle Regierungsgewalt mit der Begründung, der Kongress und die Justiz hätten seine Bemühungen um die Bekämpfung des Drogenhandels und der Guerilla blockiert. Im September 1992 wurden mehrere Schlüsselfiguren der seit mehr als zehn Jahren aktiven Terrororganisation "Leuchtender Pfad" festgenommen.
1995 setzte sich Fujimori bei den Wahlen gegen seinen Herausforderer Pérez de Cuéllar, den früheren Generalsekretär der Vereinten Nationen, durch. Nach seiner Wiederwahl (2000) war Fujimori bald mit Korruptions- und Betrugsbeschuldigungen konfrontiert. Im Zuge einer Reise nach Japan erklärte er seinen Rücktritt. 2001 wurde Alejandro Toledo, ein peruanischer Indio, zum Präsidenten gewählt, er besiegte den Kandidaten der Allianz für die Amerikanische Revolution. Trotz einer Serie von Protesten ist er noch immer im Amt.
Wirtschaft
Trotz umfangreicher Rohstoffvorkommen befand sich die Wirtschaft Perus in den 1970er und 1980er Jahren in einer tiefen Krise, die u. a. durch anhaltend hohe Inflationsraten und Haushaltsdefizite gekennzeichnet war. 1990 startete die Regierung ein Sparprogramm, das mit strengen Maßnahmen zur Steuereintreibung zur Konsolidierung der Volkswirtschaft führte. Rund 35% der Erwerbstätigen Perus arbeiten in der Landwirtschaft.
Peru verfügt über große Reserven an Bodenschätzen, zu den wichtigsten Rohstoffen gehören Kupfer-, Gold-, Silber-, Eisen-, Blei- und Zinkerz sowie Erdöl und Erdgas. Der Bergbau hat eine bedeutende Stellung in der peruanischen Wirtschaft. Bei einigen Metallen (z.B. Zink-, Blei- und Silbererz) zählt Peru zu den weltweit führenden Förderländern. Die Arbeitslosigkeit lag 2003 bei 9%, die Inflationsrate belief sich auf 2,5%.
Kultur
Das indigene Erbe Perus gehört zu den vielschichtigsten Südamerikas. Bei archäologischen Ausgrabungen wurden zahlreiche monumentale Bauten und Anlagen frei gelegt, wie z. B. die Stadt Machu Picchu nordwestlich von Cuzco. Die Architektur der spanischen Kolonialzeit stellt eine Mischung aus spanischen und indigenen Einflüssen dar. Die pentatonische (fünfstufige) Tonleiter wird noch heute ebenso verwendet wie traditionelle Instrumente, darunter Cajon-Trommeln, Flöten, Okarinas und Panflöten.