SOS-Kinderdorf Juliaca

In Juliaca, einem blühenden und wachsenden Handelszentrum, ist die extreme Armut noch lange nicht überwunden. Die prekären Lebensumstände bergen vor allem für Kinder zahlreiche Gefahren. Familien brauchen Unterstützung, um sich selbst und ihren Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

Im größten Handelszentrum der Region leben viele Familien in Armut und Illegalität

Kinder führen einen Volkstanz auf (Foto: F. Espinoza )
Kinder führen einen Volkstanz auf (Foto: F. Espinoza )

Juliaca ist die Hauptstadt der Provinz San Roman im Departement Puno im Süden von Peru und liegt auf einer Höhe von 3825 m über dem Meeresspiegel am Ufer des Titicaca-Sees. Die Stadt lebt hauptsächlich vom Handel. Die wachsende Bevölkerung umfasst derzeit über 200 000 Einwohner. Die Mehrzahl der Menschen lebt in Armut; die Region ist die zweitärmste des ganzen Landes.

Aufgrund der jüngsten Investitionen in Juliaca hat sich die Situation für die Einwohner leicht verbessert. Dennoch sind bislang weite Teile der Bevölkerung von dieser Entwicklung ausgeschlossen: 42 Prozent der Bewohner von Juliaca leben nach wie vor in Armut. Mehr als 10 000 Haushalte leiden an extremer Armut und haben weder ausreichend Nahrung noch Trinkwasser, geschweige denn eine medizinische Versorgung. 85 Prozent der betroffenen Kinder haben keinen Zugang zum Bildungssystem.

Unterernährung und der völlige Mangel an Gesundheitsversorgung sind keine Seltenheit. Häufig können sich Eltern die Gründung eines Kleinstunternehmens nicht leisten oder haben keine ausreichende Qualifikation, um eine formelle Beschäftigung zu finden. Ihre Kinder bleiben im Armutszyklus gefangen. Auch sie haben keine Chance auf eine angemessene Bildung, wenn sie arbeiten müssen, um zum Familieneinkommen beizutragen.

Zwangsarbeit und Ausbeutung gefährden Kinder und junge Menschen

Trotz der Bemühungen der peruanischen Regierung zu Bekämpfung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit ist das Problem in der Region weit verbreitet. Es gibt zahlreiche illegale Arbeitsagenturen, die auf der Straße nach Kindern und Jugendlichen suchen, die als Haushaltshilfen oder Bedienungen beschäftigt werden sollen. Viele Eltern lassen ihre Kinder in der Hoffnung arbeiten, ihnen dadurch den Weg in eine bessere Zukunft zu ebnen. Stattdessen werden die Kinder häufig in andere Städte gebracht und laufen Gefahr, den Kontakt zu ihren Familien zu verlieren und ausgebeutet zu werden. In den schlimmsten Fällen werden junge Mädchen auch sexuell ausgebeutet.

Eltern müssen dringend unterstützt und aufgeklärt werden, damit sie ihre Kinder in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft nicht länger zu wohlhabenden Familien zum Arbeiten schicken. Die Gesundheit und Bildung der Kinder muss sichergestellt werden, damit sie als Erwachsene den Armutszyklus durchbrechen können.

Unsere Arbeit in Juliaca

Junge Mutter mit ihrem Sohn (Foto: F. Espinoza)
Junge Mutter mit ihrem Sohn (Foto: F. Espinoza)

SOS-Kinderdorf ist seit 2008 in Juliaca tätig. Das SOS-Sozialzentrum leitet ein ganzheitliches und nachhaltiges Familienstärkungsprogramm, in dem besonders Kinder unter fünf Jahren und Mütter betreut werden, die in extremer Armut leben.

Die Frauen der Gemeinde können neue Fertigkeiten erlernen und dadurch ihre Einkommenssituation verbessern. Das Zentrum bietet darüber hinaus eine umfassende Gesundheitsversorgung und stellt Nahrungsmittel und sauberes Trinkwasser zur Verfügung. Unsere Organisation hilft Eltern, ihre Kinder auf den Schulbesuch vorzubereiten. Mehr als 500 Kinder und Familien haben bislang unsere Angebote in Anspruch nehmen können.

Über 100 Kinder aus der Region, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können, finden in zwölf SOS-Familien in Juliaca ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von SOS-Müttern fürsorglich betreut.
 



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