SOS-Kinderdorf Luque

In Luque gibt es dringenden Bedarf an Sozialprogrammen zur Unterstützung notleidender Familien und pädagogischem Beistand für Eltern, damit sie für die Zukunft ihrer Kinder sorgen können. Knapp 30 Prozent der Bewohner der ländlichen Regionen sind Analphabeten. Viele von ihnen ziehen auf der Suche nach Arbeit nach Asunción.

In einem der ärmsten Länder Lateinamerikas leiden Tausende Familien unter Arbeitslosigkeit und dem Mangel an formeller Beschäftigung

Kinder in unserer Obhut wachsen zusammen mit ihren Brüdern und Schwestern in einem liebevollen Zuhause auf
Kinder in unserer Obhut wachsen zusammen mit ihren Brüdern und Schwestern in einem liebevollen Zuhause auf (Foto: A. Alvarez).

Das SOS-Kinderdorf Luque liegt in der gleichnamigen Kleinstadt etwa zehn Kilometer vor den Toren der Landeshauptstadt Paraguays, Asunción. Luque war unser zweites Kinderdorf in der Region und wurde aufgrund des großen Bedarfs an Unterstützung ins Leben gerufen. Asunción hat etwa 540 000 Einwohner und ist somit die größte und bevölkerungsreichste Stadt Paraguays. Junge Menschen unter 30 Jahren machen mehr als die Hälfte der Bevölkerung aus. Asunción liegt am Paraguay-Fluss im Westen des Landes nahe der Grenze zu Argentinien. Die Stadt ist zum landesweit größten Wirtschaftszentrum geworden und hat einen aufstrebenden Finanzsektor.


Asunción ist von einer tiefen sozialen Kluft geprägt: während auf der einen Seite des Flusses große Einfamilienhäuser mit schönen Gärten zu finden sind, gibt es auf der anderen Seite – in den „Bañados“ – nur unbefestigtes Straßen und von Überflutungen bedrohte behelfsmäßige Barracken. Die Armut ist weit verbreitet. Tausende Familien ziehen jedes Jahr aus den ländlichen Gebieten auf der Suche nach Arbeit in die Stadt. Offiziellen Angaben zufolge liegt die Arbeitslosigkeit bei etwa sieben Prozent, aber die Unterbeschäftigung liegt bei durchschnittlich 20 Prozent. Knapp 60 Prozent der Erwerbstätigen geben an, mehr als 45 Stunden pro Woche zu arbeiten. Diese Zahlen belegen, dass selbst wenn Menschen eine Beschäftigung finden, diese meist informeller Natur ist und die Einkünfte selbst bei langen Arbeitszeiten nicht zum Überleben reichen.


Prekäre Lebensbedingungen gefährden die Zukunft der Kinder


Zahlreiche Migranten, die in den Armenvierteln leben, finden keine Arbeit und fristen in menschenunwürdigen Behausungen ohne jede Infrastruktur ein Dasein unter prekären Bedingungen. Viele sammeln und verkaufen wiederverwertbaren Müll, um etwas Geld zum Überleben aufzutreiben. In Bañados hat nur jeder Zehnte eine formelle Beschäftigung. Selbst die jüngsten Familienmitglieder müssen zum Haushaltseinkommen beitragen. 13,6 Prozent der Kinder zwischen fünf und 17 Jahren arbeiten durchschnittlich 35 Stunden pro Woche. Diese Kinder sind gesundheitlichen Risiken und Übergriffen ausgesetzt, werden Opfer sexueller Ausbeutung und leiden an psychischen Problemen. Die Kinderarbeit hat darüber hinaus schwerwiegende langfristige Folgen: sie beeinträchtigt die Bildung der Kinder und gefährdet somit ihre Aussichten auf ein besseres Leben in der Zukunft.

Unsere Arbeit in Luque

Beim Spielen im SOS-Kinderdorf Luque
Beim Spielen im SOS-Kinderdorf Luque (Foto: A. Alvarez).

SOS-Kinderdorf begann seine Tätigkeit in Luque im Jahr 1997. Bis zu 117 Kinder aus der Region, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können, finden in 14 SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von SOS-Müttern fürsorglich betreut.


Seit 2011 unterstützt unser Familienstärkungsprogramm Familien, sodass sie zusammenbleiben können. Wir arbeiten mit den lokalen Behörden zusammen, damit die Kinder gut versorgt werden, sodass sie in die Schule und zum Arzt gehen können. Jede Familie erhält verschiedene Arten von Hilfe und in einigen Fällen lernen die Eltern lernen neue Fähigkeiten, damit sie ein Einkommen erwirtschaften können.

In Luque gibt es auch eine Schule, in der etwa 500 Kinder in der Primär- und Sekundarstufe unterrichtet werden. Sie wurde als SOS-Hermann-Gmeiner-Schule gegründet und wird mittlerweile von den lokalen Behörden verwaltet.

Junge Menschen, die ihren SOS-Familien entwachsen und eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren möchten, können in die betreuten Wohngemeinschaften des SOS-Jugendprogramms ziehen. Mit der Unterstützung qualifizierter Fachkräfte können sie ihre Zukunft planen, Verantwortung zu übernehmen lernen und sich auf ein Leben in Selbständigkeit vorbereiten.




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