Länderinformation über Mexiko
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Politik/Geschichte
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Kultur
Landschaft
Der größte Teil Mexikos besteht aus einem riesigen Hochlandblock umsäumt mit Randgebirgen an den Seiten, die im Osten und Westen steil zu schmalen Küstenebenen hin abfallen. Die beiden wichtigsten Bergketten des Landes, die Westliche Sierra Madre und Östliche Sierra Madre, treffen sich im Südosten in dem "La Junta" genannten Gebiet. Dort bilden sie die Südliche Sierra Madre, wo sich viele Vulkane erheben, darunter auch der höchste Berg des Landes, der Citlaltépetl, mit mehr als 5600 m Höhe.
Klima
Die südliche Landeshälfte zählt zur subtropischen Zone. Das Klima ist je nach Höhenlage sehr unterschiedlich. Zur Tierra Caliente (heißes Land) gehören die tief liegenden Küstenebenen, die von Meereshöhe bis auf etwa 915 m reichen. Hier ist das Klima extrem feucht mit Temperaturspannen von 15,6° bis 48,9°C. Die Tierra templada (gemäßigtes Land) befindet sich von etwa 915 bis 1.830 m Höhe mit Durchschnittstemperaturen von 16,7° bis 21,1°C. Die Tierra fría (kaltes Land) umfasst Höhenlagen von etwa 1.830 bis 2.745 m, die Temperaturen dieser Zone reichen von 15° bis 17,2°C. Die Durchschnittstemperatur in Mexiko-Stadt beträgt im Januar 12,6° und im Juli 16,1°C. Regenzeit ist von Mai bis Oktober.
Fauna/Flora
Wegen des breiten Temperaturbereichs ist die Pflanzenwelt Mexikos sehr vielseitig. Im Norden finden sich Kakteen, Palmlilien, Agaven und Mesquiten. Die Tierra Caliente ist dicht bewachsen mit einer großen Pflanzenvielfalt, die in einigen Gegenden einen dichten tropischen Urwald bildet. Zu den Bäumen dieser Zone gehören wertvolle Harthölzer, aber auch Kokospalmen, Gummibäume sowie Mandel-, Feigen- und Olivenbäume.
An den Berghängen wachsen Eichen, Kiefern und Tannen. In den höchstgelegenen Klimazonen Mexikos ist die Vegetation mit der arktischen vergleichbar. Auch die Fauna unterscheidet sich entsprechend der Klimazonen. Im Norden findet man Wölfe und Kojoten. In den Wäldern an den Berghängen leben Ozelote, Jaguare, Pekaris, Bären und Pumas, an den Küsten Robben und eine große Anzahl Fischarten.
Zu den vielen verschiedenen Reptilien gehören Schildkröten, Leguane, Klapperschlangen und Eidechsen. Es gibt große Bestände an Vögeln, darunter Seevögel und Federwild.
Politik/Geschichte
In Mexiko entstand eine der ältesten und am höchsten entwickelten Kulturen der westlichen Hemisphäre. Die Olmeken bauten die erste große mesoamerikanische Zivilisation auf, die zwischen 1500 und 600 v.Chr. ihre Blütezeit erlebte. Die Kultur der Maya kam nach archäologischen Erkenntnissen ungefähr im 6. Jh. n. Chr. zu ihrem höchsten Entwicklungsstand.
Die kriegerischen Tolteken wanderten vom Norden her ein und errichteten im 10. Jh. ein Reich im Tal von Mexiko. 1325 gründeten die Azteken eine Siedlung mit dem Namen Tenochtitlán, die sich zur Hauptstadt entwickelte. Der erste Europäer, der auf das Gebiet des heutigen Mexiko vordrang, war Francisco Fernández de Córdoba. Er entdeckte 1517 Spuren der Maya in Yucatán.
1519 eroberte Hernán Cortez das Aztekenreich, dessen Gebiet 1535 zum ersten Vizekönigreich auf dem amerikanischen Kontinent wurde (Neu-Spanien). Zwischen 1810 und 1820 kam es zu ersten Bestrebungen nach Unabhängigkeit, die 1821 erfolgreich waren. 1822 machte sich Iturbide nach einem Staatsstreich unter dem Namen Agustín I. zum Kaiser. Zehn Monate später wurde er durch eine von seinem ehemaligen Berater, López de Santa Anna, geführte Revolte abgesetzt.
Die Republik wurde ausgerufen und Guadalupe Victoria erster Präsident. Die folgenden Jahre waren durch interne Konflikte und den Krieg mit den USA (1847-48) gekennzeichnet, in dessen Verlauf Mexiko Gebiete verlor. 1863-67 kam es zum Krieg gegen Frankreich, dessen Truppen in Mexiko einfielen und den österreichischen Erzherzog Maximilian als Kaiser einsetzten.
Die Streitkräfte von Benito Juárez, dem späteren Präsidenten, eroberten das Land 1867 von den Franzosen zurück und exekutierten Maximilian. Mit Ausnahme der Amtszeit von 1880 bis 1884, regierte Porfirio Díaz Mexiko von 1877 bis 1911. Madero wurde 1911 Präsident. Nach inneren Streitigkeiten übernahm 1913 Victoriano Huerta die Macht, bald danach brach die Mexikanische Revolution aus, die bis 1917 dauerte.
Interne Konflikte setzten sich sogar bis 1938 fort. Bei den Wahlen 1997 verlor die seit 1929 regierende Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI) erstmals ihre Mehrheit im Abgeordnetenhaus und im Senat. Der Kandidat der Nationalen Aktionspartei (PAN), Vicente Fox siegte in den Präsidentschaftswahlen vom Juli 2000.
Wirtschaft
Die landwirtschaftlichen Erträge Mexikos decken nicht nur den Großteil des Bedarfes im Land, sondern werden auch exportiert. Hauptanbauprodukte sind Mais, Zuckerrohr, Sorghum, Weizen, Orangen, Kaffee, Tomaten, Bananen und Kartoffeln. Ca. 21% des Landes sind von Wald bedeckt, die holzverarbeitende Industrie erzeugt vor allem Nutzholz und Terpentin. Die größten Fischgründe liegen vor der Küste von Baja California.
Wichtige Bodenschätze sind Erdöl, Silber, Gold, Kupfererz, Eisenerz, Erdgas und Kohle. Die mexikanische Industrie, die zu den bestentwickeltsten in Lateinamerika gehört, produziert Kraftfahrzeuge und andere Waren für den US-amerikanischen Markt. Große Bedeutung kommt der Produktion von Maschinen, elektronischem Zubehör, Papier, Baumwolle, Tabakwaren und Zucker zu. Es gibt auch zahlreiche Gießereien und Erdölraffinerien. Im Jahr 2003 belief sich die Inflationsrate auf 4,5%, die Arbeitslosenrate lag bei 3%.
Kultur
Schon lange vor Ankunft der spanischen Eroberer gab es in Mexiko eine reiche Tradition von Malerei und Bildhauerei. Während der Kolonialzeit schufen Künstler bemerkenswerte Werke, die diese Tradition mit spanischen Techniken verbanden. Einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jhs. ist José Guadalupe Posada, der Plakate, Lithographien und Holzschnitte mit zeitgenössischen Darstellungen schuf. Seine Schüler Diego Rivera, David Alfaro Siqueiros und José Clemente Orozco belebten die Freskenmalerei wieder.
Frida Kahlo verbindet Phantastisches und Autobiographisches mit Elementen der mexikanischen Volkskunst. Mexikanische Kunsthandwerker stellen in den Bereichen Weberei, Töpferei und Silberschmiedekunst Produkte her, die bei Sammlern aus aller Welt beliebt sind. Auch viele Holz-, Glas- und Lederarbeiten sind herausragend.