SOS-Kinderdorf Tela

SOS-Kinderdorf unterstützt Kinder, Jugendliche und Familien, damit sie sich entfalten können (Foto: SOS-Kinderdorf in Honduras).

Tela ist eine Hafenstadt an der nördlichen Karibikküste von Honduras. Die Region ist einer der beliebtesten Urlaubsorte an der Nordküste. Doch wie in anderen Teilen des Landes gehören auch in Tela Armut, Kriminalität und Gangs zum Alltag vieler Kinder, Jugendlicher und Familien. Im Jahr 2022 war Honduras immer noch das tödlichste Land Zentralamerikas. Kinder sind der Gefahr von Gewalt und Ausbeutung ausgesetzt. Obwohl die Regierung eine Reihe von Projekten durchgeführt hat, um gefährdeten Kindern im Norden von Honduras zu helfen, gibt es noch großen Bedarf an weiterer Unterstützung.

Seit 1977 unterstützt SOS-Kinderdorf in Tela Kinder, Jugendliche und Familien und setzt sich für ihre Rechte ein.

75%
der Landbevölkerung lebt in Armut

Armut und Banden

In Armutsgebieten wie Tela und Umgebung blühen Gewalt und Kriminalität. In vielen Fällen wenden sich junge Männer der Kriminalität zu oder schließen sich Banden an - viele sehen keine alternative Zukunft, die frei von Gewalt ist. Gefährdete Kinder in der Region werden oft von den Banden angeworben. Am Anfang erhalten sie kleine Geschenke und Aufmerksamkeiten als Gegenleistung für ihre Beteiligung an einem Verbrechen im Zusammenhang mit einer Bande. Jungen im Alter von sechs Jahren werden als Aufpasser rekrutiert, die Lieferungen machen oder Erpressungsgelder eintreiben. Mädchen im Alter von acht Jahren werden sexuell ausgebeutet.

16%
der Frauen haben als Kinder sexuelle Gewalt erfahren

Von sexueller Gewalt bedrohte Kinder

Etwa 16 % der Frauen haben sexuelle Gewalt erlebt, bevor sie 18 Jahre alt waren. Das Durchschnittsalter, in dem Mädchen solche Vorfälle erleben, liegt bei 13 Jahren. Obwohl die Prävalenz der sexuellen Ausbeutung bei Frauen höher ist, sind auch Männer von sexueller Gewalt betroffen. Während Mädchen ihren ersten sexuellen Übergriff im Alter von 13 Jahren erleben, geschieht dies bei jungen Männern eher im Alter von 16-17 Jahren. Bei den 18- bis 24-jährigen Frauen war der häufigste Ersttäter ein Familienmitglied (46 %). Bei den 18- bis 24-jährigen Männern hingegen war es ein Freund (44 %).

Ihre Unterstützung macht einen Unterschied für die Kinder in Tela

SOS-Kinderdorf arbeitet mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um ein breites Spektrum an Unterstützung anzubieten, das den örtlichen Gegebenheiten angepasst ist. Wir arbeiten immer im besten Interesse der Kinder, Jugendlichen und Familien.
90
Familien
können zusammenbleiben
20
Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
40
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
Die Kinder und Jugendlichen haben Wassermelonen angebaut. Am liebsten essen sie sie, indem sie sie zu Eislutschern formen und in den Gefrierschrank legen (Foto: SOS-Kinderdorf in Honduras).

Was Ihre Unterstützung in Tela bewirkt

Familien und Gemeinden werden gestärkt
Wenn Eltern in Not sind, ist es für sie manchmal schwierig, sich ausreichend um ihre Kinder zu kümmern. SOS-Kinderdorf arbeitet daher mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um jeder Familie individuelle Unterstützung zu bieten, damit sie zusammenbleiben kann. Das können Workshops über Elternschaft oder Kinderrechte sein aber auch Schulungen, bei denen die Eltern die nötigen Fähigkeiten erwerben, um Arbeit zu finden oder ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Außerdem stellen wir sicher, dass die Kinder medizinische Hilfe erhalten und zur Schule gehen können.
Kinder, die nicht bei ihren Familien leben können, werden betreut
Manche Kinder können auch mit zusätzlicher Unterstützung nicht bei ihrer Familie bleiben. Wenn dies der Fall ist, finden sie bei SOS-Kinderdorf ein neues Zuhause. Hier können sie sichere und dauerhafte Beziehungen aufbauen. Alle Kinder, die wir betreuen, haben Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Wo immer möglich arbeiten wir eng mit der Herkunftsfamilie zusammen. Wenn Kinder zu ihren Familien zurückkehren können, helfen wir ihnen, sich an diese Veränderung anzupassen.
Jugendliche werden auf ihrem Weg in die Selbst-ständigkeit begleitet
Unser lokales Team arbeitet eng mit den Jugendlichen zusammen, um einen Plan für ihre Zukunft zu entwickeln. Dabei lernen sie selbstbewusst und unabhängig zu werden. Wir unterstützen die Jugendlichen, wenn sie sich auf den Arbeitsmarkt vorbereiten und erhöhen so ihre Berufschancen. Sie können beispielsweise an Workshops und Schulungen teilnehmen, die von SOS-Kinderdorf angeboten werden. Zusätzlich können sie ihre Fähigkeiten durch die Teilnahme an verschiedenen Projekten mit lokalen Mentor*innen und Unternehmen ausbauen.