Länderinformation über Honduras
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Politik/Geschichte
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Honduras verfügt über zwei Küstenstreifen. Einer erstreckt sich über 640 km entlang der Karibik, der andere an der Pazifikküste ist dagegen nur 64 km lang. Honduras liegt auf dem Mittelamerikanischen Hochland mit seinen fruchtbaren Ebenen und Gebirgszügen mit tiefen Tälern. Die Berge sind vulkanischen Ursprungs, sie erreichen eine Höhe von 2.800 m.
Viele Flüsse des Landes münden in den Atlantik. Zu den schiffbaren Gewässern zählt der Ulúa, der etwa ein Drittel des Landes bewässert, und der Coco, der Teil der Grenze zu Nicaragua darstellt.
Klima
Das Klima ist tropisch mit Unterschieden entsprechend der Seehöhe im Inland, wo die durchschnittlichen Jahrestemperaturen um 21,1°C liegen. Die Temperaturen sind an der Küste mit 26,7°C höher und es ist dort auch feuchter. Die Trockenzeit umfasst die Monate November bis Mai, die Regensaison Mai bis Oktober. An der Karibikküste gibt es jedoch das ganze Jahr über Regen. Im November 1998 wurde das Land vom Hurrikan Mitch stark in Mitleidenschaft gezogen.
Fauna/Flora
Die kühleren Hochlandgebiete sind mit Eichen und Kiefern bedeckt, wogegen die tiefer gelegenen Teile des Landes mit Savannengras und Mangroven überzogen sind, sowie in den Küstengebieten Palmen wachsen. Jedes Jahr fallen 3000 km² der Abholzung zum Opfer. Kann dieser Entwicklung nicht Einhalt geboten werden, wird sich diese Gegend innerhalb von 20 Jahren in eine Wüstenlandschaft verwandeln. In Honduras gibt es eine Vielzahl von Tierarten, darunter Bären, Hirsche, Affen, Wölfe und Kojoten. Außerdem findet man auch Raubkatzen wie Jaguars, Pumas, Ozelots und Luchse. Eine ganze Reihe von Reptilien, Vögeln und Meerestieren bereichern die Vielfalt der Tierwelt des Landes.
Politik/Geschichte
Während des 1. Jahrhunderts nach Christus war der Westen des Landes Teil des Maya-Reiches. Die Ruinen von Copán sind Beweis für die hochentwickelte Kultur. Als Kolumbus im Jahre 1502 die Küste von Honduras erreichte, befand sich die Maya-Kultur bereits im Niedergang. Bittere Kämpfe zwischen den Spaniern und der indigenen Bevölkerung kennzeichneten die Eroberung des Landes ab dem Jahre 1524. Danach wurde Honduras Teil des Generalkapitanats von Guatemala. 1821 wurde dem Land von Spanien und im Jahre 1823 von Mexiko die Unabhängigkeit gewährt, was es Honduras möglich machte, der Zentralamerikanischen Föderation beizutreten.
Zwischen 1827 und 1829 führte der Honduraner Francisco Morazán die Truppen der Liberalen in einem blutigen Bürgerkrieg zum Sieg. Er wurde schließlich Präsident der Föderation und blieb es zehn Jahre lang. Zwei Jahre bevor die Föderation 1840 zerbrach, erklärte Honduras seine Unabhängigkeit.
Von 1840 bis 1870 beherrschten konservative Diktatoren die Republik. Etwas liberalere Diktatoren regierten im späten 19. und im frühen 20. Jahrhundert.
Ende des 19. Jahrhunderts begann United Fruit Co. durch Übernahme großer Flächen für den Früchteanbau mit seinen Geschäftsaktivitäten in Honduras, was zu einer Einmischung in die grundlegenden politischen Entscheidungen des Landes führte.
Die Invasion durch die Vereinigten Staaten von Amerika 1924 bedeutete die Einsetzung formaler Demokratie in Honduras. 1957 wurde der liberale Politiker Ramón Villeda Morales zum Präsidenten gewählt. Er führte das Land in den Zentralamerikanischen Gemeinsamen Markt (CACM) und initiierte Programme zur Reform der Landwirtschaft und Verbesserung des Bildungssystems. Villeda wurde 1963 durch führende Militärs mit Unterstützung der honduranischen Oligarchie gestürzt, sie war durch den Sieg des Kommunismus in Kuba alarmiert worden.
Als Ergebnis demographischer Spannungen durch 300.000 arbeitssuchende Bauern aus El Salvador, brach im Jahre 1969 ein bewaffneter Konflikt zwischen Honduras und El Salvador aus. Der Kandidat der Liberalen Partei, Roberto Suazo Córdova, siegte bei den Präsidentschaftswahlen 1981. Das Militär war jedoch noch immer sehr einflußreich. 1997 einigten sich Honduras und El Salvador, den andauernden Grenzkonflikt zu begraben und ihre Beziehungen zu normalisieren.
Bei den Präsidentschaftswahlen von 1997 setze sich der liberale Kandidat und ehemalige Parlamentspräsident Carlos Roberto Flores Facusse gegenüber seiner Herausfordererin Nora de Melgar durch. Ricardo Maduro folgte Flores im November 2001 im Amt und bekleidet dieses heute noch.
Wirtschaft
Die Landwirtschaft ist der wichtigste Sektor in der Volkswirtschaft des Landes. Die Regierung plant jedoch, die industrielle Produktion zu fördern, die Infrastruktur zu verbessern und die Wasserkraftreserven zu steigern, weil mehr als 80% der verbrauchten Elektrizität auf diesem Wege hergestellt werden. Rund 53% der Werktätigen des Landes (ungefähr 1,2 Millionen) arbeiten in der Landwirtschaft.
Honduras verfügt über reiche Vorkommen an Silber, Zink und Blei. Weitere, größtenteils nicht geförderte Bodenschätze sind Eisenerz, Kohle, Kupfer und Antimon. Seit den 1950iger Jahren ist die Industrie in Honduras beträchtlich gewachsen. Zement, Baumwolle, Zucker und Holzerzeugnisse werden exportiert.
Textilien, Reinigungsmittel, Chemikalien, Leichtmetalle und Nahrungsmittel werden hauptsächlich für den einheimischen Verbrauch hergestellt. Die wichtigsten Industriegebiete liegen in der Umgebung der Hauptstadt, in der Stadt San Pedro Sula und dem Freihafen Puerto Cortés. Die Arbeitslosigkeit lag 2003 bei 25,5%, die Inflation bei 6,8%.
Kultur
Das Zusammenspiel von indianischer und spanischer Kultur spiegelt sich in der honduranischen Architektur wider. Kolonialbauten zeigen, vermischt mit europäischen Stilrichtungen, starken indianischen Einfluss. Abgesehen von der Architektur und einigen Indianersiedlungen, in denen alte Sprache und Bräuche erhalten wurden, ist die Kultur hauptsächlich spanischer Prägung.
Die Marimba ist das populärste Instrument und Herzstück vieler Musikgruppen. Einheimische Folklore, Volksmusik und Tänze gibt es nur begrenzt; die künstlerischen Aktivitäten konzentrieren sich um die Schule für Bildende Künste in Comayagua, der alten Hauptstadt. Im Nordwesten von Honduras liegt Copán, ein Zentrum des alten Mayareiches mit Tempeln und Pyramiden. Im gesamten Jahresverlauf werden verschiedene Feste zu Ehren von Heiligen gefeiert.