SOS-Kinderdorf Retalhuleu

SOS-Kinderdorf unterstützt Kinder, Jugendliche und Familien, damit sie sich entfalten können (Foto: SOS-Kinderdorf in Guatemala).

Retalhuleu ist eine Stadt und Gemeinde im Südwesten Guatemalas. Die Stadt hat 90.500 Einwohner*innen. Ihr Hafen wird für den Export von Kaffee, Holz und Zucker genutzt. Schätzungen zufolge leben 40 % der Bevölkerung von Retalhuleu unterhalb der Armutsgrenze. 60 % haben keinen Zugang zu grundlegenden sanitären Einrichtungen und 40 % der Kinder unter fünf Jahren leiden an chronischer Unterernährung. Kinder und Jugendliche, die in Armut aufwachsen, brauchen zusätzliche Unterstützung, damit sie gesund und sicher bleiben.

Seit 1980 unterstützt SOS-Kinderdorf in Retalhuleu Kinder, Jugendliche und Familien und setzt sich für ihre Rechte ein.

56%
der Kinder unter 2 Jahren leiden an Anämie

Unterernährte Kinder

Etwa 56 % der Kinder im Alter von 6-25 Monaten leiden an Anämie, das heißt, der Körper verfügt nicht über genügend gesunde rote Blutkörperchen. Sie hat negative Auswirkungen auf die körperliche und kognitive Entwicklung, das Verhalten und die schulischen Leistungen. Kinder, die an Unterernährung und Anämie leiden, haben eine höhere Sterblichkeitsrate, einen niedrigeren Bildungsstand und die Aussicht auf einen Niedriglohnjob im späteren Leben. Studien zeigen, dass indigene Kinder und Kinder, die in ländlichen Gebieten leben, am meisten gefährdet sind. Der Südwesten des Landes weist den höchsten Prozentsatz an unterernährten Kindern unter fünf Jahren und die höchste Anämierate auf.

507.000
Kinder im Alter von 7-14 Jahren arbeiten

Kinder werden zur Arbeit gezwungen

Familien in finanzieller Not, die in der Nähe des Samala-Vulkans in Retalhuleu leben, brechen Vulkangestein am Ufer des Samala-Flusses. Auch ihre Kinder tun das, um das Haushaltseinkommen durch den Verkauf von Kies aufzubessern. Ein 13-jähriger Junge braucht etwa drei Tage, um einen Kubikmeter Stein nur mit einem Hammer zu zerkleinern. Kinder, die als Steinbrecher arbeiten, riskieren jeden Tag ihre Gesundheit. Umherfliegende Steinsplitter können schwere Augenverletzungen verursachen, und das Heben schwerer Schotterladungen kann zu Rücken- und Muskelproblemen führen. Die Familien brauchen Unterstützung, damit ihre Kinder diese gefährliche Arbeit nicht verrichten müssen.

Ihre Unterstützung macht einen Unterschied für die Kinder in Retalhuleu

SOS-Kinderdorf arbeitet mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um ein breites Spektrum an Unterstützung anzubieten, das den örtlichen Gegebenheiten angepasst ist. Wir arbeiten immer im besten Interesse der Kinder, Jugendlichen und Familien.
210
Familien
können zusammenbleiben
40
Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
10
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
Wir unterstützen Familien dabei, zusammenzubleiben. Wenn Kinder nicht bei ihrer Herkunftsfamilie aufwachsen können, unterstützen wir sie dabei, lebenslange Bindungen einzugehen (Foto: SOS-Kinderdorf in Guatemala).

Was Ihre Unterstützung in Retalhuleu bewirkt

Vulnerable Familien und Gemeinden werden gestärkt
Wenn Eltern in Not sind, ist es für sie manchmal schwierig, sich ausreichend um ihre Kinder zu kümmern. SOS-Kinderdorf arbeitet daher mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um jeder Familie individuelle Unterstützung zu bieten, damit sie zusammenbleiben kann. Das können Workshops über Elternschaft oder Kinderrechte sein aber auch Schulungen, bei denen die Eltern die nötigen Fähigkeiten erwerben, um Arbeit zu finden oder ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Außerdem stellen wir sicher, dass die Kinder medizinische Hilfe erhalten und zur Schule gehen können.
Kinder, die nicht bei ihren Familien leben können, werden betreut
Manche Kinder können auch mit zusätzlicher Unterstützung nicht bei ihrer Familie bleiben. Wenn dies der Fall ist, finden sie bei SOS-Kinderdorf ein neues Zuhause. Hier können sie sichere und dauerhafte Beziehungen aufbauen. Alle Kinder, die wir betreuen, haben Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Wo immer möglich arbeiten wir eng mit der Herkunftsfamilie zusammen. Wenn Kinder zu ihren Familien zurückkehren können, helfen wir ihnen, sich an diese Veränderung anzupassen.
Jugendliche werden auf ihrem Weg in die Selbst-ständigkeit begleitet
Unser lokales Team arbeitet eng mit den Jugendlichen zusammen, um einen Plan für ihre Zukunft zu entwickeln. Dabei lernen sie selbstbewusst und unabhängig zu werden. Wir unterstützen die Jugendlichen, wenn sie sich auf den Arbeitsmarkt vorbereiten und erhöhen so ihre Berufschancen. Sie können beispielsweise an Workshops und Schulungen teilnehmen, die von SOS-Kinderdorf angeboten werden. Zusätzlich können sie ihre Fähigkeiten durch die Teilnahme an verschiedenen Projekten mit lokalen Mentor*innen und Unternehmen ausbauen.