Länderinformation über Guatemala
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Politik/Geschichte
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Guatemala besteht zu nahezu zwei Dritteln aus Gebirgen vulkanischen Ursprungs. Die Sierra Madre verläuft im Süden von Osten nach Westen und teilt das Land in zwei verschieden große Flußsysteme. Die relative enge Küstenebene am Pazifischen Ozean ist sehr fruchtbar, weshalb diese zentrale Region auch am stärksten besiedelt ist.
Das nördliche Tiefland, besonders das große Gebiet um den Petén Itzá See (nahe der Stadt Flores), ist durch Gras, tropischen Regenwälder und geringe Bevölkerungsdichte gekennzeichnet. Die meisten Vulkane Guatemalas sind erloschen, manche sind halbaktiv, und nur drei befinden sich in aktivem Zustand, darunter der Santiaguito im Südosten des Landes. Dort befindet sich auch die höchste Erhebung Guatemalas, der erloschene Vulkan Tajumulco (4.220 m).
Klima
Das Klima ist tropisch und variiert stark entsprechend der Seehöhe. In Gebieten zwischen 900 und 2.400 m (dort findet man auch die höchste Bevölkerungsdichte vor) ist es während des gesamten Jahres tagsüber warm sowie nachts kühl. Die jährliche Durchschnittstemperatur liegt dort bei 20°C. In den Küstenregionen ist das Klima wärmer und feuchter, der jährliche Durchschnitt in diesen Gebieten bewegt sich zwischen 25° und 30°C. Die Regenzeit ist von Mai bis Oktober.
Fauna/Flora
Guatemala verfügt über drei Arten von Wäldern. Regenwälder mit beeindruckenden Bäumen über einem kaum bewachsenen Waldboden sind in den Tiefländern entlang der Atlantikküste und im Südwesten stark verbreitet. Tropische Nebelwälder mit moosbewachsenen Bäumen bedecken die die Bergregionen und die Reste trockener tropischer Wälder mit einer großen Artenvielfalt sind im Nordwesten des Landes anzutreffen.
Viele Orchideenarten und andere farbenreiche Pflanzen findet man im ganzen Land. Hirsche, Affen und Pekaris leben in den spärlich besiedelten Tieflandebenen. Jaguar, Tapir und Puma sind nicht so stark verbreitet, in manchen Flüssen gibt es Krokodile. Es gibt viele verschiedene Vogelarten. Der bekannteste darunter ist der Quetzal mit seinem farbenprächtigen Federkleid, der auch das Nationalsymbol Guatemalas darstellt.
Politik/Geschichte
Guatemala war der Mittelpunkt der antiken Hochkultur der Mayas. Viele Ausgrabungsstätten geben Aufschluß über die klassische Periode der Maya (3.-10. Jahrhundert nach Christus) und wurden zum Hauptanziehungspunkt für Touristen. Spanische Truppen unter Pedro de Alvarado eroberten Guatemala zwischen 1523 und 1524, was zur Gründung des Generalkapitanats von Guatemala führte.
Das Land erklärte im Jahre 1821 seine Unabhängigkeit gegenüber Spanien und wurde Teil des Zusammenschlusses der Vereinten Provinzen von Mittelamerika. Im Jahre 1831 übergab die hochverschuldete Regierung große Teile des Landes zur Holznutzung an Großbritannien. Diese Gebiete wurden dann als "Britisch-Honduras" bekannt und sind heute ein unabhängiger Staat unter dem Namen Belize.
Nach der Auflösung der Vereinten Provinzen wurde Guatemala von einer Reihe von Diktatoren beherrscht, die oft lange regierten, vom Militär Unterstützung erhielten und sich meist selbst zum Präsidenten ernannten.
Im Jahre 1931 ging General Jorge Ubico Castañeda siegreich aus den Präsidentschaftswahlen hervor. Während seiner Regierungszeit erholte sich Guatemala von der Weltwirtschaftskrise, jedoch war bald erkennbar, daß Ubico nur ein weiterer Diktator war, von denen das Land rund ein Jahrhundert beherrscht worden war.
Nach einer Zeit wiederholter Auseinandersetzungen wurde Ubico im Jahre 1944 durch einen Volksaufstand gestürzt und der Schullehrer Juan José Arévalo zum Präsidenten gewählt. Er führte viele demokratische Reformen durch, die meisten in Form einer neuen Verfassung, die im März 1945 ratifiziert wurde. Trotz vieler Versuche Arévalo zu stürzen, konnte er seine Amtsperiode zu Ende führen.
Im Jahre 1992 erhielt Rigoberta Menchú, die von den Quiché abstammte und 1981 nach Mexiko flüchten mußte, um der Verfolgung zu entgehen, den Friedensnobelpreis für ihre Aktivitäten zur Förderung der Anliegen der indigenen Bevölkerung. Im Jahre 1993 trat der von der Armee unterstützte Präsident Serrano sein Amt an.
1994 wurde im Rahmen einer Verfassungsreform die Amtsperiode des Präsidenten auf vier Jahre verkürzt. Aus den allgemeinen Wahlen im November 1995 ging die Nationale Fortschrittspartei siegreich hervor und deren Kandidat Álvaro Arzú Irigoyen wurde Präsident. 2001 erforderte die wirtschaftliche Situation des Landes die Verabschiedung eines Gesetzes, das den US-Dollar als Landeswährung einführte. Oscar Berger gewann die Präsidentschaftswahlen im Dezember 2003 und wurde bald danach angelobt.
Wirtschaft
Seit den 1940iger Jahren förderte die Regierung Guatemalas in steigendem Ausmaß die Entwicklung von Bergbau und Industrie, um die starke Abhängigkeit vom Kaffee- und Bananenanbau auszugleichen. Ein Fünfjahresplan aus den 1970iger Jahren sah eine Steigerung des Exportaufkommens und der Steuern vor. Außerdem wurden Auslandskredite zur Erhöhung des Wirtschaftswachstums verwendet. Im Jahre 1985 wurden Maßnahmen zur Senkung des Importaufkommens und zur Steigerung der Erträge im Inland ergriffen.
Laut Regierungsangaben leben 90% der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Guatemala kann auf 2,7 Millionen erwerbsfähige Personen zurückgreifen. Mehr als die Hälfte dieser Menschen arbeitet in der Landwirtschaft, 12% in der Industrie und 38% im Dienstleistungsbereich. Die Arbeitslosigkeit belief sich im Jahre 2003 auf 7,5 %, während die durchschnittlich Inflationsrate bei 5,6% stand.
Kultur
Die farbenprächtige und dynamische Kultur des heutigen Guatemala ist vom Kontrast zwischen modernen Gepflogenheiten in Guatemala Stadt, dem Mittelpunkt urbaner Kultur, und dem lebhaften traditionellen Leben der indigenen Bevölkerung auf dem Land gekennzeichnet. Die kleine Stadt Quetzaltenango stellt den Mittelpunkt indigener Kunst, Kultur und des Widerstandes gegen politische Unterdrückung dar.
Das spanische Erbe wird nicht nur durch die offizielle Landessprache, sondern auch durch eine Vielzahl künstlerischer und architektonischer Schätze gepflegt. Die traditionell vielfältige Handwerkskunst Guatemalas umfasst das Weben farbenprächtig gemusterter Stoffe und die Herstellung von Schmuck und Keramik. Die berühmten Stoffe werden nicht nur zu Dekorationszwecken hergestellt, sondern von der indigenen Bevölkerung noch immer dazu benutzt, Kleidungsstücke für den Alltag zu erzeugen. Jedes der vielen Dörfer im Hochland hat seine eigenen Muster und speziellen Trachten entwickelt.