SOS-Kinderdorf Santa Tecla

Zahlreichen Familien in El Salvador fehlt es an der notwendigen Unterstützung, um die Not ihrer Kinder zu lindern und dafür zu sorgen, dass sie als Erwachsene den Armutszyklus durchbrechen können. Die Sicherheit, Gesundheit und Bildung der Kinder müssen gesichert werden, damit langfristige Verbesserungen und ein dauerhafter gesellschaftlicher Frieden erreicht werden können.

20 Jahre nach dem Friedensvertrag ist die Mordrate in El Salvador höher als zu Zeiten des Bürgerkriegs


PSOS-Kinderdorf organisiert oft Veranstaltungen, wo Kinder zusammenkommen, um Erfahrungen auszutauschen oder etwas Neues zu lernen. (Foto: SOS-Archiv)

Santa Tecla ist die Hauptstadt des Departements La Libertad im Zentrum von El Salvador und hat mehr als 120 000 Einwohner. Fast 90 Prozent der Bevölkerung leben in den Stadtgebieten, 40 Prozent sind Zuwanderer aus anderen Departements.

Die zunehmende Präsenz der Banden der Salvatrucha und Mara 18 in Santa Tecla hat zu einem spürbaren Anstieg der Gewalt geführt. Einige Wohnviertel, wie z.B. Guadalu<pe I, sind nur noch für Bandenmitglieder zugänglich. Diese Banden, auch „Maras“ genannt, sind transnational organisiert und finanzieren sich durch Drogenhandel und Waffenschmuggel. Die Mitglieder unterliegen einem strengen Verhaltenskodex.

Die Banden rekrutieren Kinder und junge Menschen aus den ländlichen Gebieten, die in die Stadt gezogen sind, und Kinder aus den Armenvierteln, in denen die Arbeitslosenrate besonders bei den Jugendlichen sehr hoch ist. Häufig stammen diese jungen Menschen aus zerrütteten Familien und suchen bei den Maras nach einem Gefühl der Zugehörigkeit. Neue Bandenmitglieder haben noch eine durchschnittlich verbleibende Lebenszeit von drei Jahren. Nach Angaben der Organisation Amerikanischer Staaten werden neun von zehn Morden in Mittelamerika an jungen Menschen, häufig im Zusammenhang mit Bandenkriegen, begangen.

Kinder und junge Menschen brauchen Alternativen und Hoffnung für die Zukunft

Die Sicherheit und gesunde Entwicklung von Kindern, die in solch einem Umfeld aufwachsen, wird nicht nur durch die wirtschaftliche Not, sondern auch die vorherrschende Kultur der Gewalt gefährdet. Zahlreiche Kinder haben Morde an Angehörigen erlebt oder werden selbst in kriminelle Aktivitäten verstrickt. Vor allem junge Eltern und alleinerziehende Mütter sind dringend auf Unterstützung angewiesen, damit sie nicht die Hoffnung verlieren und ihrer Familie ein liebevolles Zuhause bieten können.

In den 30 Jahren der Arbeit von SOS-Kinderdorf in Santa Tecla hat sich das Umfeld spürbar verändert. Aus einer landwirtschaftlich, vom Kaffeeanbau geprägten Region ist eine städtische Umgebung geworden, die seit Ende des Bürgerkrieges zunehmend von Gewalt und Verbrechen gekennzeichnet ist. Daher wurden auch unsere Programme an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst. Wir arbeiten beispielsweise mit Psychologen zusammen, um traumatisierten Kindern professionelle Hilfe leisten zu können.

Unsere Arbeit in Santa Tecla


SOS-Geschwister spielen vergnügt miteinander (Foto: K. Cortez)
Das SOS-Kinderdorf Santa Tecla wurde im Jahr 1982 eröffnet.

Betreuung in Familien: Heute finden Kinder, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können, in fünf SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Einige Familien wohnen in der Gemeinde. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von SOS-Müttern fürsorglich betreut.
Jüngste Änderungen in der Gesetzgebung legen größeren Fokus auf das Zusammenleben der Kinder mit ihren biologischen Familien. In Fällen, wo richterlich verfügt wurde, dass die Kinder in unserer Obsorge zu ihren Herkunftsfamilien zurückkehren sollen, stellt SOS Kinderdorf fortdauernde Unterstützung bereit, um sicherzugehen, dass die Bedingungen in der Familie stabil sind und das Kind gut betreut wird.

Unterstützung für junge Erwachsene: Junge Menschen, die ihren SOS-Familien entwachsen und eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren möchten, können in die betreuten Wohngemeinschaften des SOS-Jugendprogramms ziehen. Mit der Unterstützung qualifizierter Fachkräfte können sie ihre Zukunft planen, Verantwortung zu übernehmen lernen und sich auf ein Leben in Selbständigkeit vorbereiten.

Wir bieten auch spezielle Fürsorge für junge Mütter und ihre Kinder. Mütter und Kinder leben zusammen mit einer erfahrenen SOS Mutter. Die SOS Mutter hilft den jungen Frauen bei der alltäglichen Pflege ihrer Kinder und stellt sicher, dass sie gut versorgt sind. Das Haus ist in der Gemeinde  integriert, aber auch sehr nahe am SOS Kinderdorf Santa Tecla gelegen. Die jungen Mütter nehmen an einem speziellen Programm in der Schule teil und können dadurch ihre Ausbildung weiterführen und ihre Zukunftsperspektiven verbessern.

Junge Menschen, die ihren SOS-Familien entwachsen und eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren möchten, können in die betreuten Wohngemeinschaften des SOS-Jugendprogramms ziehen. Mit der Unterstützung qualifizierter Fachkräfte können sie ihre Zukunft planen, Verantwortung zu übernehmen lernen und sich auf ein Leben in Selbständigkeit vorbereiten.



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