SOS-Kinderdorf Ibarra

SOS-Kinderdorf unterstützt Kinder, Jugendliche und Familien, damit sie sich entfalten können (Foto: SOS-Kinderdorf in Ecuador).

Ibarra ist die Hauptstadt der Provinz Imbabura im Norden Ecuadors. Rund 140.000 Menschen leben in dieser Stadt, die etwa 70 Kilometer von der Hauptstadt Quito entfernt ist. Die Armut ist jedoch immer noch weit verbreitet: 27 % der Menschen in der Provinz leben in Armut. Frauen in Ibarra leiden noch mehr, da sie häufig Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt werden. Außerdem kommen viele venezolanische Flüchtlinge durch Ibarra oder beschließen, dort zu bleiben.

Seit 1979 unterstützt SOS-Kinderdorf in Ibarra Kinder, Jugendliche und Familien und setzt sich für ihre Rechte ein.

500.000
venezolanische Flüchtlinge in Ecuador

Herausforderungen für Flüchtlinge

Seit 2015 sind 1,2 Millionen venezolanische Flüchtlinge nach Ecuador gekommen. Die meisten von ihnen ziehen weiter in andere Länder, aber schätzungsweise 500.000 beschließen, in Ecuador zu bleiben. Viele betreten das Land an der kolumbianischen Grenze zu Fuß, und Ibarra ist eine der ersten ecuadorianischen Städte, die sie passieren. Die ecuadorianische Regierung tut sich schwer damit, den dringenden Bedarf an Lebensmitteln und Unterkünften sowie den administrativen Bedarf an Sozialleistungen zu decken. Die Venezolaner*innen sehen sich nicht nur mit Problemen in Bezug auf Beschäftigung, Wohnung und Rechtsstatus konfrontiert, sie leiden auch unter Fremdenfeindlichkeit. Kinder leiden am meisten unter diesen schwierigen Lebens-bedingungen und der Unsicherheit.

40%
der Frauen wurden Opfer von Gewalt

Gewalt

Viele Frauen in Ecuador sind von Gewalt betroffen: 40 % der ecuadorianischen Frauen sind Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt geworden, und 70 % haben Gewalt in der Partnerschaft erlebt. Etwa 8 % aller Verbrechen in Ecuador werden in Imbabura, der Provinz, in der Ibarra liegt, verübt. 20 % dieser Verbrechen stehen im Zusammenhang mit sexueller Gewalt. Der ecuadorianische Präsident hat geschworen, die geschlechtsspezifische Gewalt auszumerzen, doch dazu bedarf es eines großen Anstoßes seitens der Regierung. Kinder sind am stärksten von dieser Gewalt betroffen, direkt oder indirekt.

Ihre Unterstützung macht einen Unterschied für die Kinder in Ibarra

SOS-Kinderdorf arbeitet mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um ein breites Spektrum an Unterstützung anzubieten, das den örtlichen Gegebenheiten angepasst ist. Wir arbeiten immer im besten Interesse der Kinder, Jugendlichen und Familien.
90
Kinder und Erwachsene
werden in der Gemeinde unterstützt
50
Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
30
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
430
Flüchtlinge
werden auf ihrer Reise aus Venezuela unterstützt
Der Zugang zu Technologien war während der COVID-19-Pandemie für die Bildung sehr wichtig. Jetzt nutzen junge Menschen sie weiter - in diesem Fall lernen sie neue Lieder (Foto: SOS-Kinderdorf in Ecuador).

Was Ihre Unterstützung in Ibarra bewirkt

Familien und Gemeinden werden gestärkt
Wenn Eltern in Not sind, ist es für sie manchmal schwierig, sich ausreichend um ihre Kinder zu kümmern. SOS-Kinderdorf arbeitet daher mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um jeder Familie individuelle Unterstützung zu bieten, damit sie zusammenbleiben kann. Das können Workshops über Elternschaft oder Kinderrechte sein aber auch Schulungen, bei denen die Eltern die nötigen Fähigkeiten erwerben, um Arbeit zu finden oder ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Außerdem stellen wir sicher, dass die Kinder medizinische Hilfe erhalten und zur Schule gehen können.
Flüchtlinge werden unterstützt
SOS-Kinderdorf in Ecuador unterstützt Flüchtlinge aus Venezuela. Rund 500.000 Venezolaner*innen leben in Ecuador und benötigen grundlegende Dinge wie Nahrung und Unterkunft. Doch nicht nur diese Herausforderungen bereiten den Venezolaner*innen Sorgen. Sie haben oft Schwierigkeiten, eine Arbeit zu finden oder einen legalen Status zu erhalten. SOS-Kinderdorf unterstützt diese Flüchtlinge, wo immer es nötig ist.
Kinder, die nicht bei ihren Familien leben können, werden betreut
Manche Kinder können auch mit zusätzlicher Unterstützung nicht bei ihrer Familie bleiben. Wenn dies der Fall ist, finden sie bei SOS-Kinderdorf ein neues Zuhause. Hier können sie sichere und dauerhafte Beziehungen aufbauen. Alle Kinder, die wir betreuen, haben Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Wo immer möglich arbeiten wir eng mit der Herkunftsfamilie zusammen. Wenn Kinder zu ihren Familien zurückkehren können, helfen wir ihnen, sich an diese Veränderung anzupassen.
Jugendliche werden auf ihrem Weg in die Selbst-ständigkeit begleitet
Unser lokales Team arbeitet eng mit den Jugendlichen zusammen, um einen Plan für ihre Zukunft zu entwickeln. Dabei lernen sie selbstbewusst und unabhängig zu werden. Wir unterstützen die Jugendlichen, wenn sie sich auf den Arbeitsmarkt vorbereiten und erhöhen so ihre Berufschancen. Sie können beispielsweise an Workshops und Schulungen teilnehmen, die von SOS-Kinderdorf angeboten werden. Zusätzlich können sie ihre Fähigkeiten durch die Teilnahme an verschiedenen Projekten mit lokalen Mentor*innen und Unternehmen ausbauen.