Länderinformation über die Dominikanische Republik
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Geschichte/Politik
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Etwa 80% der Dominikanischen Republik werden von Gebirgszügen eingenommen, die sich von Nordwesten nach Südosten erstrecken. Der Pico Duarte (3.174 m) ist der höchste Berg des Landes und auch der gesamten Antillen. Zwischen der Cordillera Central und der Cordillera Septentrional verläuft das Valle del Cibao, eine fruchtbare und gut bewässerte Region. Auch die Küstenebene im Südosten ist für ihre fruchtbaren Böden bekannt.
Klima
Das Klima ist tropisch mit geringen jahreszeitlichen Unterschieden in der Regen- bzw. Trockenzeit. Es ist das ganze Jahr über heiß und feucht mit Tagestemperaturen an der Küste zwischen 25 und 30° C. Temperaturunterschiede treten eher aufgrund von Höhendifferenzen auf, so ist es in der Cordillera Central kühler als an der Küste, und nachts kann es auf den Hügeln ziemlich frisch werden.
Die stärksten Niederschläge gibt es in den Monaten Mai und Juni sowie Oktober und November. Die Insel wird zwischen Juni und Oktober häufig von Wirbelstürmen heimgesucht, die auch zu Überschwemmungen führen können.
Fauna/Flora
Die Vegetation ist wie auch auf den anderen Antilleninseln sehr vielfältig. Man findet dort Sukkulenten- und Dornstrauchvegetation gleichermaßen wie auch immergrünen Berg- und Nebelwald vor. Mahagoni, Rosenholz und Zypressen sind heimische Baumarten. An wild lebenden Tierarten findet man Reptilien und zahlreiche Vogelspezies.
Die fortschreitende Entwaldung der Insel hat zu großen Problemen geführt, wie z.B. zu flutartigen Überschwemmungen bei starken Regenfällen. Von der Abholzung sind vor allem die Primärwälder betroffen. Bodenerosion und die Verschlammung des die Insel umgebenden Korallenriffes sind die unerwünschten Folgen.
Geschichte/Politik
Mit der Entdeckung der Insel Hispaniola durch Christoph Kolumbus im Jahre 1492 begann die europäische Besiedlung Amerikas. Als wichtigster Zuckerproduzent und aufgrund seiner Schlüsselposition im Handel Europas mit Mexiko und Peru, zog Hispaniola stets die begehrlichen Blicke der übrigen Kolonialmächte auf sich. Mit dem Vertrag von Rijswijk musste Spanien 1697 die westliche Hälfte der Insel (Haiti) an Frankreich abtreten, 1795 kam auch die östliche Hälfte (heute Dominikanische Republik) durch den Frieden von Basel unter französische Herrschaft.
1801 übernahm der haitianische Freiheitskämpfer Toussaint Louverture die Kontrolle über die Insel und erklärte deren Unabhängigkeit. 1809 gelang es Spanien, den Ostteil der Insel wieder an sich zu bringen. Die Herrschaft dauerte bis 1821, als sich die Bevölkerung erhob und die Unabhängigkeit ausrief. 1822 eroberten haitianische Truppen den unabhängigen Staat, der bis zur Revolution von 1843 unter der Herrschaft des Nachbarlandes blieb.
Ab 1860 begannen die USA ihren Einfluss auf die Antilleninsel auszudehnen und erzwangen 1907 ein Abkommen im politischen und wirtschaftlichen Bereich. Unter Berufung auf diesen Vertrag besetzten die USA 1916 die Dominikanische Republik und errichteten ein Protektorat, das bis 1924 währte. Nach Erlangung der Unabhängigkeit riss 1930 der Diktator Rafael Leonidas Trujillo y Molina die Macht an sich. Er und seine Familie beherrschten die Dominikanische Republik bis zu seiner Ermordung 1961. Der Diktator brachte einen Großteil der Wirtschaft des Landes in seinen Besitz.
Aus heutiger Perspektive stellt die Zeit des Trujillo-Regimes eine Phase autoritärer und gewaltsamer Modernisierung dar. Die stark zentralistische Politik widersprach den föderalistischen Tendenzen der Provinzen, wurde jedoch auch mit Waffengewalt durchgesetzt.
Nach einem Volksaufstand wurden 1963 die ersten freien Wahlen durchgeführt, bei denen der Schriftsteller Juan Bosch von der Dominikanischen Revolutionspartei (PRD) als Sieger hervorging. Bereits sieben Monate später musste er der Militärjunta weichen. Als Folge dieser gewaltsamen Machtergreifung spalteten sich die Streitkräfte in zwei Fraktionen, die einander bitter bekämpften. 1965 beendeten die USA diesen Bürgerkrieg durch eine massive militärische Intervention.
Mit dem Amtsantritt Jimmy Carters als US-Präsident 1977 änderten die USA ihre Politik gegenüber der Dominikanischen Republik. Sie setzten die Regierung Balaguers unter Druck, die Menschenrechte zu respektieren und politischen Pluralismus zu garantieren. Bei den Präsidenten- und Parlamentswahlen 1978 ging der Wahlsieg eindeutig an die PRD und damit an den Präsidentschaftskandidaten Silvestre Antonio Fernandez Guzman.
Die Wahlen von 1986 brachten Balaguer, der einen populistischen Kurs verfolgte, in das Präsidentenamt zurück. Er wurde 1990 und 1994 jeweils mit knapper Mehrheit in seinem Amt bestätigt. Bei den Präsidentschaftswahlen vom Juli 1996 setzte sich der Bewerber der Dominikanischen Befreiungspartei, Leonel Fernandez, durch, und im August 2000 wurde Hipólito Mejía von der Dominikanischen Revolutionspartei zum Präsidenten gewählt. Leonel Fernandez gewann die Wahlen von 2004 und trat im August desselben Jahres das Präsidentenamt an.
Wirtschaft
Grundlagen der Wirtschaft sind der Zuckerrohranbau, der Bergbau und in zunehmendem Maße der Tourismus. Dennoch ist die Wirtschaft aber nach wie vor auf den Export landwirtschaftlicher Güter konzentriert. 83% der landwirtschaftlichen Betriebe verfügen über Anbauflächen unter 6,3 Hektar, was meist nur zur Subsistenzwirtschaft ausreicht. Großgrundbesitz herrscht in den Tieflandgebieten vor. Bodenschätze werden nur in geringem Umfang abgebaut.
Bauxit und Nickel gewannen Anfang der siebziger Jahre größere Bedeutung. Die Vorkommen von Edelmetallen wie Gold, Silber und Platin sowie Eisenerz und Salz sind begrenzt. Der industrielle Sektor verarbeitet vor allem die heimischen Rohstoffe. 15% der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft beschäftigt, 23% in der Industrie und 62% im Dienstleistungssektor. Im Jahr 2003 belief sich die Inflationsrate auf 42,5%, die Arbeitslosenquote lag bei 15,5%.
Kultur
Die Kultur der Dominikanischen Republik entstand durch eine Verschmelzung von afrikanischer, spanischer und amerikanischer Kultur. Von den amerikanischen Ureinwohnern stammen verschiedene Wörter und Essensgewohnheiten, aus Afrika blieben die Einflüsse von Voodoopraktiken bis heute auf der Insel lebendig und die Spanier hinterließen ihre Sprache. Der afrikanische Einfluss ist vor allem in der Volksmusik spürbar.
Nationaltanz ist der Merengue, dessen Ursprünge nicht ganz geklärt sind und der spanische und afrikanisch-karibische Rhythmen kombiniert. Einige der alten Kolonialgebäude der Dominikanischen Republik stehen noch heute, die schönsten davon in Santo Domingo. Kunst, Musik und Literatur unterlagen zum Teil dem Einfluss Spaniens, doch fast ebenso stark ist die Prägung durch die afrikanische Kultur. Die wichtigsten kulturellen Einrichtungen des Landes wie die Nationale Kunstgalerie befinden sich in Santo Domingo. Auch wird behauptet, die Gebeine von Christoph Kolumbus seien in der Kathedrale von Santo Domingo beigesetzt.