Länderinformation über Costa Rica
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Geschichte/Politik
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Mehrere Gebirgsketten der Kordilleren (Cordillera de Talamanca, Cordillera Central und Cordillera de Guanacaste) durchziehen das Land von Nordwesten nach Südosten. Die höchsten Berge sind der Chirripó Grande (3.819 m) und der noch aktive Vulkan Irazú (3.432 m). Auf der zwischen den Gebirgsketten liegenden Hochebene, der Meseta Central, befindet sich das Hauptsiedlungsgebiet des Landes.
Die Pazifikküste ist länger als die Küste zur Karibik und ist von zahlreichen Buchten, Halbinseln, Landzungen und Golfen wie den Golf von Nicoya, den Golf von Dulce und die Coronado-Bucht geprägt. Die Ostküste mit ihren zahlreichen Lagunen ist tiefer gelegen.
Klima
In Costa Rica herrscht tropisches Klima, das Land hat nur zwei Jahreszeiten: Regenzeit und Trockenzeit. Dennoch gibt es je nach Region und Seehöhe eine Vielfalt von Mikroklimas.
So ist den Einheimischen zufolge die in 1.150 m Seehöhe gelegene Hauptstadt San José mit durchschnittlichen Mindest- bzw. Höchsttemperaturen von 15° und 26° C die Stadt des ewigen Frühlings. An der Küste liegen die Temperaturen mit 21° C nachts und durchschnittlich 30° C tagsüber deutlich höher. An der Pazifikküste klettert das Thermometer sogar noch höher. Die Trockenzeit dauert üblicherweise von Dezember bis April, den Rest des Jahres herrscht Regenzeit. An der Karibikküste fällt ganzjährig Regen.
Fauna/Flora
Die ursprüngliche Vegetation besteht aus Ebenholz, Balsabäumen, Mahagonibäumen und Zedern. Der Regenwald in Costa Rica ist die Heimat von unzähligen verschiedenen Pflanzen und Tieren. Bis jetzt wurden über 1.400 verschiedene Baumarten und über 1.000 Orchideenarten entdeckt.
Die vielfältige Tierwelt besteht aus zahlreichen Insekten; hier sind u. a. besonders farbenprächtige Schmetterlinge erwähnenswert. Es gibt auch Affen, Leoparden, Jaguare, Tapire und rund 725 Vogelarten, darunter Kolibris, Tukane und der seltene Quetzal. Um diese einzigartigen Naturräume zu bewahren, hat die Regierung Costa Ricas mittlerweile 12% des Landes zu Nationalparks erklärt, weitere 15% der Landesfläche sind Reservate für die Ureinwohner Costa Ricas.
Geschichte/Politik
Christoph Kolumbus segelte 1502 an der karibischen Küste Costa Ricas entlang und gab dem Land seinen heutigen Namen ("reiche Küste"). Die Kolonisation durch die Spanier erfolgte jedoch viel später, da man nicht auf die erhofften Edelmetalle stieß.
Ab 1570 war Costa Rica Teil des Generalkapitanats von Guatemala. Costa Rica entwickelte sich zu einer reinen Agrarregion, mit nur geringer Bedeutung für Spanien. Erst der Anbau von Tabak und Kakao, der durch die Spanier gefördert wurde, und deren Export machten die Gesellschaft in Costa Rica wohlhabender. Anfang des 19. Jahrhunderts gewannen die Costa-Ricaner im intellektuellen und politischen Leben Mittelamerikas zunehmend an Bedeutung.
Nach dem Ende der spanischen Herrschaft 1821 wurde das Land bis 1823 Teil von Mexiko und schloss sich danach den Vereinigten Provinzen Zentralamerikas an, einer Konföderation, die sich im Jahre 1840 auflöste. 1848 erklärte Costa Rica schließlich seine Unabhängigkeit, und seine politische Entwicklung verlief relativ stabil. Die Nationale Republikanische Partei (NRP) kam an die Macht und stellte 1936 mit León Cortes Castro sowie auch 1940 mit Rafael Angel Calderón Guardia den Präsidenten. Letzterer verbesserte die Lage der unteren Schichten durch Arbeits- und Sozialgesetze.
1948 wurde die Wahl des Oppositionskandidaten Otilio Ulate von der Regierung für ungültig erklärt und annulliert. Im folgenden Bürgerkrieg gewann die Partei der Nationalen Befreiung (PLN) unter Führung von José Figueres Ferrer die Oberhand und wurde zur stärksten Partei des Landes. Unter gemäßigten Regierungen entwickelte sich Costa Rica zum demokratischsten Land Lateinamerikas. Figueres war im Zeitraum von 1952 bis 1958 und 1970 bis 1974 Staatspräsident.
1974 gewann die PLN mit Daniel Oduber die Präsidentschaftswahlen, aber Auseinandersetzungen zwischen Oduber und Figueres brachten eine Koalition der Opposition an die Regierung. 1982 kam die PLN wieder an die Macht, und Luis Alberto Monge Alvarez wurde zum Staatspräsidenten gewählt; sein Nachfolger wurde 1986 der ebenfalls der PLN angehörende Oscar Arias Sánchez.
Gegen Ende der achtziger Jahre versuchte Arias die Führer der lateinamerikanischen Länder zu einem Konsens über einen Plan für Frieden und Stabilität in Mittelamerika zu bewegen. Dafür erhielt er 1987 den Friedensnobelpreis. Rafael A. Calderón jun., Sohn des früheren Präsidenten Rafael Calderón, gewann die Präsidentschaftswahlen von 1990 als Kandidat der Partei der christlich-sozialen Einheit (PUSC). Im Februar 1994 wurde José María Figueres Olsen, PLN, zum Staatspräsidenten gewählt. Figueres ist der Sohn des früheren Präsidenten José Figueres Ferrer. 1998 wurde Miguel Ángel Rodriguez von der PUSC Präsident. Ihm folgte 2002 Abel Pacheco, ebenfalls von der PUSC.
Wirtschaft
Die Wirtschaft Costa Ricas basiert in erster Linie auf der Landwirtschaft und der Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten, vor allem von Kaffee und Bananen. Das Bruttosozialprodukt beträgt etwa 7,58 Milliarden USD, woraus sich ein Pro-Kopf-Einkommen von rund 2.300 USD ergibt.
Die wichtigsten Industriezweige sind die Nahrungs- und Genussmittelindustrie wie z.B. Kaffeeröstereien, Holzverarbeitungsbetriebe, Brauereien und Brennereien. Anfang der neunziger Jahre erzeugte Costa Rica 98% seiner elektrischen Energie in Wasserkraftwerken. Es kann seinen Energiebedarf jedoch nur zu etwa 30% selbst decken. Im Jahr 2003 belief sich die Inflationsrate auf 9,7%, die Arbeitslosenrate lag bei 6,7%.
Kultur
Costa Rica wurde stark von der Kultur und den Traditionen Spaniens geprägt. Farbenfrohe Feste zu Ehren von Schutzheiligen sind fester Bestandeil des Dorf- und Stadtlebens. Gitarre, Akkordeon und Mandoline spiegeln den spanischen Einfluss in der Musik wider. Spuren indianischer Kulturen finden sich noch in der Gestaltung von Schmuck, Lederwaren und Kleidung.
Feiertage: Neujahr, das Sankt-Josephs-Fest (19. März), der Jahrestag der Schlacht von Rivas gegen Walker (11. April), in der der Nationalheld Juan Santamaría ums Leben kam, die Karwoche und Ostern, der Tag der Arbeit (1. Mai), die Annexion von Guanacaste durch Costa Rica (25. Juli), Peter und Paul (29. Juni), das Fest der Mutter Gottes (2. August), der mittelamerikanische Unabhängigkeitstag (15. September), der Kolumbustag (12. Oktober), Maria Empfängnis (8. Dezember) und Weihnachten (25. Dezember).