SOS-Kinderdorf Luján

Argentinien ist für seine Weine, Steaks, den Tango und seinen stark europäisch geprägten Lebensstil bekannt, der auf dem Kontinent einzigartig ist. Das anhaltende Wirtschaftswachstum seit der Finanzkrise des Jahres 2001 ist eine Erfolgsgeschichte. Für viele Kinder des Landes sieht die Zukunft dennoch alles andere als rosig aus.

Argentinien hat den zweithöchsten Human Development Index auf dem Kontinent - dennoch kämpfen noch viele Menschen mit den Folgen der Krise


Spielen im SOS-Kinderdorf (Foto: SOS-Archiv)
Luján liegt in der Provinz Buenos Aires etwa 67 km westlich der Hauptstadt 30 Meter über dem Meeresspiegel am Luján-Fluss und hat knapp 100 000 Einwohner. Die Mehrheit der Bevölkerung ist in der Landwirtschaft, vor allem in der Viehzucht beschäftigt. Neben der Textilbranche ist auch der Tourismus von großer Bedeutung für die Region. Zahlreiche Pilger kommen jedes Jahr in die Stadt, um die Statue der Jungfrau von Luján in der Basilika „Nuestra Señora de Luján“ zu besichtigen.

Obwohl sich die Situation in den letzten Jahren zunehmend verbessert hat, sind die Folgen der schweren Finanzkrise des Jahres 2001 in Wirtschaft und Gesellschaft nach wie vor deutlich spürbar. Damals war fast die Hälfte der Bevölkerung unter die Armutsgrenze gesunken. Tausende Menschen verloren ihren Arbeitsplatz und ihre Ersparnisse. Mangelernährung, Alkoholismus und Kindesmissbrauch breiteten sich aus; die Zahl der Straßenkinder nahm im einst wohlhabenden Argentinien drastisch zu.

Gefährdete Kinder sind auf Hilfe angewiesen, um nicht in die Armutsspirale zu geraten

Heute gibt es in Argentinien ein starkes soziales Gefälle: einige haben es geschafft, sich aus der Armut zu befreien und (wieder) in die Mittelschicht aufzusteigen, aber viele andere leben trotz des Wirtschaftswachstums der letzten Jahre nach wie vor in großer Not. Es gibt zwar einige Programme der Sozialfürsorge, aber Kinder ohne elterliche Fürsorge sind nach wie vor dringend auf Hilfe angewiesen.

Auch die Grundfreiheiten der Kinder werden in der Provinz Buenos Aires häufig beschnitten, obwohl auf dem Papier einige Gesetze zum Kinderschutz erlassen worden sind. Im Jahr 2002 wurden beispielsweise 16 355 Kinder von der Polizei festgenommen. Häufig waren dies Kinder ohne elterliche Fürsorge in hoffnungslosen Situationen ohne den Schutz von Erwachsenen, die auf der Straße betteln und um ihr Überleben kämpfen. Diese Umstände werden jedoch nicht berücksichtigt, sie werden einfach als Kriminelle behandelt. Diese Stigmatisierung kann schwere Folgen für die Entwicklung junger Menschen haben. Daher ist es von größter Bedeutung, gefährdeten Kindern so früh wie möglich zu helfen.

Unsere Arbeit in Luján


Kleiner Junge von unserem Familienstärkungsprogramm  (Foto: SOS-Archiv)
SOS-Kinderdorf begann seine Tätigkeit in Luján im Jahr 2008. Das Sozialzentrum vor Ort bietet ein Familienstärkungsprogramm, um die Not der angrenzenden Gemeinde zu lindern. Zu den Leistungen zählt ein Programm der Tagesbetreuung, in dem erwerbstätige Eltern und alleinerziehende Mütter ihre Kinder in die Obhut professioneller Fachkräfte geben können, während sie ihren Lebensunterhalt verdienen.

Bis zu 126 Kinder, die nicht länger bei ihren Eltern leben können, finden in 14 SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Gemeinsam mit ihren Geschwistern werden sie von SOS-Müttern fürsorglich betreut.

Die Kinder aus dem SOS-Kinderdorf besuchen die umliegenden Schulen und nehmen am Leben der Gemeinde teil. Dadurch sind sie sehr gut in ihre Umgebung integriert.

Es gibt auch ein SOS-Schulungszentrum für SOS-Mitarbeiter.



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