SOS-Kinderdorf Kakiri

Trotz des beeindruckenden Wirtschaftswachstums der letzten Jahre leben weite Teile der Bevölkerung von Uganda unter prekären Bedingungen. Viele Kinder haben keinen Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung und keine sichere und behütete Kindheit.

Im Wakiso-Distrikt leben zahlreiche Menschen in extremer Armut


Eine Familie beim Essen im SOS-Kinderdorf Kakiri (Foto: SOS-Archiv)
Kakiri ist eine Kleinstadt mit rund 6000 Einwohnern im Wakiso-Distrikt in Zentraluganda knapp 30 km von der Hauptstadt Kampala entfernt. Die Wirtschaft der Region basiert überwiegend auf der Landwirtschaft. Trotz der Nähe zur Hauptstadt gehört der Wakiso-Distrikt zu den ärmsten Gegenden Ugandas. Die Bevölkerungszahlen steigen, da immer mehr Menschen aus dem ganzen Land auf der Suche nach Arbeit in die Region kommen. Dadurch sind zahlreiche informelle Siedlungen entstanden, in denen die Bewohner unter prekären Bedingungen leben. Viele haben keinen Zugang zu sauberem Wasser, es gibt keine Kanalisation oder Entsorgung fester Abfälle. Manche Häuser liegen in Feuchtgebieten und sind vor allem während der Regenzeit überschwemmungsgefährdet.

Zahlreiche Familien, vor allem frauengeführte Haushalte, leben in erdrückender Armut. Die HIV/AIDS-Prävalenzrate der Region ist höher als im Landesdurchschnitt. Kinder leiden am meisten unter den prekären Bedingungen. Viele haben weder Zugang zu Bildung noch zu medizinischer Versorgung. Dadurch haben sie kaum Chancen, als Erwachsene den Armutszyklus zu durchbrechen. Mehr als 60 000 Kinder in Wakiso haben ein Elternteil, 20 000 beide Eltern verloren. Die meisten von ihnen sind AIDS-Waisen.

Zukunftschancen durch Frühehen und Mangel an Bildung gefährdet

In Uganda werden Kinder ohne elterliche Fürsorge meist von der Großfamilie betreut. Da viele dieser Familien selbst in großer Armut leben, sind sie mit der Versorgung weiterer Familienmitglieder überfordert. Mädchen werden bevorzugt, da sie bei der Hausarbeit helfen und durch eine frühe Heirat zum Familieneinkommen beitragen können. Jungen werden häufiger zur Schule geschickt. Die Schulabbruchsrate und Analphabetenquote ist bei den Mädchen sehr hoch, was teils auch auf sehr frühe Schwangerschaften zurückzuführen ist. Schätzungen zufolge beenden 50 Prozent aller Kinder in der Region nicht einmal die Grundschule.

Frühehen sind in Uganda weit verbreitet: fast die Hälfte aller Mädchen ist vor Erreichen des 18. Lebensjahres verheiratet. Diese Mädchen haben meist nur eine geringe Bildung, wenig Freiheit und Unabhängigkeit und sind daher von den politischen Prozessen des Landes ausgeschlossen. Sie werden ausgegrenzt, und ihre Bedürfnisse finden kein Gehör. Sie haben weder Startkapital noch Qualifikationen und erhalten keine Unterstützung bei der Suche nach Arbeit. Die meisten können es sich nicht leisten, die Schule nachzuholen oder eine Ausbildung zu absolvieren.

Unsere Arbeit in Kakiri


Im SOS-medizinischen Zentrum (Foto: C. Lesske)
Das SOS-Kinderdorf Kakiri wurde im Jahr 1991 eröffnet. In jüngster Zeit haben wir unser Familienstärkungsprogramm in der Region weiter ausgebaut, um so viele Menschen in Not wie möglich zu erreichen. Das Programm zielt darauf ab, die Not der Bevölkerung zu lindern und Familien zu festigen, damit Kinder sicher und behütet in einem liebevollen Umfeld aufwachsen können. Das SOS-Sozialzentrum sichert Kindern den Zugang zu Nahrung, Bildung und medizinischer Versorgung. Wir unterstützen Familien bei der Einkommensförderung und dem Ausbau der elterlichen Kompetenzen und bieten im Bedarfsfall Beratungen und psychologischen Beistand. In Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen setzen wir uns für die Stärkung gemeindebasierter Unterstützungssysteme für notleidende Familien ein.

Im SOS-medizinischen Zentrum werden mehr als 11 000 Patienten pro Jahr behandelt. Das Zentrum bietet eine ärztliche Grundversorgung, Krankheitsprävention und freiwillige Tests.

HIV/AIDS-Infizierte erhalten Beratungen und Medikamente. Alle Angebote stehen der Gemeinde offen und richten sich an notleidende Menschen, die sich sonst keine Behandlung leisten könnten.
Bis 130 Kinder aus der Region, die nicht länger bei ihren Eltern leben können, finden in 13 SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von ihren SOS-Müttern fürsorglich betreut. Die Kinder besuchen den SOS-Kindergarten in Kakiri zusammen mit den Kindern aus der Nachbarschaft und sind daher bereits in jungen Jahren gut in ihre Umgebung integriert. In der SOS-Hermann-Gmeiner-Grundschule werden knapp 500 SchülerInnen aus der Region unterrichtet.

Junge Menschen, die ihren SOS-Familien entwachsen und eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren möchten, werden im SOS-Jugendprogramm bei ihrer Verselbständigung begleitet. In betreuten Wohngemeinschaften lernen sie mit fachlicher Unterstützung Verantwortung zu übernehmen und sich auf ein eigenständiges Leben vorzubereiten.



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