SOS-Kinderdorf Lomé

SOS-Kinderdorf unterstützt Kinder, Jugendliche und Familien, damit sie sich entfalten können (Foto: SOS-Kinderdorf in Togo).

Lomé ist die Hauptstadt Togos und mit fast zwei Millionen Einwohner*innen im Ballungsraum auch die größte Stadt des Landes. Am Golf von Guinea gelegen, ist sie eine bedeutende Hafenstadt. Die Region exportiert unter anderem Kakao, Kaffee, Baumwolle, Phosphate und Palmöl. Die Kultur ist reich an Dialekten und Religionen, aber auch an farbenfrohen Kente-Stoffmustern. Obwohl das Schulsystem in Togo vom 6. bis zum 15. Lebensjahr kostenlos und verpflichtend ist, gehen viele Kinder aus verschiedenen Gründen nicht zur Schule.

Seit 1979 unterstützt SOS-Kinderdorf in Lomé Kinder, Jugendliche und Familien und setzt sich für ihre Rechte ein.

54%
der Stadtbevölkerung leben in Slums

Leben in informellen Siedlungen

Die Bevölkerung Togos ist im Laufe der Jahre rapide gewachsen, sodass heute 54 % der Stadtbewohner*innen in Slums leben. Das rasche Bevölkerungswachstum belastet die Infrastruktur von Lomé stark, und überall in der Stadt sind verarmte Viertel und große informelle Siedlungen entstanden. Informelle Siedlungen sind wie Slums dadurch gekennzeichnet, dass es keine dauerhaften und beständigen Unterkünfte gibt, die vor extremen Wetterbedingungen schützen. Sie sind oft überfüllt und haben keinen einfachen Zugang zu sauberem Trinkwasser und angemessenen sanitären Einrichtungen. Unter diesen Umständen können sich viele Krankheiten leicht verbreiten, entweder durch verunreinigtes Wasser oder durch die hohe Bevölkerungs-dichte. Infrastrukturen wie Gesundheitsdienste und Bildung sind hier eher begrenzt.

21%
der Kinder werden im Kindesalter verheiratet

Kinderheirat gefährdet Kinder

Die Prävalenz der Kinderheirat in Togo liegt bei 21 %, was bedeutet, dass zwei von zehn Kindern vor ihrem achtzehnten Lebensjahr verheiratet wurden. Obwohl diese Praxis bei Mädchen häufiger vorkommt als bei Jungen, stellt sie unabhängig vom Geschlecht eine grundlegende Verletzung der Rechte dar. Viele Faktoren wirken zusammen, um ein Kind dem Risiko einer Heirat auszusetzen. Zu diesen Faktoren gehören Armut, die Vorstellung, dass die Ehe “Schutz” bietet, soziale Normen oder ein unzureichender rechtlicher Rahmen. Kinderheirat beeinträchtigt häufig die Entwicklung von Kindern, insbesondere von Mädchen, indem sie zu früher Schwangerschaft und sozialer Isolation führt, ihre Schulbildung unterbricht, ihre Chancen und ihr berufliches Fortkommen einschränkt und sie der Gefahr häuslicher Gewalt aussetzt.

Ihre Unterstützung macht einen Unterschied für die Kinder in Lomé

SOS-Kinderdorf arbeitet mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um ein breites Spektrum an Unterstützung anzubieten, das den örtlichen Gegebenheiten angepasst ist. Wir arbeiten immer im besten Interesse der Kinder, Jugendlichen und Familien.
30
Familien
können zusammenbleiben
40
Kinder und Jugendliche
lernen in unseren Kindergärten und Schulen
150
Gesundheits-leistungen
wurden erbracht
80
Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
40
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
Kinder in unserer Obhut lesen gemeinsam ein Buch. Geschwister wachsen zusammen auf und knüpfen oft Bindungen, die ein Leben lang halten (Foto: SOS-Kinderdorf in Togo).

Was Ihre Unterstützung in Lomé bewirkt

Vulnerable Familien und Gemeinden werden gestärkt
Wenn Eltern in Not sind, ist es für sie manchmal schwierig, sich ausreichend um ihre Kinder zu kümmern. SOS-Kinderdorf arbeitet daher mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um jeder Familie individuelle Unterstützung zu bieten, damit sie zusammenbleiben kann. Das können Workshops über Elternschaft oder Kinderrechte sein aber auch Schulungen, bei denen die Eltern die nötigen Fähigkeiten erwerben, um Arbeit zu finden oder ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Außerdem stellen wir sicher, dass die Kinder medizinische Hilfe erhalten und zur Schule gehen können.
Hochwertige Bildung anbieten
Die SOS-Kinderdörfer sorgen dafür, dass Kinder und Jugendliche Zugang zu einer hochwertigen Bildung haben. Wir helfen ihnen, in einem sicheren und unterstützenden Umfeld zu lernen und sich zu entwickeln. Wir schulen Lehrer in Kinderrechten und kindgerechtem Lernen, damit jedes Kind das Beste aus seiner Bildung machen kann. Kleine Kinder verbringen im Kindergarten Zeit mit Spielen und Lernen. So werden sie auf die Grundschule vorbereitet.
Medizinische Versorgung
In Gebieten mit begrenzter medizinischer Versorgung bietet SOS-Kinderdorf medizinische Beratung und Hilfe an. Wir bieten Präventivmaßnahmen wie medizinische Untersuchungen und Impfprogramme an. Die meisten Patienten, die sich mit der Bitte um medizinische Hilfe an uns wenden, stammen aus einheimischen Familien, die sich eine Behandlung sonst nicht leisten könnten.
Kinder, die nicht bei ihren Familien leben können, werden betreut
Manche Kinder können auch mit zusätzlicher Unterstützung nicht bei ihrer Familie bleiben. Wenn dies der Fall ist, finden sie bei SOS-Kinderdorf ein neues Zuhause. Hier können sie sichere und dauerhafte Beziehungen aufbauen. Alle Kinder, die wir betreuen, haben Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Wo immer möglich arbeiten wir eng mit der Herkunftsfamilie zusammen. Wenn Kinder zu ihren Familien zurückkehren können, helfen wir ihnen, sich an diese Veränderung anzupassen.