Länderinformation über Togo
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Geschichte/Politik
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Der Süden Togos umfasst einen schmalen, flachen Küstenstreifen, der von zahlreichen Lagunen durchsetzt ist. Das nördlich davon liegende Hochplateau nimmt den Großteil des Landes ein und erreicht Höhen zwischen 200 und 500 m. Die Landesmitte wird von Südwest nach Nordost vom Togo-Atakora-Gebirge durchzogen, dessen höchste Erhebung der Mont Agou mit 986 m ist.
Klima
In Togo herrscht tropisches Klima mit Jahresdurchschnittstemperaturen von 27°C an der Küste und bis zu 30°C im Norden des Landes. Der Süden ist von zwei Regenzeiten von April bis Juli und von September bis November geprägt. Im Norden gibt es nur eine Regenzeit, hier fällt fast der gesamte Jahresniederschlag zwischen April und Juni.
Fauna/Flora
An der Küste Togos herrschen Sümpfe und Mangrovenwälder vor, der Südwesten ist von tropischen Regenwäldern geprägt, im Landesinneren finden sich vor allem Savannen. Das rasche Bevölkerungswachstum führt vermehrt zur Abholzung der Wälder, wodurch viele Tierarten vom Aussterben bedroht sind. Als Gegenmaßnahme wurden mehrere Nationalparks geschaffen. Der Forêt de Fazao ist der größte Nationalpark des Landes, weiter im Norden liegt der Parc National de la Kéran, nahe der Stadt Kara. Zu den am häufigsten vorkommenden Tieren zählen Giraffen, Wasserbüffel, Nashörner, Hyänen, Warzenschweine, Paviane. Selten geworden sind mittlerweile Elefanten und Löwen. Die häufigsten Vogelarten sind Störche, Kraniche und Marabus.
Geschichte/Politik
Die erste Besiedlung des heutigen Togo erfolgte zwischen dem 11. und 16. Jahrhundert durch das Volk der Ewe, die aus der Region um den Fluss Niger einwanderten, andere Stämme folgten ihnen im 18. und 19. Jahrhundert. Vom 16. bis zum 18. Jahrhunderts siedelten sich an der Küste dänische Kaufleute und befreite brasilianische Sklaven an, der Handel mit Sklaven, Tabak, Rum, und Stoffen florierte, ab dem 19. Jahrhundert wurde auch mit Palmöl gehandelt.
1884 wurde Togo nach Unterzeichnung eines Abkommens zwischen lokalen Stammesführern, Kamerun und Deutschland zur deutschen Kolonie. Die Deutschen verbesserten die Strukturen in der Landwirtschaft und setzten verstärkt auf den Anbau von Kakao, Kaffee und Baumwolle. Die Wirtschaft erlebte einen starken Aufschwung, die einheimische Bevölkerung lehnte aber verschiedene Maßnahmen der deutschen Kolonialherren entschieden ab, sodass zu Beginn des ersten Weltkrieges britische Truppen mit offenen Armen empfangen wurden.
Nach dem Ende des 1. Weltkriegs wurde Togo zwischen Briten und Franzosen aufgeteilt, 1922 übertrug der Völkerbund Großbritannien und Frankreich das Mandat über das Land, nach dem 2. Weltkrieg wandelten die Vereinten Nationen das Mandat in eine Verwaltungsvollmacht um, das britische Territorium und die Goldküste wurden vereinigt. Dieses Gebiet erlangte 1957 unter dem Namen Ghana die Unabhängigkeit.
Der französische Teil erhielt 1960 als Togo die völlige Autonomie, Sylvanus Olympio wurde zum ersten Präsidenten des Landes ernannt, jedoch 1963 bei einem Militärputsch getötet. Ihm folgte der Oppositionspolitiker Nicolas Grunitzky, der seinerseits 1967 durch General Etienne Eyadéma aus dem Amt vertrieben wurde. Eyadéma ernannte sich zum Regierungschef, das erste Jahrzehnt seiner Machtausübung war durch wirtschaftlichen Wohlstand gekennzeichnet, der auf dem Export von Erdöl, Tourismus und dem Anstieg der Phosphatpreise auf den Weltmärkten beruhte.
Die negative Entwicklung der Weltkonjunktur führte danach aber auch in Togo zu starker Rezession. 1979 wurde eine neue Verfassung angenommen, Eyadéma für eine siebenjährige Amtszeit zum Präsidenten gewählt und 1986 bei Wahlen im Amt bestätigt. Sein autoritärer Regierungsstil, wirtschaftliche und soziale Probleme sowie Spannungen zwischen den einzelnen ethnischen Gruppen lösten 1991 Proteste in der Bevölkerung aus. Man forderte Eyadémas Rücktritt, und die brutale Niederschlagung der Proteste führte zu mehreren Putschversuchen und Attentaten. Alle demokratischen Bewegungen, insbesondere die Stämme des Südens, versuchten vergeblich, den Rücktritt Eyadémas zu erwirken. Dieser konnte sich jedoch im bürgerkriegsähnlichen Klima und unter dem Vorwurf des Wahlbetruges 1993 neuerlich bei den Wahlen durchsetzen und wurde auch 1998 und 2003 wiedergewählt. Eyadéma starb im Februar 2005, woraufhin Abbas Bonfoh Übergangspräsident wurde. Die Wahlen vom April 2005 gewann Faure Ganssingbé, welcher im Mai desselben Jahres vereidigt wurde.
Wirtschaft
Die Wirtschaft des Landes ist stark von der Landwirtschaft abhängig, in der auch 65% der erwerbstätigen Bevölkerung beschäftigt sind. Kakao, Kaffee und Baumwolle erbringen zusammen etwa 30% der Exporteinnahmen Togos. Unter normalen Erntebedingungen ist das Land in der Lage, sich selbst zu versorgen, Probleme entstehen aber durch unzureichend ausgebaute Transportwege. Trotz eines starken Verfalls der Weltmarktpreise für Phosphate und zunehmender internationaler Konkurrenz gehört der Abbau dieses Rohstoffes weiterhin zu den wichtigsten Einnahmequellen im Industriebereich. Von Bedeutung sind außerdem die landwirtschaftliche Industrie, die Herstellung von Zement, handwerklichen Erzeugnissen und Textilien. 2003 gab es eine Deflation von 0,6%.
Kultur
Die ethnischen Gruppen Togos weisen in vieler Hinsicht starke Unterschiede zueinander auf. So empfindet der Stamm der Ewe etwa eine Zwillingsgeburt als große Gnade. Es werden Naturalien überbracht und Gegenstände verschenkt, die Glück und Gesundheit verheißen. Bei den Bassari hingegen bedeuten Zwillingsgeburten Unglück. Feierlichkeiten zu Ehren der Vorfahren und der Voodoo-Götter sind in Togo von großer Bedeutung, jeden Monat werden daher Feste zu Ehren jener gefeiert, "die den Weg bereiteten".