SOS-Kinderdorf Atakpame

SOS-Kinderdorf ist seit den 1970er Jahren in Togo und seit 2017 in der Stadt Atakpamé tätig. Obwohl die togolesische Regierung Maßnahmen zum Kinderschutz ergriffen hat, werden nach wie vor viele Grundrechte der Kinder verletzt. Aufgrund der steigenden Zahl gefährdeter Kinder haben wir die Arbeit in der Region Plateaux aufgenommen.

Kinder haben keinen Zugang zu Bildung und Grundversorgung
 

Kinder ohne elterliche Fürsorge können in der Betreuung von SOS-Kinderdorf aufwachsen (Foto: S. Taylor).

In Atakpamé leben circa 80.600 Menschen. Die Stadt liegt in Togo in der Region Plateaux und ist rund 160 km von der Hauptstadt Lomé entfernt. Die Bevölkerung lebt von der Textilindustrie und der Landwirtschaft. Die meisten produzieren Nahrungsmittel für den Eigenbedarf; andere auch Kaffee, Kakao und Baumwolle für den Verkauf.

Der Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtung in der Region ist dringend verbesserungsbedürftig. Nur 38% der Bevölkerung hat Zugang zu Trinkwasser. In einer Region, die häufig von Naturkatastrophen heimgesucht wird, ist dies besonders bedrohlich. Naturkatastrophen haben verheerende Auswirkungen auf Familien, die von der Landwirtschaft leben. Darüber hinaus führen sie zur Ausbreitung von Krankheiten wie Cholera und Typhus. Die betroffenen Familien benötigen Zugang zu medizinischer Versorgung und Unterstützung, damit sie ihre Häuser und Lebensgrundlagen wiederaufbauen können.

Der fehlende Zugang zu angemessener Bildung ist in der Provinz nach wie vor problematisch. Obwohl rund 80 Prozent der Kinder eine Grundschule besuchen, absolvieren lediglich 29 Prozent die Sekundarstufe. Mädchen brechen noch häufiger die Schule ab als Jungen. Die Qualität des Unterrichts muss dringend verbessert werden, vor allem da in der Region Plateaux 30 Prozent der Lehrerschaft Freiwillige sind. Zahlreiche Schulgebäude, einschließlich ihrer sanitären Einrichtungen, müssen wiederaufgebaut werden.

Die meisten Kinder brechen die Schule ab, weil sie arbeiten und zur Unterstützung ihrer Familien beitragen müssen. Knapp 74 Prozent der Kinder in der Region Plateaux arbeiten; die meisten von ihnen in der Landwirtschaft, dem Fischfang, als Hausangestellte oder Straßenverkäufer, die Nahrungsmittel anbieten.

Gefährdete Familien in Atakpamé sind auf Unterstützung angewiesen

Die prekäre soziale und wirtschaftliche Lage vieler Familien führt dazu, dass sie nicht ausreichend für ihre Kinder sorgen können. Ohne geregeltes Einkommen können Familien die Grundbedürfnisse ihrer Kinder nicht erfüllen. Diese Kinder laufen Gefahr, die Obhut ihrer Eltern oder Familien zu verlieren, ihre Bildung abbrechen und für ihr Überleben arbeiten zu müssen. Diese Familien und Kinder brauchen Unterstützung, damit sie vor dem Zerfall bewahrt werden.

Unsere Arbeit in Atakpamé

SOS-Kinderdorf unterstützt Familien und lokale Schulen, damit Kinder ihre Bildung nicht abbrechen müssen (Foto: P. Kaeser).

SOS-Kinderdorf unterstützt lokale Gemeinden mit verschiedenen Angeboten: familiäre Betreuung für Kinder ohne elterliche Fürsorge, Hilfe für gefährdete Familien, Zugang zu schulischer und beruflicher Bildung sowie zu medizinischer Versorgung.

Stärkung von Familien und Gemeinden: Wir arbeiten eng mit Familien aus der Nachbarschaft zusammen und leisten ihnen Unterstützung, um sie vor dem Zerfall zu bewahren. Die meisten Familien, die uns um Hilfe ersuchen, sind alleinerziehende Eltern oder von Großeltern geführte Familien. Wir sorgen dafür, dass Kinder Zugang zu Bildung, medizinischer Versorgung und ausreichend Nahrung erhalten. Wir stärken die gemeindebasierten Unterstützungssysteme, damit hilfsbedürftige Familien eine Anlaufstelle vor Ort finden.

Betreuung in Familien: Kinder ohne elterliche Fürsorge finden bei SOS-Familien oder Pflegefamilien, die von SOS-Kinderdorf ausgebildet, unterstützt und begleitet werden, ein liebevolles Zuhause. Dort können die Kinder gemeinsam mit ihren Geschwistern in einem Umfeld voller Liebe, Respekt und Sicherheit aufwachsen. Die Familien leben in unterschiedlichen Bezirken der Stadt und sind vollständig in ihre Gemeinden integriert.
Für Kinder in Notsituationen betreiben wir auch ein Übergangsheim. Während der Zeit unserer Betreuung klären wir, ob sie zu ihren Familien zurückkehren können oder ein anderes Betreuungsangebot benötigen.

Bildung: Wir versuchen sicherzustellen, dass Kinder so lange wie möglich an Bildungsangeboten teilnehmen können. In Zusammenarbeit mit lokalen Schulen erhöhen wir die Qualität des Bildungsangebots, indem wir das Lehrpersonal weiterbilden. 2018 haben wir zur Renovierung von Schulgebäuden eine Partnerschaft ins Leben gerufen. Darüber hinaus haben wir eine Bücherei eingerichtet, in der Kinder Zeit mit Lesen oder Lernen verbringen können.

Unterstützung für junge Menschen: Wir unterstützen junge Menschen bis zu ihrer Unabhängigkeit und organisieren Fortbildungen zum Erwerb neuer Kenntnisse. Darüber hinaus können sie an Themenworkshops teilnehmen, zum Beispiel zu Fragen der Gesundheit.
 



Werden Sie jetzt SOS-Pate!


Teaser-klein-2


Mit 1 Euro am Tag schenken Sie einem Kind in Not ein liebevolles Zuhause. Darüber hinaus ermöglichen Sie Ihrem Patenkind eine Schulausbildung und damit die Chance seinen Berufswunsch zu erfüllen. Werden Sie jetzt SOS-Pate!