SOS-Kinderdorf Kapstadt

Kapstadt ist eine beliebte Anlaufstelle für tausende Binnenmigranten auf der Suche nach Arbeit und einem besseren Leben. Die Mehrheit der Bevölkerung leidet unter den hohen HIV/AIDS-Infektionsraten, der Arbeitslosigkeit und der schlechten Infrastruktur.

Wachsende Bevölkerung Kapstadts braucht Infrastruktur und Sozialleistungen


Vergnügte Jungen (Foto: P. Wittmann)
Mit einer Einwohnerzahl von knapp 3,4 Millionen ist Kapstadt, die Hauptstadt des Westkaps, die zweitgrößte Stadt Südafrikas. Der Tourismus leistet einen wichtigen Beitrag zur lokalen Wirtschaft. Jedes Jahr kommen bis zu 5,5 Millionen nationale und 1,8 Millionen internationale Touristen in die Provinz Westkap.

In Kapstadt leben etwas über 900 000 Haushalte, davon 109 000 in informellen Siedlungen. Insgesamt 39 Prozent aller Haushalte leben unterhalb der staatlich festgelegten Armutsgrenze von 200 US-Dollar pro Monat. Mehr als 200 000 Haushalte haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, sanitären Einrichtungen, Strom oder einer Abfallentsorgung. Kapstadt hatte in den letzten Jahren ein stetiges Wachstum zu verzeichnen. Die meisten Binnenmigranten lassen sich in den Außenbezirken am Stadtrand nieder. Die Verbrechensraten sind sehr hoch und die Kinder aus den Townships leiden unter sozialer Ausgrenzung und Vorurteilen.

Zahlreiche Kinder und Jugendliche von Geburt an benachteiligt

Die Arbeitslosenrate ist in Kapstadt ebenfalls im Anstieg begriffen: 2008 lag sie noch bei 20,9 Prozent, 2010 bereits bei 25,8 Prozent. Somit waren 400 000 Menschen ohne Arbeit. Bei der jungen Erwerbsbevölkerung zwischen 15 und 24 Jahren liegt die Rate sogar bei über 50 Prozent. Dies liegt zum Teil in der hohen Schulabbruchsrate begründet. Vielen jungen Menschen fehlt es an ausreichenden Fachkenntnissen, um eine Arbeit zu finden. Schätzungen zufolge leben ca. eine Million Kinder in Südafrika in Haushalten, in denen die Erwachsenen weder lesen noch schreiben können. Diese Kinder sind von Anfang an benachteiligt, da ihnen niemand bei den Hausaufgaben helfen kann und viele Eltern die Bedeutung ihrer Bildung nicht erkennen.

In Kapstadt ist auch die Rassendiskriminierung deutlich spürbar. Während 51 Prozent aller weißen Haushalte einen privaten Internetzugang besitzen, sind es bei den schwarzen Haushalten nur drei Prozent. Schwarze Kinder besuchen häufig Schulen mit niedrigem Bildungsniveau, wodurch sie schlecht auf das spätere Arbeitsleben vorbereitet sind und ihren gesellschaftlichen Status nur schwer verbessern können.

Zahlreiche Kinder und junge Menschen in der Region sind durch HIV/AIDS gefährdet. Etwa 25 Prozent der 5,7 Millionen Südafrikaner, die HIV-positiv sind, leben im Westkap, obwohl nur elf Prozent der Gesamtbevölkerung hier angesiedelt sind. Die verstärkten Bemühungen zur Verteilung antiretroviraler Medikamente zeigen erste Erfolge, aber zahlreiche Kinder, deren Eltern erkrankt oder verstorben sind, sind dringend auf Unterstützung angewiesen.

Unsere Arbeit in Cape Town


Ein zukünftiges Fußballtalent? (Foto: P. Wittmann)
Das SOS-Kinderdorf Kapstadt wurde im Jahr 1994 eröffnet. Unser Sozialzentrum leitet heute ein Familienstärkungsprogramm und hilft vor allem Familien, die an HIV/AIDS erkrankt sind. Wir leisten materielle Hilfe und medizinische Versorgung und helfen Eltern, ihre Kinder zur Schule zu schicken, in dem wir beispielsweise die Schulgebühren übernehmen. Eltern erhalten Unterstützung bei der Einkommensförderung und der Beantragung von Sozialfürsorge. Daneben gibt es Beratungsstellen für notleidende Familien. Um die Nachhaltigkeit unserer Bemühungen zu sichern, führen wir Aufklärungs- und Präventionskampagnen zu HIV/AIDS durch. Wir versuchen Familien vor der Zerrüttung zu bewahren, damit Kinder in einem liebevollen Zuhause aufwachsen können.

Bis zu 150 Kinder aus der Region, die nicht länger bei ihren Eltern leben können, finden in 15 SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von SOS-Müttern fürsorglich betreut. Die Kinder besuchen den SOS-Kindergarten zusammen mit den Kindern aus der Gemeinde, schließen Freundschaften und sind daher bereits in jungen Jahren gut in ihre Umgebung integriert.

Junge Menschen, die ihren SOS-Familien entwachsen und eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren oder sich eine Arbeit suchen möchten, können in die betreuten Wohngemeinschaften des SOS-Jugendprogramms ziehen und werden von qualifizierten Fachkräften beim Übergang ins Erwachsenenleben begleitet



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