Länderinformation über Senegal
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Geschichte/Politik
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Der Senegal ist größtenteils vom Küstentiefland geprägt. Die höchsten Erhebungen finden sich im äußersten Südwesten, in den Ausläufern des Gebirgsmassivs von Fouta Djalon, mit bis zu 580 m Höhe. Die wichtigsten Flüsse sind der Senegal, der im Norden die Landesgrenze zu Mauretanien bildet, der Gambia und der Casamance.
Im Norden des Landes hat sich die zunehmende Wüstenbildung durch Dürren, Überweidung und Abholzung zu einem großen Problem entwickelt, das durch den Bau des Manantalli-Dammes am Senegal teilweise gelindert wird.
Klima
Senegal verfügt über trockenes und warmes Tropenklima. Die Regenzeit erstreckt sich je nach Region von April/Mai bis Oktober/November und ist von starken südöstlichen Winden begleitet. In der Trockenzeit von Dezember bis April regnet es kaum, im Landesinneren herrscht zu dieser Zeit große Hitze.
Fauna/Flora
Die Vegetation des Nordens ist von Savannen bestimmt, die von Palmen, Büschen und Dornsträuchern durchsetzt sind. Weiter südlich treten dichte subtropische Wälder aus Affenbrotbäumen, Bambus, Mahagoni- und Teakbäumen auf. Ganz im Westen, im Delta der Flüsse Saloum und Casamance, finden sich Mangrovenwälder.
Die Vielfalt an Tieren ist mit etwa 450 Arten einmalig, viele Arten leben in den Nationalparks. Hierzu zählen Elefanten, Flusspferde, Krokodile, Löwen, Affen, Dromedare, Antilopen, Ziegen, Hyänen, Schakale, Hasen, Stachelschweine, Schlangen, Geier und unzählige Insektenarten. Das weltweit bekannte Vogelreservat 'Parc National aux Oiseaux du Djoudj' ist Winterquartier vieler Zugvögel aus Europa. Der Nikolo-Koba Nationalpark wurde 1981 zum Weltkulturerbe ernannt.
Geschichte/Politik
Archäologische Funde belegen Kulturen aus dem Paläolithikum und dem Neolithikum, von denen aber nur wenig bekannt ist. Um 500 nach Christus wanderten die Wolof und Serer in das Gebiet des heutigen Senegal ein, im 9. Jahrhundert besiedelten die Tukolor das Flusstal des Senegal und beherrschten vom 11. bis zum 14. Jahrhundert den östlichen Teil Senegals, in dem Wolof und Serer bereits zuvor mehrere Staaten gegründet hatten. 1444 erreichten portugiesische Seefahrer die Mündung des Senegal und Kap Verde und gründeten Handelsniederlassungen.
Im 17. Jahrhundert wurden die Portugiesen von Niederländern und Franzosen verdrängt, ab dem 18. Jahrhundert beherrschte Frankreich den gesamten Handel entlang der Küste. Trotz der Auseinandersetzungen zwischen Großbritannien und Frankreich im späten 17. und im 18. Jahrhundert, konnte Frankreich seinen Einflussbereich in das Landesinnere ausdehnen.
1895 erklärte Frankreich Senegal offiziell zur Kolonie, der Verwaltungssitz befand sich zunächst in Saint Louis, ab 1902 in Dakar. Nach dem 2. Weltkrieg wurde im Senegal eine Territorialversammlung gebildet, die Bewohner der Kolonie erlangten das Wahlrecht. Im April 1960 erhielt der Senegal völlige Autonomie innerhalb der Föderation Mali, einem Zusammenschluss zwischen dem Senegal und Französisch-Sudan (dem heutigen Mali). Im August 1960 verließ Senegal die Föderation und erklärte sich zur unabhängigen Republik.
L. S. Senghor wurde zum ersten Präsidenten ernannt und 1963, 1968, 1973 und 1978 bei Wahlen in seinem Amt bestätigt. 1976 ermöglichte ein Zusatz zur Verfassung die Einführung eines Mehrparteiensystems, 1980 trat Senghor von seinem Amt zurück. Zu seinem Nachfolger wurde Abdou Diouf, der seit 1970 das Amt des Regierungschef bekleidete.
1982 schloss Senegal mit Gambia die Föderation Senegambia, die 1989 auseinanderbrach, als Gambia der separatistischen senegalesischen Rebellengruppe Diole de Casamance Unterschlupf auf seinem Staatsgebiet gewährte. 1991 unterzeichneten beide Staaten wieder ein Kooperationsabkommen.
1992 flammten die politischen Konflikte mit der Separatistengruppe von Casamance wieder auf, Regierungschef Habib Thiam stellte daraufhin 1995 ein neues Kabinett zusammen, in dem auch die Opposition vertreten war, um so die politischen Spannungen zu entschärfen. Im April 2001 folgte Abdoulaye Wade dem bisherigen Präsidenten Diouf im Amt nach.
Wirtschaft
Die Wirtschaft des Senegal hängt hauptsächlich von der Landwirtschaft und hier vor allem vom Export von Maniok ab. Etwa 60% der erwerbstätigen Bevölkerung Senegals arbeiten in der Landwirtschaft. Die Regierung des Landes ist bestrebt, die Vielfalt der landwirtschaftlichen Produktion zu fördern und so die Selbstversorgung des Landes zu gewährleisten.
Die verarbeitende Industrie zählt zu den bestentwickelten aller westafrikanischen Staaten, wobei die Nahrungsmittelindustrie, Chemie-, Textilien- und Metallerzeugung besonders erwähnenswert sind. Zu den Rohstoffen des Landes gehören Phosphate, Salz und Erdgas. 2003 lag die Inflationsrate durchschnittlich bei 0,2%, die Arbeitslosenrate erreichte 48%.
Kultur
Wie bei vielen ethnischen Gruppen Afrikas ist auch die Gesellschafts-struktur der Wolof sehr komplex, die Stellung der einzelnen Personen in der Gesellschaft wird durch die Geburt bestimmt. An der Spitze stehen Krieger und Adelige, gefolgt von Bauern, Händlern, Schmieden, Handwerkern, die Leder und Holz verarbeiten und Webern.
Die nächste Gesellschaftsschicht bilden Erzähler und Sänger, die bei Festen, auch bei adeligen Familien, als Spaßmacher, Geschichtenerzähler oder auch als Erzähler der jeweiligen Familiengeschichte auftreten. Die sozial am schlechtesten gestellte Gruppe sind die Nachfahren ehemaliger Sklaven.