SOS-Kinderdorf Isolo

Lagos ist eine Stadt der Superlativen: einerseits die bevölkerungsreichste, teuerste und am schnellsten wachsende Stadt ganz Afrikas, andererseits die Stadt mit der höchsten Ungleichverteilung von Wohlstand. Tausende Kinder haben keinen Zugang zu Bildung oder medizinischer Versorgung und kein sicheres und liebevolles Zuhause.

Die Kluft zwischen arm und reich ist in Lagos extrem



Kinder spielen zusammen im Garten (Foto: SOS-Archiv)
Das SOS-Kinderdorf Isolo liegt in einem Außenbezirk von Lagos, bis 1991 Hauptstadt von Nigeria und eine der landesweit bevölkerungsreichsten Städte. Genaue Schätzungen der Bevölkerungszahlen sind aufgrund des konstanten Zustroms von Einwanderern schwierig; sie liegen derzeit bei ungefähr 21 Millionen. Lagos ist eine wichtige Hafenstadt an der Südwestküste Nigerias und der Sitz zahlreicher Handels- und Finanzunternehmen.

Der Lebensstandard von Lagos zählt zu den höchsten in ganz Afrika. Der Wohlstand ist extrem ungleich verteilt; mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist arm. Hunderttausende Menschen kommen jedes Jahr in der Hoffnung auf ein besseres Leben nach Lagos, eine der am schnellsten wachsenden Städte der Welt. Das rasante Wachstum hat zu Überbevölkerung, Mangel an Infrastruktur, hohen Armutsraten und der Entstehung immer neuer Elendsviertel geführt.

Kinder, Jugendliche und Frauen sind nach wie vor sozial benachteiligt

Kinder, die unter solchen Bedingungen aufwachsen, sind hochgradig gefährdet. Viele Kinder gehen hausieren oder verkaufen Kleinwaren auf der Straße. Dadurch können sie keine Schule besuchen und sind zahlreichen Gefahren ausgesetzt, darunter Verschleppung, sexuellem Missbrauch, Ausbeutung und Autounfällen im dichten Straßenverkehr. Der Bundesstaat Lagos hat nach dem Kinderschutzgesetz Maßnahmen und Programme zur Verbesserung der Situation der Kinder ins Leben gerufen, aber die Fortschritte gehen nur langsam voran.
Bis heute haben Kinder in Nigeria keinen eigenen gesetzlichen Schutz; jugendliche Straftäter werden in Erwachsenengefängnisse gesteckt. Dies kann schwere Folgen für ihre geistige und körperliche Entwicklung nach sich ziehen. Kinder ohne elterliche Fürsorge werden in Waisenhäuser oder, wenn sie als „schwer erziehbar“ gelten, in Strafanstalten oder sogenannte „Erziehungsheime“ gesteckt. Viele Kinder leben auf der Straße und arme Familien haben häufig keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung. Malaria, Durchfallerkrankungen, Atemwegsinfektionen und andere vermeidbare Krankheiten sind weit verbreitet.

Unsere Arbeit in Lagos


Er passt auf seinen kleinen Bruder auf (Foto: SOS-Archiv).

SOS-Kinderdorf begann seine Tätigkeit in Isolo im Jahr 1973.

Heute leiten die SOS-Sozialzentren ein Familienstärkungsprogramm für die notleidende Bevölkerung. Wir stellen sicher, dass Kinder ausreichend Nahrung, Bildung und medizinische Versorgung erhalten. Familien, die an HIV/AIDS erkrankt sind, werden durch die Übernahme von Mietschulden oder Schulgebühren sowie Nahrungsmittel- und Kleiderspenden unterstützt. Das Sozialzentrum bietet Tagesbetreuung für Kinder und leitet Beratungsstellen sowie ein angeschlossenes Familiengesundheitszentrum.

Bis zu 100 Kinder aus der Region, die nicht länger bei ihren Eltern leben können, finden in zehn SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von SOS-Müttern fürsorglich betreut. Die Kinder besuchen den SOS-Kindergarten zusammen mit den Kindern aus der Gemeinde. In der SOS-Hermann-Gmeiner-Grundschule werden etwa 210 SchülerInnen aus dem Kinderdorf und der Nachbarschaft unterrichtet. Junge Menschen, die ihren SOS-Familien entwachsen und eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren möchten, können in die betreuten Wohngemeinschaften des SOS-Jugendprogramms in Lagos ziehen. Mit der Unterstützung qualifizierter Fachkräfte können sie ihre Zukunft planen, Verantwortung zu übernehmen lernen und sich auf ein Leben in Selbständigkeit vorbereiten.

Das SOS-Berufsbildungszentrum in Isolo bietet jungen Menschen Lehrgänge in verschiedenen handwerklichen Tätigkeiten, Design und Schneiderei, eine kaufmännische Ausbildung mit Unterricht in Maschinenschreiben, Computerkursen und Sekretariatsaufgaben, gewerbliche Kochkurse und Hauswirtschaftslehre. Dadurch können junge Menschen Kenntnisse erwerben, mit deren Hilfe sie eine Arbeit finden und sich selbst versorgen können.





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