SOS-Kinderdorf Ondangwa

Der Norden Namibias wird jedes Jahr von schweren Überflutungen heimgesucht, die immer wieder die Sicherheit und Gesundheit zahlreicher Menschen bedrohen. Die prekären sozioökonomischen Bedingungen führen zu einem Anstieg der Sexarbeit und der Abhängigkeit von Frauen. Die Zukunft vieler junger Mädchen ist ernsthaft gefährdet.

Gesamte Bevölkerung der Region leidet an häufigen Überflutungen


Schwestern wachsen zusammen auf (Foto: SOS-Archiv). 
Ondangwa liegt im Norden Namibias in der Region Oshana knapp 80 km von der Grenze zu Angola entfernt und hat etwas mehr als 23 000 Einwohner. Die Menschen in den umliegenden ländlichen Gebieten leben von der Viehzucht und vom Ackerbau. Die drei Städte Oshakati, Ongwediva, und Ondangwa bilden nach der Hauptstadt Windhoek die größte Metropolregion Namibias. In jüngster Zeit hatte sie als bedeutendes Handels- und Industriezentrum des Nordens ein stetiges Bevölkerungswachstum zu verzeichnen. Dennoch herrscht großer Mangel an sozialer Basisinfrastruktur, Schulen und öffentlichen Leistungen.

Die rasante Urbanisierung hat unter anderem zu Wohnungsknappheit geführt. Hunderte Familien leben in den Wellblechhütten („Kambashus“) der illegalen Siedlungen. Sie können jederzeit vertrieben werden und leben daher in größter Unsicherheit. Der Mangel an fließendem Wasser, Strom und sanitären Einrichtungen gefährdet die öffentliche Gesundheit. Vor allem in der Regenzeit ist die Kanalisation überlastet; immer wieder werden Häuser überflutet und schwer beschädigt. Die Zahl der Überschwemmungen hat im Norden Namibias in jüngster Zeit zugenommen. Nicht nur Straßen und Gebäude werden beschädigt, sondern auch ganze Ernten zerstört.

Schwere sozioökonomische Lebensbedingungen führen zu zahlreichen Gefährdungen

Die unvorstellbar prekären sozioökonomischen Bedingungen zahlreicher Familien führen häufig zu gesteigertem Alkoholkonsum, um der Realität wenigstens eine kurze Zeit entfliehen zu können. „Tombo“ ist ein selbstgebrautes Bier, das in Namibia sehr beliebt und auch für Minderjährige leicht zugänglich ist. Junge Mädchen sind besonders gefährdet, da häufig von ihnen erwartet wird, dass sie für einen Drink sexuelle Gegenleistungen erbringen. Studien belegen, dass der Alkoholmissbrauch zur Ausbreitung der HIV-Pandemie in Namibia ebenso beiträgt wie die Migration und häufig wechselnde Sexualpartner verschiedener Altersstufen.

Auch die traditionellen Geschlechterbeziehungen spielen eine Rolle. Frauen verdienen meist weniger Geld und sind darauf angewiesen, von Männern versorgt zu werden. Viele unverheiratete Frauen haben mehrere Sexualpartner und müssen von ihren Geschenken leben. Diese sogenannten „sexuellen Transaktionen“ steigern ebenfalls das Risiko einer HIV-Infektion.

Unsere Arbeit in Ondangwa


Im SOS-Kindergarten Ondangwa (Foto: SOS-Archiv)
SOS-Kinderdorf begann im Jahr 2009 mit der Unterstützung für gefährdete Kinder in Ondangwa. Der Bau des Kinderdorfs wurde durch die einzigartige globale Partnerschaft zwischen SOS-Kinderdorf und der Gemeindeverwaltung Ondangwa sowie der großzügigen Spende einer kanadischen Familie ermöglicht.

Das SOS-Sozialzentrum leitet ein Familienstärkungs-programm für die lokale Bevölkerung. Wir sorgen dafür, dass Kinder Zugang zu Nahrung, Bildung, medizinischer Versorgung und Sozialleistungen erhalten und helfen Familien bei der Einkommensförderung und dem Ausbau der elterlichen Kompetenzen, damit sie besser für ihre Kinder sorgen können. Das SOS-Sozialzentrum bietet darüber hinaus Gesundheitsfürsorge sowie Beratungen, psychologischen Beistand und Betreuung für Familien, die an HIV/AIDS erkrankt sind.

Bis zu 120 Kinder aus der Region, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können, finden in zwölf SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von SOS-Müttern fürsorglich betreut.

Die Kinder besuchen den SOS-Kindergarten zusammen mit den Kindern aus der Gemeinde. Sie können Freundschaften schließen und sind daher bereits in jungen Jahren gut in ihre Umgebung integriert.



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