SOS-Kinderdorf Tete

Trotz der wachsenden Wirtschaft Mosambiks und des Reichtums an natürlichen Ressourcen leben die meisten Mosambikaner von weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag. Es bleibt abzuwarten, ob die Einnahmen aus den großen Kohlebergbauprojekten der breiten Bevölkerung zugute kommen werden.

Die Provinz Tete rechnet mit einem massiven Konjunkturaufschwung

Die Familien des SOS-Kinderdorfs Tete machen viele Aktivitäten zusammen (Foto: SOS-Archiv)
Tete, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, liegt am Sambesi-Fluss und hat knapp 156 000 Einwohner. In der Provinz Tete sind reiche Kohlevorkommen entdeckt worden. Schätzungen zufolge werden bis zum Jahr 2025 mindestens 25 Prozent der weltweiten Kohleförderung hierher verlagert. Der Bergbau hat in den letzten Jahren Tausende Binnenmigranten angelockt. Von 1997 bis 2007 sind die Bevölkerungszahlen um 56 Prozent gestiegen.

Die ausländischen Direktinvestitionen der Bergbaukonzerne haben zur Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Region geführt. Knapp 85 Prozent der Erwerbstätigen sind mittlerweile im Bergbau beschäftigt. Während dadurch sicherlich ein Beitrag zur Senkung der hohen Arbeitslosigkeit geleistet worden ist, die häufig zu Alkoholismus und anderen sozialen Problemen geführt hatte, geben die Großprojekte auch Anlass zur Besorgnis. Der Bau neuer Minen hat zu Umweltbelastungen und der Umsiedlung ganzer Gemeinden geführt. Diese Entwicklung wird sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Während Mosambik mit enormen makroökonomischen Erfolgen rechnet, könnte die zunehmend ungleiche Verteilung des Wohlstands zu vermehrten sozialen Spannungen führen.

Nach wie vor großer Bedarf an Unterstützung in der Region

Bislang hat die Mehrheit der Bevölkerung der Provinz Tete nur wenig von der Erschließung der natürlichen Ressourcen in der Region profitiert. Die meisten Menschen leben in Lehm- oder Holzhütten, nur fünf Prozent der Häuser sind an die Stromversorgung angeschlossen, und mehr als ein Viertel aller Einwohner beziehen ihr Trinkwasser aus Seen oder Flüssen.

Kinder leiden ganz besonders an der Armut und Unsicherheit ihrer Familien. Über 70 Prozent der Frauen und 40 Prozent der Männer können weder lesen noch schreiben. Dadurch sind Frauen, die traditionell für die Erziehung der Kinder verantwortlich sind, von den sozialen, wirtschaftlichen und politischen Prozessen ihres Landes ausgeschlossen und können auch ihren Kindern in diesen Bereichen keine Kenntnisse vermitteln. Mehr als 70 Prozent der Geburten sind nicht registriert - diese Kinder haben keine Ausweispapiere, dadurch nur begrenzten Zugang zum Bildungssystem und im späteren Leben mit Folgeproblemen zu kämpfen.

Unsere Arbeit in Tete

Auf dem Weg zur Schule  (Foto: S. Pleger)
SOS-Kinderdorf begann seine Tätigkeit in Tete im Jahr 1987.

Familienstärkungsprogramm: Heute leitet das SOS-Sozialzentrum ein Familienstärkungsprogramm für notleidende Menschen in der Gemeinde. Das Programm stellt sicher, dass Kinder ausreichend Nahrung, Bildung und medizinische Versorgung erhalten. Familien, die an HIV/AIDS leiden, bekommen in Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen Beratungen und Medikamente. Eltern erhalten Unterstützung bei der Erweiterung ihrer beruflichen Fähigkeiten und bei der Einkommensförderung sowie psychosozialen Beistand.

Betreuung in Familien: Bis zu 165 Kinder aus der Region, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können, finden in 15 SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von SOS-Eltern fürsorglich betreut. Wir haben auch Häuser, die in der Gemeinschaft integriert sind.

Unterstützung für junge Erwachsene: Junge Menschen, die ihren SOS-Familien entwachsen und eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren möchten, können in die betreuten Wohngemeinschaften des SOS-Jugendprogramms ziehen. Mit der Unterstützung qualifizierter Fachkräfte können sie ihre Zukunft planen, Verantwortung zu übernehmen lernen und sich auf ein Leben in Selbständigkeit vorbereiten.
 



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