Länderinformation über Mauritius
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Geschichte/Politik
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Die Insel Mauritius ist vulkanischen Ursprungs. Das Land erhebt sich aus einer tiefen Ebene im Norden zu einem Hochland, das den mittleren Teil des Landes einnimmt. Der Süden des Landes ist gebirgig und weist mit dem 826 m hohen Piton de la Petite Rivière Noire die höchste Erhebung auf.
In der Hochlandregion befinden sich mehrere Seen, und hier entspringen auch zahlreiche Flüsse, die ins Meer münden. Die Insel ist fast vollständig von Korallenriffen umgeben, die auch ein wertvolles Fremdenverkehrs- und Fischereigebiet darstellen.
Klima
Das Klima ist tropisch, die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt an der Küste 26,7°C. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt zwischen 1.016 Millimetern an der Küste und etwa 5.080 Millimetern im Hochland. Die kühlere Jahreszeit mit Temperaturen zwischen 16 und 24°C dauert von Juli bis September. Ungefähr alle 15 Jahre wird die Insel zwischen November und Mai von schweren Wirbelstürmen heimgesucht.
Fauna/Flora
Über die Hälfte der landwirtschaftlich genutzten Fläche ist mit Zuckerrohr bepflanzt, zur Gewinnung von Ackerland wurden große Waldgebiete gerodet, so dass heute nur mehr 3% der Insel von Wäldern bedeckt sind.
Die in den zahlreichen Riffen lebenden Wasserschildkröten und Delphine sowie verschiedene Wal- und Fischarten sind durch die Umweltverschmutzung gefährdet. Viele Gebiete wurden zu Naturreservaten erklärt, das bekannteste darunter ist der Black-River-Gorges-Nationalpark. In den Nationalparks leben u. a. Wildschweine und Makaken sowie mehrere von der Ausrottung bedrohte Vogelarten.
Geschichte/Politik
Schon vor dem 10. Jahrhundert war die Insel Mauritius arabischen Seefahrern bekannt. Als die Portugiesen Ende des 15. Jahrhunderts an Land gingen, war die Insel aber noch unbesiedelt. 1598 besetzten die durch den Reichtum an Ebenholz angezogenen Holländer die Insel Mauritius, gaben sie aber 1710 wieder auf.
1721 betraten französische Entdecker die Insel und gaben ihr den Namen Île de France. Nach der Französischen Revolution erlangte die Insel eine gewisse Eigenständigkeit, wurde jedoch 1810 von den Briten besetzt und 1814 zur britischen Kolonie erklärt. Die Abschaffung der Sklaverei im Jahre 1835 führte zu einem Mangel an Arbeitskräften, wodurch sich die Großgrundbesitzer gezwungen sahen, bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts Landarbeiter aus Indien auf die Insel zu holen.
1936 entwickelte sich die lokale Gewerkschaftsbewegung zur Labour Party, die von der Kolonialverwaltung bekämpft wurde. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Insel wieder eine gewisse Autonomie zugestanden, 1957 eine neue Regierungsstruktur geschaffen und 1959 schließlich die ersten freien und allgemeinen Wahlen durchgeführt.
Mauritius erlangte am 12. März 1968 seine Unabhängigkeit, Sir Seewoosagur Ramgoolam wurde zum ersten Premierminister gewählt und lenkte die Geschicke der jungen Republik 14 Jahre lang.
Ramgoolams Amtszeit war von Unterschlagungen und Unterdrückung gekennzeichnet und brachte eine Stärkung der oppositionellen Partei Mauritian Militant Movement in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts mit sich. 1982 kam diese Partei schließlich mit Premierminister Aneerood Jugnauth an die Macht. Ein Jahr später trennte sich Jugnauth wegen innerparteilicher Differenzen von seiner Partei und gründete die Bewegung Mauritian Socialist Movement, die 1983 zusammen mit der Labour Party die Mehrheit im Parlament erlangte.
Im März 1992 legte die Insel den Status einer konstitutionellen Monarchie ab und erklärte sich zur Präsidialrepublik. Im Juni 1992 wurde Cassam Uteem zum ersten Präsidenten des Landes gewählt. 2001 erlebte das Land eine politische Krise, als sich - im Laufe einer Woche - zwei Präsidenten weigerten, ein Antiterrorismusgesetz zu unterzeichnen, welches als zu streng kritisiert wurde. 2002 ernannte die Nationalversammlung schließlich Karl Hoffmann zum Präsidenten, jedoch wurde dieser bereits im Folgejahr von Aneerood Jugnauth abgelöst.
Wirtschaft
Neben dem Hauptanbauprodukt Zuckerrohr, das in Fabriken verarbeitet wird, haben auch Tee, Erdnüsse und Tabak wirtschaftliche Bedeutung. Der Tourismus und die Industrie (Herstellung von Textilien und elektronischer Bauteile, Knüpfarbeiten, Edelsteinbearbeitung) verzeichnen stetige Zuwächse.
In den letzten zwei Jahrzehnten hat der immer stärker werdende Tourismus auf Mauritius zu steigenden Beschäftigungsraten beigetragen, das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf ist eines der höchsten in Afrika.
Mauritius hat mit großem Erfolg ausländische Investoren in das Land geholt, wodurch sich die Branchenvielfalt vergrößert hat. Besonders in den siebziger und achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts verzeichnete das Land ein starkes Wirtschaftwachstum, das sich dann jedoch verlangsamte. 2003 belief sich die Inflationsrate auf 5,6%, die Arbeitslosenrate lag bei 9,8%.
Kultur
Bei religiösen Festen der Hindus wird meist des Sieges von Göttern gedacht oder sie sind den Grundprinzipien des Hinduismus gewidmet. Das Jahr beginnt mit Kavadi, dem Fest der Befreiung Idumbans, der zwei Berge auf seinen Schultern trug.
Zwischen Februar und März folgt Holi, das Fest des Feuers, das den Sieg des Guten über das Böse symbolisiert. Zur gleichen Zeit findet Maha Shivarati, die Nacht des Gottes Shiva, statt. Zu diesem Anlass strömen weiß gekleidete Pilger zum heiligen See Ganga Talao, um der Statue des Gottes Shiva, eines der drei wichtigsten Götter des Hinduismus, geweihtes Wasser darzubringen. Divali, das Lichterfest, wird bei Neumond zu Herbstbeginn gefeiert, wobei des Sieges von Dharma über Adharma, des Sieges des Lichts über die Finsternis, gedacht wird.