SOS-Kinderdorf Bambous

 Obwohl Mauritius zu den wohlhabendsten Ländern Afrikas gehört, gibt es auf der Vulkaninsel in den Bereichen der Geschlechtergleichstellung und der Verteilung von Wohlstand noch zahlreiche Probleme zu lösen. Die Lebenshaltungskosten sind hoch, und viele Familien können sich nicht ausreichend versorgen.

Jugendarbeitslosigkeit ist ein ernstes Problem der Gesellschaft

Kinder spielen mit ihren Freunden im SOS Kinderdorf Bambous (Foto: SOS-Archiv).
Kinder spielen mit ihren Freunden im SOS Kinderdorf Bambous (Foto: SOS-Archiv).

Bambous ist die Hauptstadt des Bezirks Black River im Westen von Mauritius und hat zirka 15 000 Einwohner. Diese größte Region des Landes ist nur dünn besiedelt und in weiten Teilen von Regenwald bedeckt.

Mauritius ist bei der Erreichung der UN-Millenniums-Entwicklungsziele auf gutem Weg und hat einige Vorgaben bereits umgesetzt. So haben alle Mauritier das Recht auf kostenlose Grundschulbildung und medizinische Versorgung. In den ländlichen Gebieten kämpfen jedoch nach wie vor zahlreiche Familien jeden Tag mit großen Schwierigkeiten. Zwar lebt nur ein Prozent der Mauritier unterhalb der staatlich festgelegten Armutsgrenze von einem US-Dollar pro Tag, aber viele Menschen können sich nicht ausreichend versorgen: die Lebenskosten sind auf der Insel sehr hoch, da 75 Prozent aller Gebrauchsgüter, darunter Lebensmittel und Treibstoff, importiert werden.

In den ländlichen Gebieten betreiben viele Menschen Landwirtschaft oder Fischfang, verdienen aber nur selten genug zum Leben. Zahlreiche Familien besitzen zu wenig Land, um ausreichend Lebensmittel anzubauen. Ihre Lebensgrundlage wird durch Bodenerosion, Überweidung, Dürren und Zyklone gefährdet. In den Küstenregionen ist auch die Überfischung ein großes Problem. Die Arbeitslosenrate ist in letzter Zeit gestiegen und lag im Jahr 2012 bei acht Prozent. Vor allem Frauen und junge Menschen sind betroffen - die Jugendarbeitslosigkeit beträgt sogar 21 Prozent, und alleinerziehende Mütter mit niedrigem Bildungsniveau finden nur schwer eine Arbeit.

Kinder aus notleidenden Familien sind zahlreichen Risiken ausgesetzt

Auf dem Land mangelt es auch an Infrastruktur. So haben zehn Prozent der ländlichen Bevölkerung keine ordentlichen sanitären Einrichtungen. Knapp 13 Prozent der Frauen und etwa neun Prozent der Männer auf Mauritius können weder lesen noch schreiben.

Kinder aus notleidenden Familien sind von Geburt an benachteiligt: sie leiden häufiger an Mangelernährung, brechen die Schule ab, werden in Drogen und Gewalt verstrickt leben, auf der Straße oder werden schlimmstenfalls in der Kinderprostitution ausgebeutet, die in den ärmeren Nachbarländern im Ansteigen begriffen ist.

Unsere Arbeit in Bambous

Kinder haben Spaß beim Ernten von frischem Gemüse für das Mittagessen. (Foto: SOS-Archiv)
Kinder haben Spaß beim Ernten von frischem Gemüse für das Mittagessen. (Foto: SOS-Archiv)

Das SOS-Kinderdorf Bambous wurde im Jahr 2003 eröffnet.

Familienstärkung: Das Familienstärkungsprogram versucht Familien vor der Zerrüttung zu bewahren, damit Kinder in einem liebevollen Zuhause aufwachsen können. Wir versorgen die Kinder mit allem, was sie für eine gesunde Entwicklung benötigen, vom Zugang zu Bildung, medizinischer Versorgung und Nahrung bis hin zu sozialen Angeboten. Wir unterstützen Familien bei der Einkommensförderung und dem Ausbau der elterlichen Kompetenzen. Letztendlich sollen Familien mit den erforderlichen Kenntnissen und Fertigkeiten ausgestattet werden, damit sie sich dauerhaft selbst versorgen können.

Betreuung in Familien: Bis zu 120 Kinder aus der Region, die nicht länger bei ihren Eltern leben können, finden in sieben SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von SOS-Müttern fürsorglich betreut. Sobald die Kinder elf Jahre alt werden, schreibt die Regierungspolitik vor, dass Jungen und Mädchen in getrennten Häusern leben. Im diesem Alter ziehen die Kinder zu neuen SOS-Familien im Dorf: Hier wohnen Jungen nur mit anderen Jungen und Mädchen nur mit anderen Mädchen zusammen. Sie werden weiterhin von SOS-Müttern betreut und nehmen an gemeinsamen Aktivitäten teil.
 



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