SOS-Kinderdorf Socoura

In jüngster Zeit wurde die malische Bevölkerung von einer Ernährungskrise und einem gewaltsamen Konflikt in Mitleidenschaft gezogen. Durch die hohen Lebensmittelpreise und die extreme Armut sind weiterhin Tausende Familien in Mali gefährdet. Erschwerend kommt hinzu, dass Hunderttausende durch die heftigen Kämpfe im Norden des Landes vertrieben worden sind.

Im Süden Malis verlieren zahlreiche Kinder aufgrund der Armut die elterliche Fürsorge


Dank der Unterstützung von SOS-Kinderdorf kann dieses kleine Mädchen zur Schule und zum Arzt gehen (Foto: K. Thomas).
Socoura ist eine Kleinstadt in der malischen Mopti-Region, einem der entlegensten Winkel Afrikas. Nirgendwo sonst herrscht größere Armut. Obwohl die Regierungsprogramme der letzten Jahre zu einem dringend benötigten Wirtschaftswachstum geführt haben, leben nach wie vor
ca. 80 Prozent der Landesbevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Die Mopti-Region hat eine extrem hohe Analphabetenrate zu verzeichnen, da der Zugang zum Bildungssystem stark eingeschränkt ist. Viele Kinder werden nicht in die Schule, sondern zum Arbeiten auf die Felder geschickt, um ihre Familien zu unterstützen. Die ländliche Abgeschiedenheit, der fehlende Zugang zu Sozialleistungen und extrem niedrige Löhne zählen zu den Hauptgründen für die große Armut.

Kinder durch Gewalt und Folgen der Nahrungsmittelkrise gefährdet

Im März 2012 wurde Präsident Touré durch einen Militärputsch gestürzt, während Rebellen den Norden des Landes einzunehmen versuchten. Hunderttausende Menschen mussten ihre Heimat verlassen. Viele flohen zu Familien und Freunden oder in Auffanglager im Süden des Landes.
Aufgrund der anhaltenden Dürre und den gewaltsamen Kämpfen kam es 2012 zu einer Hungerkrise. SOS-Kinderdorf startete ein Nothilfeprogramm zur Unterstützung gefährdeter Familien. Im Jahr 2013 wurde ein weiteres Nothilfeprogramm für Flüchtlingsfamilien ins Leben gerufen. Neben Lebensmittelausgaben und Ernährungsberatungen boten wir psychologischen Beistand für traumatisierte Kinder und Erwachsene. Einige Familien wollten nach Hause zurückkehren, nachdem sich die Lage in Norden beruhigt hatte. Auch hier bot SOS-Kinderdorf Unterstützung, unter anderem durch die Organisation eines sicheren Rücktransports.

Unsere Arbeit in Socoura


Viele Kinder wissen nicht, wie man einen Stift hält, wenn sie im SOS-Kindergarten aufgenommen werden. Mit der Zeit können sie das Alphabet aufsagen und ihren Namen schreiben - das lernt man sonst erst in der Grundschule (Foto: K. Thomas).
Das SOS-Kinderdorf Socoura wurde 1997 offiziell eröffnet und leistet seither Unterstützung für die lokale Bevölkerung. Unsere Angebote umfassen ein Familienstärkungsprogramm, schulische Bildung sowie einen Kindergarten, und ein liebevolles Zuhause für Kinder ohne elterliche Fürsorge.

Im April 2012 drohten sich die Kämpfe im Norden des Landes immer weiter nach Süden auszubreiten. Daher mussten die 140 Kinder und MitarbeiterInnen des SOS-Kinderdorfs Socoura evakuiert und in die beiden südlich gelegenen SOS-Kinderdörfer Kita und Sanankoroba umgesiedelt werden. Die SOS-Familien im Süden nahmen die Familien aus Mopti herzlich bei sich auf. Die Kinder besuchten den lokalen SOS-Kindergarten und die Schule und waren dadurch sehr gut in ihr Umfeld integriert. Im Juli 2013, nachdem sich die Lage im Norden wieder beruhigt hatte, konnten die Kinder wieder in das SOS-Kinderdorf Socoura zurückkehren.

Viele SOS-MitarbeiterInnen sind in Mopti geblieben, um die Menschen weiter zu unterstützen, die vor den Kämpfen im Norden des Landes geflohen waren. Neben dem SOS-Familienstärkungsprogramm blieben auch die SOS-Hermann-Gmeiner-Schulen und der Kindergarten für die Kinder aus der lokalen Bevölkerung weiter geöffnet. Wir versuchten, den Kindern trotz ihrer schwierigen Lage ein Gefühl von Sicherheit zu geben, in dem sie weiter die Schule besuchen konnten.



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