Länderinformation über Mali
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Geschichte/Politik
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Der Norden Malis wird fast zur Gänze von der Wüste Sahara eingenommen, ein großer Teil der Mitte des Landes ist von der trockenen, wüstenähnlichen Sahelzone bedeckt. Besonders geprägt wird Mali vom Fluss Niger, der das Land vom Südwesten nach Nordosten bis an den Rand der Sahara durchfließt, ehe er einen weitem Bogen nach Süden macht und in den Golf von Guinea mündet.
Das weit verzweigte Flusssystem, das der Niger gemeinsam mit dem Bani im Zentrum des Landes bildet, ändert nicht viel am trockenen Charakter Malis, lediglich im Süden ermöglichen zuverlässige Regenfälle auch den Bestand kleiner Wälder.
Klima
Obwohl es gegen Ende des Jahres ein wenig kühler wird, erreichen die Temperaturen vor allem im Norden des Landes extrem hohe Werte, oft mehr als 40ºC. Die Regenzeit zwischen Juni und September sorgt lediglich im Süden Malis für nennenswerte Niederschläge, in der Sahelzone regnet es gelegentlich und im Norden so gut nie.
Zwischen Dezember und Februar überzieht der Harmattan, ein Wind aus der Sahara, die ohnehin schon staubigen Städte immer wieder mit einer dünnen Sandschicht.
Fauna/Flora
Klima und Umgebung sorgen dafür, dass Mali von Unmengen an Sand bedeckt ist, und 65% des Landes sind heute Wüste oder Halbwüste. Erschwert wird die Situation zusätzlich noch durch Dürreperioden, Überweidung, Bodenerosion, trockene Wüstenwinde und Abholzung von Bäumen zur Brennholzgewinnung.
In Mali findet man kaum üppige Wälder und auch nur wenige Tierarten. Im Grunde stellt der Baoule-Nationalpark, 130 km nordwestlich von Bamako, den einzigen halbwegs fruchtbaren Teil Malis dar, aber auch dort lebt nur eine geringe Zahl von Löwen, Giraffen, Büffeln und Flusspferden.
Geschichte/Politik
Das heutige Mali war ursprünglich von Berbern, Arabern, Bambara, Malinke und anderen Völkern besiedelt. Im 11. Jahrhundert gründete der Anführer der Malinke, Allakoi Keita, das Reich Mali, das Anfang des 14. Jahrhunderts unter Kaiser Kankan Musa seine Hochblüte erlebte und sich bis an die Atlantikküste und Gao erstreckte.
Vom 17. bis zum 18. Jahrhundert entwickelten sich entlang des Nigerbeckens (besonders Ségou) mehrere kleine Staaten, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts durch den islamischen Führer Omar erobert und in das theokratisch orientierte Reich Tukulor eingegliedert wurden.
Gleichzeitig begannen die Franzosen mit der Eroberung Malis. 1893 konnten sie die Oberhand gewinnen und 1904 wurde das Land französische Kolonie. 1920 wurde Mali Bestandteil von Französisch-Sudan und später Teil Französisch-Westafrikas.
Nach dem 2. Weltkrieg förderte das demokratische Klima die Entstehung politischer Parteien, die zusammen mit dem Ende der Kolonialherrschaft Frankreichs in anderen afrikanischen Staaten 1960 zur Unabhängigkeit Französisch-Sudans führte.
Das Land gründete einen Staatenbund mit Senegal, Volta und Dahomey, der aber kurz darauf wegen divergierender Interessen wieder aufgelöst wurde. Noch im selben Jahr wurde die Republik Mali ausgerufen. Modibo Keita wurde zum ersten Präsidenten ernannt. Die junge Republik verfolgte eine marxistisch ausgerichtete Politik, die den Militärs missfiel und zum Sturz Keitas im November 1968 führte.
Der diktatorisch regierende Moussa Traoré folgte ihm nach, seine Amtszeit war von politischer Unterdrückung und wachsender Auslandsverschuldung gekennzeichnet. Im März 1991 wurde Traoré in einem Volksaufstand gestürzt und Oberstleutnant Amadou Tumani Touré ergriff die Macht.
Nach internen Kämpfen wurde ein Friedensvertrag unterzeichnet und im April 1992 fanden die ersten freien pluralistischen Wahlen statt, in deren Verlauf Alpha Oumar Konaré zum Präsidenten gewählt wurde. Die Wirtschaftspolitik der Regierung und die Unterdrückung der Opposition ließen neue Massenproteste aufflammen, die mitunter blutig niedergeschlagen wurden. Aus den Wahlen von 1997 ging wieder Konaré als Sieger hervor. 2002 gewann Amadou Tumani Touré die Präsidentenwahlen. Im gleichen Jahr wurden die Parlamentswahlen vom Verfassungsgericht für nichtig erklärt, woraufhin die Regierung zurücktrat und durch eine Regierung der nationalen Versöhnung ersetzt wurde. 2004 setzte Touré einen neuen Premier Minister mit einer neuen Regierungsmannschaft ein; diese sah sich mit einer humanitären Krise konfrontiert, die durch eine Heuschreckenplage ausgelöst worden war und noch während des ganzen folgenden Jahres anhielt.
Wirtschaft
Mali ist eines der ärmsten Länder der Welt. Die Wirtschaft ist auf die Landwirtschaft ausgerichtet, in der 80% der erwerbstätigen Bevölkerung beschäftigt ist. Kleine Industrieunternehmen existieren vor allem in den Bereichen Baumwoll- und Lebensmittelverarbeitung. An Bodenschätzen werden Salz, Phosphate, Gold und Uran abgebaut. Die wichtigsten Feldfrüchte sind Hirse, Reis, Mohrenhirse, Mais und Zuckerrohr.
Das wichtigste Ackerbaugebiet ist das Binnendelta des Niger zwischen Ségou und Timbuktu. Durch Staudämme am Niger konnte die Ackerfläche erweitert werden. Die Ernten sind immer wieder durch Dürrekatastrophen gefährdet, die sich auch auf den Viehbestand auswirken. 2003 erreichte Mali eine Deflation von 0,8%, die Arbeitslosigkeit lag bei 14,6%.
Kultur
Die bedeutendsten religiösen Feiertage sind das Festmahl zum Ende des Ramadan (Aid-il-Fitr) und, 40 Tage später, Tabaski (das Fest des Hammels), zu dem in jedem Haushalt mindestens ein Schafbock geschlachtet wird. Die Tage, an denen diese Feste begangen werden, ändern sich von Jahr zu Jahr entsprechend dem Mondkalender. Diafarabé, eines der größten Feste, wird im Dezember gefeiert, wenn die Hirten ihre Herden nach einem monatelangen Aufenthalt in der Wüste durch den Fluss zurück nach Hause treiben.