Länderinformation über Lesotho
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Geschichte/Politik
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Die Landschaft Lesothos wird von den Drakensbergen geprägt, die von Nordosten in Richtung Osten verlaufen. In den Drakensbergen entspringt der Oranje, der das Land durchzieht und hier liegt auch der höchste Berg, der Thabana Ntlenyana mit 3.482 m.
Die Berge fallen zum Westen hin ab und gehen in eine Hochebene über, den fruchtbarsten Teil des Landes. Lesotho ist ein verhältnismäßig wasserreiches Land inmitten einer sehr trockenen Region.
Klima
Das Klima ist gemäßigt, mit zwei ausgeprägten Jahreszeiten. Der Winter dauert von Mai bis September, der Sommer fällt mit der Regenzeit (Oktober bis April) zusammen. 85% des Gesamtniederschlags sind in diesem Zeitraum zu verzeichnen, außerdem streichen oft gewaltige Stürme über das Land. Januar und Februar sind die heißesten Monate in Lesotho.
Die Temperaturen reichen in den Niederungen von 32,2° C bis - 6,7° C, in den Bergen kommt es noch zu wesentlich stärkeren Schwankungen. Im Winter (Mai bis September) ist im Hochland mit Schneefall zu rechnen, schwere Frosteinbrüche sind auch in den Niederungen keine Ausnahme. Im Großen und Ganzen gilt Lesotho als Land des blauen Himmels mit mehr als 300 Sonnentagen im Jahr.
Fauna/Flora
Da viele der einheimischen Pflanzen vom Aussterben bedroht sind, wurde der Naturschutz in den letzten Jahren verstärkt betrieben. Im Sehlabathebe National Park sind für dieses Land typische Wildtiere wie Antilopen und verschiedene Kleintierarten wie Hasen angesiedelt. Die Drakensberge sind eine der wenigen Gegenden im südlichen Afrika, in denen noch Lämmergeier leben. Große Wildtiere sind durch Viehwirtschaft fast völlig ausgestorben.
Geschichte/Politik
Über die frühe Geschichte Lesothos ist relativ wenig bekannt, sicher ist nur, dass die Region von Bantu-Stämmen, darunter die Sotho, besiedelt war, als 1818 die Zulu das Gebiet zu erobern begannen. Während sich ein Teil der Sotho in den Norden zurückzog, vereinigte der Stammesführer der Bakwene, Moshoeshoe die verbliebenen Sotho-Stämme und abtrünnige Zulus und zog sich mit ihnen in die Drakensberge zurück, von wo aus sie sich den Eindringlingen widersetzten. Dieser Konflikt sowie die Kämpfe gegen die Buren ab 1839 stärkten die Bande zwischen diesen Gruppen unterschiedlichen Ursprungs, sie gaben Moshoeshoe den Namen "Großer Führer der Berge" und nannten sich selbst Basotho.
Angesichts der Stärke der Buren suchte Moshoeshoe 1843 Hilfe bei den Briten, das Gebiet wurde 1868 zum britischen Protektorat Basuto, das eine von Südafrika administrativ unabhängig Einheit bildete. 1884 wurde es schließlich britische Kolonie und diente in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Reservoir für Arbeitskräfte für südafrikanische Minen.
Nach dem Bruch der Beziehungen zwischen London und Südafrika erlangte Lesotho 1966 die Unabhängigkeit und wurde zu einer pluralistischen Demokratie. Gleichzeitig brach eine ganze Reihe von Konflikten zwischen Lesotho und Südafrika aus, die mehrere Jahre währten.
1993 erklärte sich Lesotho zur konstitutionellen Monarchie mit einem König als Staatsoberhaupt, dessen Nachfolger von einem Stammesrat zu bestimmen ist. Der König hat weder gesetzgebende noch ausführende Befugnisse. Nach dem Tod von König Moshoeshoe II. bei einem Verkehrsunfall im Januar 1996 wurde sein Sohn Letsie III. zum König und Staatsoberhaupt ernannt, 1997 fanden die offiziellen Krönungsfeierlichkeiten statt.
1998 gewann die einzig offiziell zugelassene Partei die Parlamentswahlen, woraufhin ihr von der Opposition Wahlbetrug vorgeworfen wurde. Wegen der darauf folgenden Proteste bat die Regierung Südafrika um militärische Hilfe. Das südafrikansiche Militär zog sich 1999 zurück, nachdem sich die Situation im Land beruhigt hatte. Nach einer drei Jahre andauernden Dürreperiode sah die Regierung sich 2004 gezwungen, den Notstand auszurufen und um internationale Nahrungsmittelhilfe zu bitten.
Wirtschaft
Wirtschaftlich ist Lesotho stark von Südafrika abhängig. Da Arbeitsplätze rar sind, suchen Sothomänner seit jeher in Südafrika Arbeit, wo sie im Bergbau, in der Landwirtschaft oder als Hausangestellte beschäftigt werden. Etwa 38% der männlichen Arbeitskräfte sind in Südafrika tätig. Etwa 80% der im Land verbleibenden Arbeitskräfte sind von der Landwirtschaft abhängig, sie erwirtschaften ungefähr 25% des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Die verarbeitende Industrie trägt 11% zum BIP bei.
Die Tourismusbranche erfuhr in den 80er Jahren großen Aufschwung, vorwiegend durch Touristen aus Südafrika. Die nach Lesotho fließenden Verdienste der Wanderarbeiter gleichen ein riesiges Handelsdefizit aus und stellen einen großen Teil des Einkommens von 60% der Haushalte im Land dar. 2004 lag die Inflationsrate bei etwa 9,3%, die Arbeitslosenrate bei 45%.
Kultur
Die Basotho haben ihre eigenen Stammesdecken, die eng mit dem Familienleben zusammenhängen. Wenn ein Junge sich zurückzieht, um sich auf die Beschneidung vorzubereiten, trägt er eine spezielle Decke, die Moholobela (die Fruchtbarkeitsdecke). Nach der Zeremonie hat er das Recht auf die Lekhokolo, den Beweis dafür, dass er zum Mann geworden ist. Danach wird er vielleicht die Motlotheti (die Hochzeitsdecke) brauchen. Und schließlich wird die Serope nötig sein, die er seiner ersten Frau bei der Geburt des ersten Kindes überreicht.