Länderinformation über Guinea
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Geschichte/Politik
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Kultur
Landschaft
In Guinea umfasst vier geographische Großräume: Niederguinea mit der Küstenebene (etwa 48 km breit und 275 km lang), das sich landeinwärts anschließende Mittelguinea (mit dem durchschnittlich 915 m hohen Tafelgebirge des Fouta Djalon dem die drei größten Flüsse Westafrikas entspringen), Oberguinea mit einer leicht hügeligen Savannenlandschaft, die von bis zu 300 m hohen Felsmassiven unterbrochen wird, und das bewaldete Hochland der Nimba-Berge im äußersten Südosten des Landes, wo sich mit 1752 m auch der höchste Berg des Landes, der Mount Nimba, befindet.
Klima
Die Höhenunterschiede des Landes tragen wesentlich zu den unterschiedlichen klimatischen Verhältnissen bei. Die größten Niederschlagsmengen und die geringsten Temperaturschwankungen werden in Niederguinea gemessen.
Im Hochland und Oberguinea ist das Klima trocken und kühl. In den übrigen Landesteilen gibt es eine Regenzeit von April/Mai bis Oktober/November. Der April ist der heißeste Monat, und im Juli und August herrscht die größte Luftfeuchtigkeit.
Fauna/Flora
Die Pflanzenwelt Guineas ist sehr artenreich. Entlang der Küste und an den Flussufern gibt es dichte Mangrovenwälder. Die Hänge des Fouta Djalon, an denen großflächige Brandrodung betrieben wurde, sind von Sauergräsern bedeckt. Für Oberguinea ist die Baumsavanne charakteristisch, hier findet man u. a. den Sheabutterbaum und den Tamarindenbaum.
Die Berge im Süden sind mit dichten tropischen Regenwäldern bedeckt. Es gibt eine große Anzahl verschiedener Tierarten. Man trifft auf Schlangen und Krokodile sowie auf eine Vielzahl tropischer Vögel wie Papageien und Turakos. An Säugetieren findet man Leoparden, Flusspferde, Wildschweine und Antilopen.
Geschichte/Politik
Teile des heutigen Guinea gehörten bis zum 14. Jahrhundert zum Reich Mali, danach herrschten bis zum 19. Jahrhundert die Songhai. Ab dem 15. Jahrhundert wurde das Gebiet von Portugiesen erkundet, die Sklavenhandel betrieben.
Die herrschenden Schichten der Mandinga bekannten sich schon früh zum Islam, dessen Ausbreitung in Guinea weitgehend auf den missionarischen Eifer des Torobe-Clans der Fulbe zurückzuführen ist. Die Torobe hatten zu Beginn des 18. Jahrhunderts einen theokratischen Staat im Gebirgsland des Fouta Djalon errichtet.
In der Mitte des 19. Jahrhundert war bereits ein Großteil der Bevölkerung muslimisch. Nur die Bevölkerung der Mosi-Staaten widerstand der Missionierung und hielt an ihrem traditionellen, animistischen Glauben fest.
Gegen 1880 widersetzte sich der Militärstratege Samory Touré erfolglos der Expansionspolitik Frankreichs, 1891 wurde Guinea französische Kolonie. 1898 wurde Touré gefangen genommen und nach Gabun deportiert, wo er einige Jahre später verstarb. Sékou Touré, ein Urenkel Samory Tourés gründete 1947 die Demokratische Partei Guineas (PDG) und wurde nach Erlangung der Unabhängigkeit des Landes 1958 zum Präsidenten ernannt.
Auf der Suche nach Unterstützung wandte sich Guinea den Staaten Osteuropas zu und wurde zu einem sozialistischen Einparteienstaat. 1961 gründete Touré zusammen mit Ghana und Mali die Union Afrikanischer Staaten, die zwei Jahre später wieder aufgelöst wurde.
Nach mehreren Attentaten auf seine Person bezichtigte Touré hohe französische Beamte, seine Entmachtung anzustreben und brach im November 1965 die Beziehungen zu Frankreich ab. Die von Touré betriebene diplomatische Isolationspolitik sowie unzureichende wirtschaftliche Maßnahmen führten das Land in den Bankrott und zwangen Touré zu liberalen Reformen.
1982 wurde eine neue Verfassung erlassen, die der regierenden Partei PDG mehr Machtbefugnisse zubilligte. Eine Woche nach dem Tod Tourés im März 1984 wurde die Regierung durch einen Militärputsch unter Oberst Lansana Conté gestürzt, der 1993 zum Präsidenten gewählt und 1998 in seinem Amt bestätigt wurde. Nach einer Volksbefragung wurde die Verfassung so abgeändert, dass Lansana 2003 nochmals kandidieren konnte und wieder in das Präsidentenamt gewählt wurde.
Wirtschaft
80% der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft, der Bergbau ist jedoch der Wirtschaftszweig mit den höchsten Exporteinnahmen. Guineas Rohstoffquellen beinhalten 25% der weltweit bekannten Bauxitvorkommen. Bauxit ist daher das wichtigste Exportprodukt des Landes, gefolgt von Tonerde, Eisenerz, Diamanten und Gold.
Daneben verfügt das Land über ein großes Potential an hydroelektrischer Energie. Weitere Industriezweige sind die Weiterverarbeitung von Lebensmitteln sowie von Tabak. 2003 lag die Inflationsrate durchschnittlich bei 6,2%.
Kultur
Zu den Feiertagen Guineas zählen Neujahr (1. Januar), Ostern, Tabaski (ein muslimischer Feiertag, der an die Bereitschaft Abrahams erinnert, seinen Sohn Allah zu opfern), ein Fest am Ende des Ramadan, der Tag der Arbeit (1. Mai), Mawloud (der Geburtstag des Propheten Mohammed), der Unabhängigkeitstag (2. Oktober), Allerheiligen (1. November) und der 1. Weihnachtsfeiertag (25. Dezember).
An muslimischen Feiertagen suchen viele eine Moschee auf, gehen bei Freunden und Verwandten vorbei und bereiten üppige Festmahlzeiten zu. Auf Hochzeiten und anderen Feiern wird gerne zum Tanz aufgespielt. Hierbei besingen gewöhnlich Griots (traditionelle Sänger) einzelne Gäste. Die geehrte Person dankt den Sängern dafür mit einem kleinen Geldbetrag. Traditionelle Musik ist noch immer sehr beliebt und einige Künstler mischen westliche Elemente mit traditionellen Klängen. Zu den bekanntesten Interpreten zählen Bembeya Jazz, Keletigui et ses Tambourinis und Camayenne Sofa.