SOS-Kinderdorf Cibitoke

Burundi gehört zu den ärmsten und am wenigsten entwickelten Ländern der Welt und hat sich noch lange nicht von den langen Jahren des Bürgerkrieges erholt. Das Land muss noch zahlreiche Probleme bewältigen. SOS-Kinderdorf hilft seit 2009 gefährdeten Kindern in Cibitoke. Kinder sind heute noch genauso auf Unterstützung angewiesen wie in der Vergangenheit.

In Burundi herrscht wieder Frieden, aber der Wiederaufbau geht nur langsam voran


Fun and games at the children’s village (photo: SOS archives)

Cibitoke, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, liegt im Nordwesten des Landes und wurde schwer durch den Bürgerkrieg in Mitleidenschaft gezogen, der 1993 mit einem Staatsstreich begonnen und zu anhaltenden soziopolitischen Konflikten geführt hatte. Zahlreiche Menschen kamen ums Leben, Tausende wurden zu Flüchtlingen und Vertriebenen, und die soziale und wirtschaftliche Infrastruktur der Region wurde weitgehend zerstört.

Auf dem Höhepunkt des Konflikts im Jahr 1999 gab es in Burundi, überwiegend im Norden des Landes, rund 800 000 Binnenflüchtlinge. 2011 waren immer noch knapp 80 000 Menschen in 120 Siedlungen für Vertriebene im Norden und Zentrum von Burundi untergebracht. Sie leben meist in extremer Armut und besitzen im Exil kein eigenes Land. Viele haben all ihre Besitztümer und ihren Landbesitz in der Heimat verloren. Zahlreiche Betroffene warten immer noch auf eine Entscheidung der Regierung, ob sie nach Hause zurückkehren, eingemeindet oder erneut umgesiedelt werden sollen.

Obwohl Cibitoke überwiegend landwirtschaftlich geprägt ist, leben hier sechs Prozent der Gesamtbevölkerung. Somit ist die Provinz relativ dicht besiedelt. Die Lage der Kinder und Jugendlichen in der Region ist besonders dramatisch: nur 67,3 Prozent aller Kinder haben noch beide Eltern. Mehr als neun Prozent der Kinder sind von ihren Eltern verlassen oder getrennt worden. Über 30 Prozent der Frauen sind alleinerziehend und leben in extremer Armut. Nur 13 Prozent der Kinder können eine Schule besuchen.

Vor allem in den Gegenden, in denen zahlreiche Binnenflüchtlinge leben, sind die Schulen und Krankenhäuser meist überfüllt, und die Landverteilung ist heftig umstritten. Die gesunde Entwicklung der Kinder ist durch Ernährungsunsicherheit, den Mangel an Bildung und Sozialleistungen sowie durch Ausbrüche von Masern und Cholera ernsthaft gefährdet.

Dringender Bedarf an Unterstützung für Familien

Angesichts der Vielzahl der Waisen und gefährdeten Kinder in der Region und des extrem hohen Armutsniveaus beschloss SOS-Kinderdorf im Jahr 2009, auch in Cibitoke tätig zu werden.
Das SOS-Sozialzentrum sorgt mit seinem integrierten medizinischen Zentrum für die medizinische Versorgung der lokalen Bevölkerung. Zu den Leistungen zählen Aufklärung über Gesundheitsvorsorge, soziale und materielle Unterstützung für notleidende Familien sowie Beratungen über Bildungsfragen, Erziehungsmethoden und gesunde Ernährung. Das Sozialzentrum hilft Eltern bei der Suche nach Arbeit und der Einkommensförderung. In Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen setzen wir uns für die Stärkung gefährdeter Familien ein, damit Kinder in einem sicheren und liebevollen Zuhause aufwachsen können.
SOS Children’s Villages began its work in Cibitoke in 2009 due to the great number of orphaned and vulnerable children in the region and the extremely high levels of poverty.

Unsere Arbeit in Cibitoke


Dieses kleine Mädchen erhält jetzt die Betreuung und Aufmerksamkeit, die es verdient (Foto: SOS-Archiv)

Bis zu 120 Kinder aus der Region, die nicht länger bei ihren Eltern leben können, finden in zwölf SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von SOS-Müttern fürsorglich betreut.

Etwa 75 Kinder aus den SOS-Familien und der Nachbarschaft besuchen zusammen den SOS-Kindergarten und sind daher bereits in jungen Jahren gut in ihre Umgebung integriert. Das Angebot der Tagesbetreuung wird besonders von Eltern geschätzt, die arbeiten oder nach Arbeit suchen - sie wissen ihre Kinder in sicherer Obhut.

In der SOS-Hermann-Gmeiner-Grundschule in Cibitoke werden über 230 Kinder unterrichtet. Dadurch leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Bildungssystem in der Region






 

 



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