SOS-Kinderdorf Bujumbura

Burundi gehört zu den ärmsten und am wenigsten entwickelten Ländern der Welt und hat sich noch lange nicht von den langen Jahren des Bürgerkrieges erholt. Das Land muss noch zahlreiche Probleme bewältigen. SOS-Kinderdorf hilft seit 1985 gefährdeten Kindern in der Landeshauptstadt Bujumbura. Kinder sind heute noch genauso auf Unterstützung angewiesen wie in der Vergangenheit.

In Burundi herrscht wieder Frieden, aber der Wiederaufbau geht nur langsam voran


Ein großes Lächeln im SOS-Kinderdorf! (Foto: T. Schytz Larsen)

Burundis Landeshauptstadt Bujumbura hat mehr als
800 000 Einwohner. Die Stadt liegt an den Ufern des Tanganyika-Sees und ist mit dem größten Hafen des Landes ein wichtiges Exportzentrum für Kaffee, Tee und Baumwolle. Während des Bürgerkriegs war Bujumbura häufig Schauplatz gewaltsamer Auseinandersetzungen zwischen der Mehrheit der Hutu-Rebellen und der regierenden Minderheit der Tutsi. Obwohl der Bürgerkrieg 2009 nach zwölf Jahren ein Ende gefunden hat und im Land wieder Frieden herrscht, sind noch zahlreiche soziale Probleme zu bewältigen. Im Jahr 2010 kam es nach einem schwierigen Wahlkampf zu mehreren politischen Morden und einer Eskalation der Gewalt, die Mitte 2011 ihren Höhepunkt erreichte. Daher wächst die jüngste Generation Burundis in einem Umfeld auf, das nach wie vor von Gewalt und Unsicherheit geprägt ist.

Auf dem Human Development Index der Vereinten Nationen, der Länder nach Gesundheit, Bildung und Einkommen bewertet, rangiert Burundi auf Platz 185 von 187 und gehört damit zu den drei am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Kinder müssen hier unter extrem schwierigen Bedingungen aufwachsen.

In Bujumbura leben tausende Kinder völlig schutzlos auf sich alleine gestellt auf der Straße. Diese Kinder sind in höchstem Maße von Gewalt und sexueller Ausbeutung bedroht. Viele von ihnen nehmen Drogen, um den Hunger zu betäuben und ihr Leben in Elend zu verkraften. Unter den Straßenkindern und obdachlosen Erwachsenen ist auch die HIV/AIDS-Prävalenzrate besonders hoch.

Trotz der jüngsten Fortschritte beim Zugang zu antiretroviralen Medikamenten werden nur 57 Prozent aller erkrankten Frauen behandelt. Die Mutter-Kind-Übertragungsrate ist extrem hoch: lediglich elf Prozent der HIV-positiven schwangeren Frauen werden mit Medikamenten versorgt. In der ganzen Bevölkerung fehlt es an Aufklärung über die Vermeidung einer Ansteckung mit HIV. Viele Religionsführer in Burundi lehnen den Gebrauch von Kondomen ab, weil sie dadurch eine Zunahme sexueller Ausschweifungen befürchten. Nur etwa 25 Prozent der Hochrisiko-gruppen, beispielsweise SexarbeiterInnen, benutzen Kondome.

Dringender Bedarf an Unterstützung für Familien

Das SOS-Kinderdorf Bujumbura wurde im Jahr 1985 als zweites Kinderdorf in Burundi eröffnet. Aufgrund der extrem hohen Zahl von Kindern, die in der Region Opfer der ethnischen Konflikte geworden waren und unter Armut litten, begannen wir in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden unsere Unterstützung vor Ort.

Seit dem Jahr 2004 haben wir unsere Bemühungen weiter ausgebaut und ein SOS-Familienstärkungsprogramm für gefährdete Familien in der Hauptstadt ins Leben gerufen. Wir helfen der lokalen Bevölkerung in Not, sichern Kindern den Zugang zu Nahrung, Bildung und medizinischer Versorgung und unterstützen Familien bei der Einkommensförderung und dem Ausbau der elterlichen Kompetenzen. Sowohl Kinder als auch erwachsene Betreuungspersonen erhalten Beratungen und psychologischen Beistand. Unsere besondere Unterstützung gilt Familien, die an HIV/AIDS erkrankt sind.

Das SOS-medizinische Zentrum versorgt jedes Jahr etwa 22 000 Patienten und bietet der lokalen Bevölkerung eine medizinische Grundversorgung. Das Zentrum führt Routineuntersuchungen, Operationen, Behandlungen und Präventionsmaßnahmen durch. Alle Angebote stehen der Gemeinde offen und richten sich an notleidende Menschen, die sich sonst keine Behandlung leisten könnten.

Unsere Arbeit in Bujumbura


Ein Baby wird im medizinischen Zentrum gewogen (Foto: C. F. Ngo Biyack)

Bis zu 130 Kinder aus der Region, die nicht länger bei ihren Eltern leben können, finden in 13 SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von SOS-Müttern fürsorglich betreut.

Etwa 150 Kinder aus den SOS-Familien und der Nachbarschaft besuchen zusammen den SOS-Kindergarten und sind daher bereits in jungen Jahren gut in ihre Umgebung integriert. In den SOS-Hermann-Gmeiner-Schulen von Bujumbura werden über 1000 SchülerInnen in der Primär- und Sekundarstufe unterrichtet. Dadurch leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Bildungsangebot der Region.

Junge Menschen, die ihren SOS-Familien entwachsen und eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren möchten, können in die betreuten Wohngemeinschaften des SOS-Jugendprogramms ziehen und sich mit der Unterstützung qualifizierter Fachkräfte auf ein Leben in Selbständigkeit vorbereiten.
 





 



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