Länderinformation über Burkina Faso
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Geschichte/Politik
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Burkina Faso liegt auf einer Hochebene, die nach Süden hin leicht ansteigt und Höhen zwischen 200 und 715 m erreicht. Je weiter nördlich man gelangt, desto trockener wird das Land, bis man schließlich die Wüste Sahara erreicht. Im Süden gibt es dichte Regenwälder und Zuckerrohrplantagen, im Osten des Landes herrschen ebenfalls Wälder vor.
Die Ebene wird nach Süden entwässert durch die Flüsse Schwarzer Volta (Mouhoun), Roter Volta (Nazinon) und Weißer Volta (Nakanbe) sowie nach Osten durch kleine Flüsse, die mit dem Niger verbunden sind, keiner davon ist allerdings schiffbar.
Klima
Die Monate November bis März sind trocken und kalt, von März bis Mai ist es trocken und heiß, und von Mai bis November ist es heiß und feucht. Die durchschnittlichen Niederschläge reichen von über 1000 mm im Südwesten bis zu weniger als 250 mm im Norden. Im Sommer fällt am meisten Regen. Die mittleren Temperaturen schwanken zwischen 21,1°C und 26,7°C.
Fauna/Flora
Aufgrund der unterschiedlichen klimatischen Verhältnisse ist auch die Landschaft Burkina Fasos äußerst vielfältig. Den Norden des Landes mit geringen, zum Teil ausbleibenden Niederschlägen kennzeichnen Savannen mit Baobab-Bäumen und Dornwüsten (im Sahel). Im Süden des Landes liegen kleine, nicht sehr artenreiche tropische Waldgebiete. In den Nationalparks sieht man noch Löwen, Elefanten, Flusspferde, Büffel, Antilopen und Krokodile.
Geschichte/Politik
Die Geschichte von Burkina Faso ist größtenteils auch die Geschichte des alten Königreiches Mossi. Verschiedene Mossistaaten wurden etwa im 14. Jahrhundert von Völkern aufgebaut, die vom Norden des heutigen Ghana einwanderten. Sie entwickelten ein starkes Verwaltungssystem und eine Tradition des göttlichen Königtums, wodurch sie ihre Eingliederung in alle Sudanreiche verhindern konnten.
Im 15. Jahrhundert wurden die Mossi jedoch vom Königreich Songhai erobert. Im Jahr 1896 errichteten die Franzosen ein Protektorat über das Königreich von Ouagadougou, und 1904 wurde das Gebiet Teil der Kolonie Haut-Sénégal-Niger. 1919 wurde es ein separates Gebiet innerhalb von Französisch-Westafrika und 1932 unter Französisch-Sudan und der Elfenbeinküste aufgeteilt. Als eigenes Territorium Obervolta wurde es 1947 wieder hergestellt.
Nach der Reform der Französischen Union im Jahre 1957 war Obervolta eine autonome Republik und Mitglied der neuen französischen Gemeinschaft geworden. Maurice Yaméogo, Vorsitzender der Demokratischen Union, wurde zum Regierungschef gewählt. 1959 schloss sich Obervolta dem Rat der Entente an, einer losen Vereinigung auf der Grundlage gegenseitiger politischer und wirtschaftlicher Interessen. Die Entente bestand aus Elfenbeinküste, Niger, Dahomey (heute Benin) und Togo.
1960 erlangte das Land seine Unabhängigkeit von Frankreich und 1966 wurde Yaméogo durch einen Militärputsch abgesetzt. Die folgenden Jahrzehnte waren von zahlreichen Staatsstreichen des Militärs gekennzeichnet, in deren Folge unter anderem der junge Hauptmann Sankara die Geschicke des Landes in die Hand nahm. Er ließ alle Kinder gegen Masern und Gelbfieber impfen, ließ einheimische Ärzte für die ländlichen Gebiete ausbilden, baute 350 Schulen und verringerte die Privilegien der Beamten.
1984, ein Jahr nach dem Putsch, durch den Hauptmann Thomas Sankara als Chef des Nationalen Revolutionsrates an die Macht gekommen war, wurde der Name des Landes offiziell in Burkina Faso ("Land der Unbestechlichen") umgewandelt. Da er auch Ministergehälter um 25% kürzte und manche Stammeshäuptlinge Angst hatten, ihre Autorität könnte untergraben werden, wurde Sankara durch einen weiteren Militärputsch 1987 abgelöst und erschossen. Seit 1987 ist Hauptmann Blaise Compaoré Präsident Burkina Fasos.
1991 wurde durch eine Volksabstimmung eine neue Verfassung angenommen und 1992 wurde die Mehrparteienwahl wieder eingeführt. 1998 wurde Compaoré zum Präsidenten gewühlt. 2001 und 2003 lancierte er mit internationalen Förderungen und der Unterstützung der UNO Programme zur Eindämmung von HIV/AIDS und der Verringerung der Armut, die bis heute fortgeführt werden.
Wirtschaft
Obwohl das Land seit seiner Unabhängigkeit wirtschaftliche Hilfe erhält, hauptsächlich von der Europäischen Union, zählt die Nation zu den ärmsten der Welt, was vor allem auf die mangelnde Fruchtbarkeit des Bodens und das starke Bevölkerungswachstum zurückzuführen ist. Grundlage der Wirtschaft des Landes ist die Landwirtschaft, die hauptsächlich auf Selbstversorgung ausgerichtet ist wobei in der in einigen Landesteilen die Böden bis an die Grenzen ihrer Ertragsfähigkeit ausgelastet sind.
Insgesamt gibt es in Burkina Faso über 4 Millionen Arbeitskräfte, von denen über 80% in der Landwirtschaft arbeiten. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind weit verbreitet, so dass viele Arbeiter auf Dauer oder zeitweise Beschäftigung in reicheren Ländern im Süden suchen. 2003 lag die Inflationsrate bei 1,7%.
Kultur
Jede ethnische Gruppe hat ihren eigenen Stil, aber die Kunst der Mossi, Bobo und Lobi ist herausragend. Die Mossi sind für ihre Antilopenmasken berühmt. Es handelt sich dabei um eindrucksvolle Masken von über 2 m Höhe mit roter oder weißer Bemalung, die bei Begräbniszeremonien getragen werden.
Die Bobo fertigen große Schmetterlingsmasken an, die mit roten, weißen und schwarzen Streifen bemalt und zur Anrufung von Göttern bei Fruchtbarkeitszeremonien getragen werden. Die Lobi kämpfen stark für die Aufrechterhaltung ihrer Traditionen wie zum Beispiel der Initiationsriten für junge Männer. Sie sind aber auch für ihre Holzschnitzereien bekannt, die dem Schutz der Familie dienen sollen.