SOS-Kinderdorf Serowe

Serowe steht im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne. Die verheerenden Folgen der HIV/AIDS-Pandemie bereiten der Region enorme soziale Probleme.

Großfamilien mit der Betreuung der steigenden Zahl von Waisenkindern überfordert


Playing and learning at the SOS Kindergarten in Serowe (photo: K. Ferreira)

Mit knapp 100 000 Einwohnern gehört Serowe zu den größten dörflichen Siedlungen in Botswana und dem subsaharischen Afrika. In Serowe trifft die Tradition auf die Moderne. Die Stadt ist ein wichtiges Handelszentrum der Zentralregion Botswanas. Aufgrund des fruchtbaren Klimas lebt die Mehrheit der Bevölkerung vom Ackerbau und der Viehzucht.

Die Großfamilie hat in Serowe traditionell einen hohen Stellenwert. Waisenkinder oder erkrankte Familienmitglieder werden meist von Angehörigen betreut. Aber die Zeiten ändern sich - immer mehr Menschen ziehen auf der Suche nach Arbeit vom Land in die Städte. Das traditionelle Betreuungsmodell der Großfamilie wird hauptsächlich durch die verheerenden Folgen der HIV/AIDS-Pandemie auf eine harte Belastungsprobe gestellt: immer mehr Familien verlieren den Ernährer und immer mehr Kinder die elterliche Fürsorge.
 

Mangel an Nahrung und Bildung sowie ärztlichem und psychosozialem Beistand

Die Programme der Regierung und der lokalen Behörden in Serowe haben einige Fortschritte im Kampf gegen HIV/AIDS erzielt, aber aufgrund der großen Zahl der HIV/AIDS-Infizierten und der Waisenkinder besteht dringender Bedarf an der Stärkung und dem weiteren Ausbau der bestehenden Sozialsysteme in der Region. Nahrungsmittelhilfen und die medizinische Versorgung von HIV/AIDS-Patienten und anderen gefährdeten Familien sind nur erste Schritte, um die Lebensbedingungen notleidender Kinder zu verbessern. Für die betroffenen Kinder ist auch der psychologische Beistand lebenswichtig, damit sie die Erkrankung oder den Tod der Eltern verkraften können. Diese Art der Unterstützung ist in Serowe nur selten zu finden. Die lokale Bevölkerung muss über den Stellenwert der Bildung aufgeklärt werden. Waisenkinder werden häufig von ihren Großeltern betreut. Da viele ältere Menschen selbst Analphabeten sind, messen sie der Schulbildung der Kinder nur wenig Bedeutung bei.

Auch die Aufklärung über HIV/AIDS und die Folgen der Krankheit sowie die Bekämpfung der weit verbreiteten Stigmatisierung der Erkrankten sind wichtige gesellschaftliche Aufgaben. Auch notleidende Familien, die auf Unterstützung angewiesen sind, werden stigmatisiert. Die vielleicht größte Herausforderung ist die sichere Versorgung der wachsenden Zahl von Waisen und gefährdeten Kindern und ihre psychosoziale Betreuung, damit sie wenigstens einige wenige glückliche Kindheitsmomente genießen können. Darüber hinaus brauchen Kinder Zugang zu Bildung, damit sie sich als Erwachsene selbst versorgen können.

Unsere Arbeit im Serowe


SOS-Geschwister im SOS-Kinderdorf Serowe (Foto: K. Ferreira)
 

Betreuung in Familien: Seit dem Jahr 2008 finden bis zu 120 gefährdete Kinder aus Serowe in zwölf SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Einige dieser Familien leben in Häusern, die in der Gemeinschaft integriert sind. Hier wachsen sie gemeinsam mit ihren Geschwistern in der Obhut einer SOS-Mutter auf, die von einem qualifizierten Mitarbeiterstab unterstützt wird. Für jedes Kind wird ein persönlicher Entwicklungsplan erstellt, und alle Kinder erhalten Zugang zu schulischer und beruflicher Bildung.

Unterstützung junger Menschen; Bei Bedarf wird in Serowe auch ein SOS-Jugendprogramm für junge Menschen eröffnet werden, die ihren SOS-Familien entwachsen. In solch einem Programm leben die Heranwachsenden in der Regel in betreuten Wohngemeinschaften unter der Aufsicht eines qualifizierten SOS-Jugendpädagogen.

Bildung: Im SOS-Kindergarten werden 100 Kinder aus den SOS-Familien und der umliegenden Gemeinde den Tag über betreut. Unter der Aufsicht qualifizierter Fachkräfte können die Kinder miteinander spielen und wichtige soziale Kompetenzen entwickeln. Darüber hinaus werden sie auf den Schulbesuch vorbereitet.

Das SOS-Kinderdorf Serowe organisiert zahlreiche Freizeitaktivitäten wie Ferienlager und Ausflüge in die Umgebung, damit Kinder nützliche Kenntnisse und Fertigkeiten für ihr späteres Leben erwerben können. Wir legen großen Wert auf die psychosoziale Betreuung der Kinder, damit sie mögliche Traumata verarbeiten und eine unbeschwerte Kindheit genießen können.



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