SOS-Kinderdorf Lubango

Obwohl in Angola wieder Frieden herrscht, kämpfen die Menschen und Behörden in Lubango nach den langen Jahren des Bürgerkrieges immer noch um eine Rückkehr zur Normalität.

Die Schattenseiten eines Lebens ohne ausreichende soziale Infrastruktur


Besuch im SOS-medizinischen Zentrum Lubango (Foto: Brenda Dimbleby)

Lubango liegt am Fuße einer kleinen Gebirgskette auf einer Höhe von etwa 1700 m. Fast dreißig Jahre Bürgerkrieg haben in der Region einen hohen Tribut gefordert. Nach dem Friedensabkommen des Jahres 2002 gibt es in Lubango wie in den meisten anderen Landesteilen mittlerweile erste wirtschaftliche Fortschritte zu verzeichnen. Die soziale Infrastruktur ist jedoch nach wie vor zerrüttet. Zahlreiche Kinder und Familien haben keinen Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Darüber hinaus sind die Früchte des Wirtschaftswachstums extrem ungleich verteilt; die Mehrheit der Bevölkerung ist bislang von den Fortschritten ausgeschlossen. Die Behörden in Lubango arbeiten derzeit am Aufbau und der Einrichtung von Bildungs- und Gesundheitszentren, aber zahlreiche Kinder und Familien sind dennoch weiter auf Entwicklungshilfe angewiesen.

Tausende Kinder in der Region haben durch den Bürgerkrieg die elterliche Fürsorge verloren, und es ist schwierig, für all diese Kinder ein neues Zuhause zu finden. Waisenkinder wurden in der Vergangenheit von Verwandten aufgezogen, aber viele Familien können heute ihre eigenen Kinder kaum ausreichend versorgen und sind nicht in der Lage, die Verantwortung für zusätzliche Familienmitglieder zu übernehmen. Daher gibt es zahlreiche kindergeführte Haushalte, in denen Geschwister völlig auf sich alleine gestellt ums tägliche Überleben kämpfen müssen. Der Krieg und die Probleme der öffentlichen Gesundheit, darunter HIV/AIDS, haben zu einem Anstieg der Zahl alleinerziehender Haushalte geführt. Diese Familien leben meist in größter Armut und sind aufgrund der schwachen sozialen Infrastruktur extrem gefährdet. Der Mangel an ärztlicher Betreuung hat für viele Familien verheerende Auswirkungen. Die erschütternd hohe Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren und Frauen, die bei der Entbindung sterben, sind ein trauriger Beweis für die unzureichende medizinische Versorgung der Bevölkerung.

Aus Soforthilfeprogrammen sind Familienstärkungsprogramme geworden

Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit von SOS-Kinderdorf in Lubango war schon immer die Unterstützung und Betreuung gefährdeter Familien. Im Jahr 1994 wurden Soforthilfeprogramme ins Leben gerufen, um die Opfer des Bürgerkrieges in Angola mit Nahrung und Impfstoffen zu versorgen und Kindern den Grundschulbesuch zu ermöglichen. Nach dem Friedensabkommen wurde die Soforthilfe in Programme zu Stärkung und Förderung gefährdeter Familien umgewandelt. In vielen Fällen ist die beste Hilfe für gefährdete Kinder die Unterstützung der Eltern oder FürsorgerInnen, damit Familien vor der Zerrüttung bewahrt werden und alle Kinder in der liebevollen und sicheren Umgebung aufwachsen können, die sie verdienen.

Unsere Arbeit in Lubango


Ein hochkonzentrierter Schüler in der SOS-Hermann-Gmeiner-Schule in Lubango (Foto: Tony Figueira)

Unsere Tätigkeit in Lubango umfasst eine Reihe von Unterstützungsmaßnahmen für gefährdete Familien. Kinder ohne familiäre Betreuung können in einem liebevollen Zuhause aufwachsen. Unser Sozialzentrum hilft Familien, neue Kenntnisse zu erwerben, damit sie für sich selbst sorgen können. Wir vergeben auch Darlehen und leisten finanzielle Hilfe. Unser Berufsbildungszentrum ist auf die landwirtschaftliche Ausbildung spezialisiert. Familien erhalten ein Stück Land, auf dem sie Gemüse für den Eigenbedarf und zum Verkauf auf den lokalen Märkten anbauen können.

Kinder ohne elterliche Fürsorge finden in 13 SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von SOS-Müttern fürsorglich betreut. Alle Kinder und jungen Menschen in der Obhut von SOS-Kinderdorf haben Zugang zu schulischer oder beruflicher Bildung. Für und mit jedem Kind wird ein ausführlicher Entwicklungsplan erstellt. Ältere Kinder ziehen in die SOS-Jugendprogramme, in denen sie in sicherer Umgebung unter der Aufsicht von Fachkräften auf die Selbständigkeit vorbereitet werden. Dabei wird meist ein enger Kontakt zu ihren SOS-Familien aufrechterhalten.

SOS-Kinderdorf leitet auch einen Kindergarten und eine Grundschule sowohl für Kinder aus den SOS-Familien als auch aus der lokalen Gemeinde. Der Zugang zu Bildung bietet Kindern und Familien bessere Zukunftsperspektiven. Eltern können jeden Tag zur Arbeit gehen und wissen ihre Kinder in der Obhut professioneller BetreuerInnen.

Das SOS-medizinische Zentrum setzt sich in Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden für die Behandlung und Prävention zahlreicher Krankheiten ein, die in Lubango nach wie vor zum täglichen Leben gehören. Kinder werden gegen Polio geimpft, und es gibt fortlaufende Aufklärungskampagnen zur Bekämpfung der Ausbreitung von HIV/AIDS sowie zum Schutz vor Malaria und hygienebedingten Krankheiten.

 

 



 



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