SOS-Kinderdorf Draria

Die Kohlenwasserstoffindustrie ist die größte Säule der aufstrebenden Wirtschaft Algeriens. Die Hauptstadt Algier zählt mittlerweile zu den teuersten Städten des afrikanischen Kontinents. Dennoch leben Tausende Familien nach wie vor in Armut und können ihre Kinder nicht ausreichend versorgen.

In dieser geteilten Stadt leben viele Menschen unter prekären Bedingungen

Zusammen malen wir ein Bild aus (Foto: SOS-Archiv)
Zusammen malen wir ein Bild aus. (Foto: SOS-Archiv)
 

Kinder brauchen ein sicheres und förderliches UmfeldAlgier liegt an der Mittelmeerküste und ist die Hauptstadt von Algerien. Die Bevölkerungszahlen liegen Schätzungen zufolge zwischen 3,5 und 5 Millionen. Algier hat die höchsten Lebenshaltungskosten in ganz Afrika, ist Sitz der nationalen Börse sowie das wirtschaftliche, kommerzielle und finanzielle Zentrum Algeriens. Da weite Teile des Landes von der Wüste Sahara bedeckt sind, lebt der Großteil der Bevölkerung an der Nordküste.

Algier ist eine Stadt voller Kontraste. Während einige Bewohner beispielsweise in den als „Algier-Höhen“ bekannten Gebieten in Reichtum und Wohlstand schwelgen, lebt der Großteil der Bevölkerung unter äußerst prekären Bedingungen. Viele Stadtteile sind nach wie vor unterentwickelt: die Behausungen sind ärmlich und überfüllt, die Grundversorgung ist unzureichend. Diese Situation hat zu Aufständen und Zusammenstößen mit der Polizei geführt, besonders wenn unzufriedene junge Menschen ihrer Frustration über das Gefühl der Marginalisierung und sozialen Ausgrenzung gewaltsam Ausdruck verliehen haben.

Tausende von Kindern können nicht in der sicheren und förderlichen Umgebung aufwachsen, die sie verdienen. Aufgrund der schwierigen sozioökonomischen Lage vieler Familien schicken manche Eltern ihre Kinder zum Betteln oder Verkaufen von Kleinwaren auf die Straße. Dadurch erhalten Kinder keine ausreichende Bildung, ihre Zukunftsaussichten sind gefährdet. In den ländlichen Gebieten arbeiten Kinder häufig in der Landwirtschaft und sind schweren gesundheitlichen Risiken ausgesetzt.

Aufgrund seiner Nähe zu Europa ist Algerien ein Transitland für Tausende illegaler Einwanderer aus anderen afrikanischen Staaten, die vor Armut und Verzweiflung flüchten und im Norden nach einem besseren Leben suchen. Neben den Menschen, die ihr Land freiwillig (obgleich illegal) verlassen, gibt es zahlreiche Opfer von Menschenhändlern, die meist zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung und Verrichtung von Zwangsarbeit verschleppt worden sind. In Algier arbeiten zahlreiche junge Mädchen als Hausangestellte. Viele von ihnen wurden zwangsverschleppt, haben daher keinerlei Unterstützung und keine Möglichkeit, ihrer Lage zu entkommen.
 

Unsere Arbeit in Draria

A family celebrating together (photo: SOS archives)
Eine Familie feiert zusammen (Foto: SOS-Arkiv)

SOS-Kinderdorf begann seine Tätigkeit in Draria südlich von Algier im Jahr 1981. In jüngster Zeit haben wir unsere Familienstärkungsprogramme in der Region ausgebaut, um so viele bedürftige Familien wie möglich zu erreichen. Wir helfen notleidenden Familien und versuchen sie vor der Zerrüttung zu bewahren, damit Kinder sicher und beschützt in einem liebevollen Zuhause aufwachsen können. Durch unsere SOS-Sozialzentren in Draria, Corso, Naciria, Tipaza und Tizi Ouzou werden über 1500 Kinder und Familien begünstigt. Die Zentren bieten Nahrungsmittelhilfe, ärztliche Betreuung und Bildungsangebote für Kinder. Wir unterstützen Familien bei der Einkommensförderung und dem Ausbau der elterlichen Kompetenzen und bieten im Bedarfsfall Beratungen und psychologischen Beistand. Gemeinsam mit lokalen Organisationen setzen wir uns für die Stärkung gemeindebasierter Unterstützungssysteme für notleidende Familien ein.

Bis zu 142 Kinder aus der Region, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können, finden in 13 SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von SOS-Müttern fürsorglich betreut.

Die Kinder besuchen den SOS-Kindergarten in Draria und die nahegelegenen Schulen zusammen mit den Kindern aus der Gemeinde und sind daher bereits in jungen Jahren gut in ihre Umgebung integriert.

Junge Menschen, die ihren SOS-Familien entwachsen und eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren möchten, werden im SOS-Jugendprogramm bei ihrer Verselbständigung unterstützt. Jungen und Mädchen leben hier in getrennten Wohngemeinschaften. Unter der ständigen Aufsicht einer Betreuungsperson von SOS-Kinderdorf lernen sie Verantwortung zu übernehmen und sich auf ein Leben in Selbständigkeit vorzubereiten.
 



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