Wichtige Information zu unserer Arbeit in Algerien

SOS-Kinderdorf International hat seine Aktivitäten in Algerien bis auf Weiteres eingestellt. Gemäß den Richtlinien der Regierung wurde seit 2018 kein Kind mehr in alternative Betreuung aufgenommen. Aufgrund von Änderungen in der algerischen Gesetzgebung für gemeinnützige Organisationen ist SOS-Kinderdorf nicht mehr in der Lage, seine Tätigkeit im Land fortzusetzen.

Die Programme zur Stärkung der Familien wurden im März 2022 eingestellt. Im Dezember 2022 wurde der Algerische Rote Halbmond vom algerischen Staatspräsidenten beauftragt, den Betrieb des SOS-Kinderdorfs Draria zu übernehmen.

SOS-Kinderdörfer in Algerien

(Bild: SOS-Kinderdorf in Algerien)

Algerien ist ein Land in der Maghreb-Region in Nordafrika. Es hat gemeinsame Grenzen mit Libyen, Niger, Mali, Mauretanien und Marokko. Die Wüste Sahara bedeckt mehr als vier Fünftel des Staatsgebiets. In Algerien leben 34 Millionen Menschen, vor allem an der Nordküste, wo sich auch die Hauptstadt Algier befindet. Obwohl die Wirtschaft des Landes in letzter Zeit einen Aufschwung erlebt hat, ist die große Mehrheit der Algerier*innen nach wie vor arm. Die Arbeitslosigkeit ist vor allem in der jüngsten Bevölkerungsgruppe hoch.

Seit 1985 unterstützt SOS-Kinderdorf in Algerien Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.

Gefährdete Kinder

In Algerien leben etwa 550.000 Kinder, die einen oder beide Elternteile verloren haben. Ein großer Teil dieser Kinder wächst ohne elterliche Fürsorge oder in Familien auf, die Unterstützung benötigen. Soziale Ausgrenzung, Armut und mangelnde familiäre Unterstützung treiben Tausende von Kindern in die Fänge der Kriminalität. Kinder ohne elterliche Betreuung sind besonders anfällig für alle Formen der Ausbeutung. Berichten zufolge ist Kindesmissbrauch in Algerien nach wie vor ein weit verbreitetes Problem. Viele Fälle werden nicht gemeldet, und die geltenden Gesetze gegen Kindesmissbrauch haben nur zu sehr wenigen Strafverfolgungen geführt. Die Bildung in Algerien ist im Allgemeinen kostenlos und für alle Kinder bis zum Alter von 16 Jahren obligatorisch. Hohe Arbeitslosigkeit und eine vergleichsweise hohe Schulabbrecherquote unter den Kindern und Jugendlichen des Landes führen dazu, dass viele in die Jugendkriminalität abgleiten. Die meisten Kinder, die Kinderarbeit verrichten, gehen nicht zur Schule und erhalten folglich auch keine Grundausbildung. Ein Straßenkind in Algier zu sein, bedeutet oft ein Leben am Rande des Todes. Gewalt, Hunger und Drogenmissbrauch prägen die tägliche Realität dieser Kinder. Die Kindersterblichkeitsrate in Algier hat sich in den letzten zehn Jahren merklich verbessert. Mit 29 pro 1.000 Lebendgeburten ist sie jedoch immer noch rund siebenmal höher als in Österreich. Sechs Prozent der algerischen Kinder werden untergewichtig geboren.

SOS-Kinderdorf in Algerien SOS-Kinderdorf International hat seine Aktivitäten in Algerien bis auf Weiteres eingestellt. Gemäß den Richtlinien der Regierung wurde seit 2018 kein Kind mehr in alternative Betreuung aufgenommen. Aufgrund von Änderungen in der algerischen Gesetzgebung für gemeinnützige Organisationen ist SOS-Kinderdorf nicht mehr in der Lage, seine Tätigkeit im Land fortzusetzen. Die Programme zur Stärkung der Familien wurden im März 2022 eingestellt. Im Dezember 2022 wurde der Algerische Rote Halbmond vom algerischen Staatspräsidenten beauftragt, den Betrieb des SOS-Kinderdorfs Draria zu übernehmen.