SOS-Kinderdorf Harrar

SOS-Kinderdorf unterstützt Kinder, Jugendliche und Familien, damit sie sich entfalten können (Foto: SOS-Kinderdorf in Äthiopien).

Harrar ist eine Stadt mit rund 151.000 Einwohner*innen im Osten Äthiopiens, zwischen dem üppigen zentralen Hochland und der somalischen Wüste gelegen. Harrar gilt als eine der vier heiligen Städte des Islam. Die Infrastruktur in diesem Teil des Landes ist fast nicht vorhanden. Das Horn von Afrika ist wohl der ärmste Fleck der Welt. Asphaltierte Straßen, Schulen und Krankenhäuser sind Mangelware. Die Region ist gekennzeichnet durch eine hohe Kindersterblichkeit und überdurchschnittlich hohe Unterernährungsraten. Politische Instabilität, häufige Stromausfälle und eine unzuverlässige Wasserversorgung sind weit verbreitet.

Seit 1980 unterstützt SOS-Kinderdorf in Harrar Kinder, Jugendliche und Familien und setzt sich für ihre Rechte ein.

80%
der Kinder unter 5 Jahren sind für ihr Alter

Unterernährte Kinder

Kinder sind am stärksten von den schwierigen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Bedingungen in der Region betroffen. Sie sind aufgrund von Armut, ethnischen Konflikten und Unterernährung gefährdet. Außerdem haben sie keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen, sauberem Wasser und Bildung. Viele Familien haben Schwierigkeiten, die Grundbedürfnisse ihrer Kinder zu decken. So sind beispielsweise 80 % der Kinder unter fünf Jahren für ihr Alter zu klein. Die Situation wird durch Konflikte noch verschlimmert - Familien werden vertrieben und verlieren so ihre sozialen Netze und Möglichkeiten, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Kinder werden oft von ihren Familien getrennt und müssen sich selbst versorgen.

10%
der Mädchen besuchen eine weiterführende Schule

Hohe Jugendarbeitslosigkeit

Die Region hat eine der niedrigsten Einschulungsraten des Landes. Dank steigender Investitionen verbessert sich die Situation langsam. Der Schulbesuch der Kinder wird häufig durch Unruhen oder Naturkatastrophen wie Überschwemmungen unterbrochen. Wenn Familien vertrieben werden oder gezwungen sind, häufig umzuziehen, ist es für die Kinder außerdem schwierig, regelmäßig zur Schule zu gehen. Auch im Bereich der Bildung gibt es große Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen: Mädchen brechen die Schule früher ab, da sie früher verheiratet werden. Nur 10 % der Mädchen besuchen eine weiterführende Schule.

Ihre Unterstützung macht einen Unterschied für die Kinder in Harrar

SOS-Kinderdorf arbeitet mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um ein breites Spektrum an Unterstützung anzubieten, das den örtlichen Gegebenheiten angepasst ist. Wir arbeiten immer im besten Interesse der Kinder, Jugendlichen und Familien.
1.950
Kinder und Erwachsene
werden in der Gemeinde unterstützt
1.210
Kinder und Jugendliche
lernen in unserem Kindergarten und unserer Schule
100
Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
80
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
Die Kinder genießen es, ihre Freizeit gemeinsam zu verbringen. Sie knüpfen oft Bindungen, die ein Leben lang halten (Foto: SOS-Kinderdorf in Äthiopien).

Was Ihre Unterstützung in Harrar bewirkt

Vulnerable Familien und Gemeinden werden gestärkt
Wenn Eltern in Not sind, ist es für sie manchmal schwierig, sich ausreichend um ihre Kinder zu kümmern. SOS-Kinderdorf arbeitet daher mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um jeder Familie individuelle Unterstützung zu bieten, damit sie zusammenbleiben kann. Das können Workshops über Elternschaft oder Kinderrechte sein aber auch Schulungen, bei denen die Eltern die nötigen Fähigkeiten erwerben, um Arbeit zu finden oder ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Außerdem stellen wir sicher, dass die Kinder medizinische Hilfe erhalten und zur Schule gehen können.
Hochwertige Bildung wird ermöglicht
SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder und Jugendliche Zugang zu hochwertiger Bildung haben. Wir bieten ihnen ein sicheres und unterstützendes Umfeld, damit sie lernen und sich entwickeln können. Lehrer*innen werden zu Kinderrechten und kindgerechtem Lernen geschult, damit jedes Kind das Beste aus seiner Bildung machen kann. Kleine Kinder verbringen im Kindergarten Zeit mit Spielen und Lernen und werden so auf die Grundschule vorbereitet.
Kinder, die nicht bei ihren Familien leben können, werden betreut
Manche Kinder können auch mit zusätzlicher Unterstützung nicht bei ihrer Familie bleiben. Wenn dies der Fall ist, finden sie bei SOS-Kinderdorf ein neues Zuhause. Hier können sie sichere und dauerhafte Beziehungen aufbauen. Alle Kinder, die wir betreuen, haben Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Wo immer möglich arbeiten wir eng mit der Herkunftsfamilie zusammen. Wenn Kinder zu ihren Familien zurückkehren können, helfen wir ihnen, sich an diese Veränderung anzupassen.
Jugendliche werden auf ihrem Weg in die Selbst-ständigkeit begleitet
Unser lokales Team arbeitet eng mit den Jugendlichen zusammen, um einen Plan für ihre Zukunft zu entwickeln. Dabei lernen sie selbstbewusst und unabhängig zu werden. Wir unterstützen die Jugendlichen, wenn sie sich auf den Arbeitsmarkt vorbereiten und erhöhen so ihre Berufschancen. Sie können beispielsweise an Workshops und Schulungen teilnehmen, die von SOS-Kinderdorf angeboten werden. Zusätzlich können sie ihre Fähigkeiten durch die Teilnahme an verschiedenen Projekten mit lokalen Mentor*innen und Unternehmen ausbauen.