- Zusammenfassung der Ergebnisse
Unmittelbare, lineare Wirkungen lassen sich aus Betreuungsprozessen grundsätzlich nicht rekonstruieren und somit auch nicht aus den erhobenen Daten der SWG-Studie. Aktivitäten der SWG wirken zusammen mit anderen Einflüssen und manchmal auch zeitlich verzögert. Lineare Abläufe oder „Patentrezepte“, was bei welcher Problemstellung wie wirkt, gibt es nicht. Die Ausführungen, was Jugendliche und (Stief)ElternTeile aus heutiger Sicht besonders positiv oder negativ beurteilen und welche Veränderungen sie beschreiben, lassen Ableitungen zu, was Familien in der Arbeit mit der SWG genützt und gestärkt hat.
So ergeben sich aus den komplexen Prozessen der Zusammenarbeit von Eltern, Jugendlichen, Einrichtungsleitung, SozialpädagogInnen, TherapeutInnen und SozialarbeiterInnen plausible Hinweise in Bezug auf 9 wirkmächtige Faktoren für günstige Betreuungsverläufe:
* Familienorientierung: „Ohne die Eltern geht nichts dort. Merkst, dass du nicht allein bist.“
* Beteiligung bei wichtigen Entscheidungen und gemeinsame Zielorientierung:„Dass man zusammen draufhin arbeitet, dass die Fürsorge dann erlaubt, dass er wieder heim kann.“
* Konkrete, gut erreichbare und verlässliche Vertrauensperson(en) für Kinder und für Eltern in der Einrichtung/Beziehungsqualität: „Dass wer für mich da ist.“
* Differenzierte und individuelle Verstehensprozesse und Herangehensweisen: „Jeder is anders, jeder hat eine andere Persönlichkeit und jeder macht was aus einem anderen Grund.“
* Weiterentwicklung der Beziehung zwischen Eltern und Kindern: „I bin deine Mama, i mag di.“
* Selbstwirksamkeitserfahrungen und (Rück)Gewinn an Autonomie: „I weiß heute, dass i stark bin.“
* Konstruktive Konfliktbewältigung als zentrale Erfahrungs- und Lernfelder: „Ohne Grund hau i keinen Kasten um.“
* Gruppe, MitbewohnerInnen als Ressource: „Ohne die kannst in der WG sowieso gar nix.“
* Lebensqualität in der Einrichtung: „Das hat mir eigentlich sehr gefallen.“