SOS-Kinderdorf betreut seit über 70 Jahren Kinder und Jugendliche, aktuell in 136 Ländern dieser Welt. "Unsere Nothilfe trifft in Krisengebieten schnell und zielsicher die richtigen Maßnahmen. Da Katastrophen in den meisten Fällen nicht langfristig absehbar sind, ist es wichtig, so schnell wie möglich zu helfen", erklärt unsere Geschäftsführerin Elisabeth Hauser.
Es ist eine Schande, dass Kinder unter solchen Umständen leben müssen, auf europäischem Boden.
Im Fall der geflüchteten Menschen auf Lesbos weist SOS-Kinderdorf bereits seit Monaten auf die unzumutbaren Zustände in den griechischen Lagern hin. "Es ist eine Schande, dass Kinder unter solchen Umständen leben müssen, auf europäischem Boden. Das ist klar kinderrechtswidrig. Jedes Kind hat das Recht auf besonderen Schutz und Fürsorge, so hält es die Kinderrechtskonvention fest. Wir wünschen uns von der österreichischen Bundesregierung, hier eine Vorreiterrolle einzunehmen und sich für eine EU-weite Lösung in der Flüchtlingsfrage stark zu machen", so Hauser.
Ein Stück Sicherheit geben
SOS-Kinderdorf ist seit 2015 auf Lesbos aktiv und kennt die Gegebenheiten vor Ort. Basierend auf den Einschätzungen unserer griechischen KollegInnen und der Unterstützungsbekundung durch die österreichische Regierung gehen wir davon aus, rasch mit der Hilfe starten zu können.
Ein Ort der Zuflucht und Sicherheit für möglichst viele Kinder und Familien.
"Die geplante Tagesbetreuungsstätte löst nicht alle Probleme in den Flüchtlingscamps auf Lesbos. Das ist uns sehr bewusst. Woran unsere griechischen Kolleginnen und Kollegen arbeiten, ist, für möglichst viele Kinder und Familien für ein paar Stunden einen Ort der Zuflucht und Sicherheit zu geben", so Hauser. Viele Kinder, so berichten die KollegInnen vor Ort, waren monatelang allein, niemand hat mit ihnen geredet. "Es geht jetzt darum, die Menschen wahrzunehmen in der Not, ihnen zuzuhören und gemeinsam Perspektiven zu entwickeln. Und auch, ganz wichtig: Sie auf ein Leben außerhalb des Camps vorzubereiten, ihnen davon zu berichten, dass es noch was Anderes gibt. Doch eines ist klar: Es werden viele weitere Hilfsmaßnahmen notwendig sein, um die Not der Menschen zu lindern."
Aufnahme in Österreich jederzeit möglich
"Die geflüchteten Menschen müssen in Unterkünften untergebracht werden, die Sicherheit, ausreichend Schutz und Gesundheitsversorgung während der Asylverfahren bieten. Darüber hinaus brauchen Kinder eine sofortige psychosoziale Betreuung und umgehende Betreuung in kinderrechtskonformen Einrichtungen", sagt Hauser. SOS-Kinderdorf steht auch in Österreich tagtäglich bereit, Kinder und Jugendliche aus den griechischen Camps aufzunehmen. "Wir könnten innerhalb sehr kurzer Zeit 50-100 geflüchtete Kinder und Jugendliche in unseren Betreuungsangeboten aufnehmen. Unser Fokus liegt stets auf den Kindern und Jugendlichen. Das ist unser Auftrag. Wenn sich uns eine Möglichkeit zur Hilfe auftut, ergreifen wir diese auch", so Hauser.
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