Sonderbetreuungszeit – 29.07.22

Druck auf Familien nicht wieder erhöhen!

Anhaltende Krisen belasten Familien stark. Wir finden, die Sonderbetreuungszeit ist auch in diesem Herbst unbedingt notwendig!

„Positiv getestete Kinder werden im Herbst nicht in den Kindergarten und in die Schule gehen können. Auch neuerliche Klassen- und Schulschließungen sind zu erwarten. Das schafft für die betroffenen Familien die gleichen Belastungssituationen wie im letzten Schuljahr. Warum es nun keine Sonderbetreuungszeit mehr geben soll, ist nicht nachvollziehbar“, erklärt Christian Moser, Geschäftsführer von SOS-Kinderdorf.

„Wenn die Regierung meint, man könne ja eine bezahlte Dienstfreistellung beantragen, meint sie nichts anderes als den Pflegeurlaub, den man für kranke Kinder bekommt. Allerdings müssen die Kosten dafür vom Arbeitgeber getragen werden und nicht wie bei der Sonderbetreuungszeit von der öffentlichen Hand. Dementsprechend wenig erfreut werden die Arbeitgeber sein, wenn diese Freistellung wiederholt in Anspruch genommen wird“, so Moser.

 

Familien entlasten

Bei einer Familie mit zwei Kindern würden in einem Schuljahr mit Quarantänen und Erkrankungen schnell drei bis vier Wochen Pflegeurlaub zusammenkommen. „Eine Alleinerzieherin würde unter diesen Bedingungen sicher schon um ihren Job bangen. Außerdem zeigen Rechtssprüche, dass dem Anspruch auf solche Freistellungen durchaus auch Grenzen gesetzt werden können. Arbeitsminister Kocher muss also dringend verstehen, dass die Sonderbetreuungszeit alternativlos ist“, sagt Moser.

„Kinder, Jugendliche und ihre Familien sind durch die Covid-, die Klima- und die Inflationskrise massiv strapaziert. Ihnen nun das Recht auf die Sonderbetreuungszeit zu nehmen, ist ein grober Fauxpas, der dringend repariert werden muss.“